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Die historische und aktuelle Fischfauna der Salzach ... - Ratschan.at

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<strong>Salzach</strong> ist jedoch ein autochthoner Bestand <strong>der</strong> Rotfe<strong>der</strong> nicht plausibel (vgl. Angaben<br />

zu Scardinius erythrophthalmus), weshalb hier – falls es sich nicht um bes<strong>at</strong>zbedingte<br />

Vorkommen handelte – sehr wahrscheinlich das Rotauge gemeint war.<br />

Historische Quellen Zubringer: STÖGER (1824) <strong>und</strong> ROTH (2003)<br />

erwähnen "Rothaugen" für die Sur. KOLLMANN (1898) nennt Oichten, Antheringer Bach<br />

<strong>und</strong> Glan. Der SALZBURGER FISCHEREIKATASTER (1904) erwähnt darüber hinaus das<br />

Rotauge für Fischach <strong>und</strong> Pladenbach als "vorherrschend".<br />

Rekonstruierte Verbreitung: Das Rotauge kam hauptsächlich im<br />

potamal geprägten Unterlaufsystem vor. Flussauf ist eine Verbreitung bis in den Raum<br />

Hallein anzunehmen. <strong>Die</strong> ursprüngliche Gewässermorphologie im Talbereich des Oberlaufes<br />

(Sumpflandschaft, Verb<strong>und</strong>system <strong>Salzach</strong> - Zeller See) liefert eine plausible<br />

Erklärung für Vorkommen des Rotauges in <strong>der</strong> Oberen <strong>Salzach</strong> bis in die Gegend von<br />

Mittersill.<br />

Bestandesentwicklung: Aufgr<strong>und</strong> <strong>der</strong> wenigen <strong>und</strong> teils unsicheren Belege<br />

nicht rekonstruierbar.<br />

Aktuelle Verbreitung <strong>Salzach</strong>: Aus <strong>der</strong> Oberen <strong>Salzach</strong> sind keine<br />

Nachweise bekannt. In <strong>der</strong> Mittleren <strong>Salzach</strong> konnte das Rotauge vereinzelt im Umgehungsgerinne<br />

des KW Kreuzbergmaut belegt werden (PETZ-GLECHNER & PETZ 2002).<br />

Auch in <strong>der</strong> Fischaufstiegshilfe KW Hallein-Gamp wurde es in Einzelexemplaren nachgewiesen<br />

(PETZ-GLECHNER et al. 2011). In <strong>der</strong> Unteren <strong>Salzach</strong> tritt es im Hauptfluss<br />

sporadisch auf (ZAUNER & JUNGWIRTH 1994, PETZ-GLECHNER et al. 2000, ZAUNER et al.<br />

2007), kommt jedoch in einzelnen Altarmen rel<strong>at</strong>iv häufig <strong>und</strong> in lokal reproduzierenden<br />

Beständen vor (BOHL 1993, ZAUNER & JUNGWIRTH 1994, ZAUNER et al. 2009).<br />

Aktuelle Verbreitung Zubringer: In <strong>der</strong> Oberen <strong>Salzach</strong> sind<br />

größere Rotaugenvorkommen im Zeller Seekanal bekannt (Internet 1). In den Zubringern<br />

<strong>der</strong> Mittleren <strong>Salzach</strong> ist die Art nicht belegt. Einzelne Individuen wurden in <strong>der</strong> Mündungsstrecke<br />

<strong>der</strong> Alm bei Hallein nachgewiesen (ZAUNER et al., unpubl. D<strong>at</strong>en 2010).<br />

Das Rotauge kommt im Einzugsgebiet <strong>der</strong> Unteren <strong>Salzach</strong> in einigen potamalen Zubringern<br />

in nennenswerter Zahl vor, lokal sogar rel<strong>at</strong>iv häufig, z. B. im Reitbach, in <strong>der</strong><br />

Oichten (ZAUNER & JUNGWIRTH 1994, PETZ-GLECHNER et al. 2007), Sur <strong>und</strong> Götzinger<br />

Achen (BOHL 1993, LEUNER & KLEIN 2000) o<strong>der</strong> in <strong>der</strong> Moosach (KAINZ & GOLLMANN<br />

2009, ZAUNER et al. 2009).<br />

Historische Verbreitung Inn: Das Rotauge kam im Unteren Inn massenhaft<br />

vor (SCHNEEWEIS 1979). Flussauf war es bis in das Tiroler Inngebiet verbreitet (HELLER 1871,<br />

OBERÖSTERREICHISCHER FISCHEREI-VEREIN 1884). HECKEL & KNER (1858) nennen Brixlegg<br />

<strong>und</strong> Innsbruck. Als Verbreitungsgrenze ist <strong>der</strong> Raum Innsbruck - Haiming anzunehmen.<br />

Aktuelle Verbreitung Inn: Im Unteren Inn zählt das Rotauge zu den<br />

dominierenden Fischarten, welches vor allem in Nebengewässern in guten, sich selbst<br />

erhaltenden Beständen vorkommt (ZAUNER et al. 2001a, SCHOTZKO & GASSNER 2009). Im<br />

flussauf gelegenen bayerischen Inn-Abschnitt ist es bis Nussdorf nachgewiesen (B. OTT, pers.<br />

Mitt. 2010). Im Tiroler Inn wurde das Rotauge in sehr geringen Dichten lückenhaft bis etwa<br />

Haiming belegt (SPINDLER 2002).

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