Die historische und aktuelle Fischfauna der Salzach ... - Ratschan.at
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Phoxinus phoxinus (LINNAEUS 1758) - Elritze, Pfrille<br />
Historische Quellen <strong>Salzach</strong>: BORNE (1882) zufolge war die Elritze<br />
eine "überall" vorkommende, häufige Fischart <strong>der</strong> <strong>Salzach</strong>.<br />
Sie wird von SCHRANK (1798) <strong>und</strong> REUSS (1832) für die Untere <strong>Salzach</strong> genannt. Im<br />
Land Salzburg wird sie von <strong>der</strong> Landesgrenze bis zur Einmündung <strong>der</strong> Krimmler Ache<br />
erwähnt (KOLLMANN 1898, vgl. SALZBURGER FISCHEREIKATASTER 1904). <strong>Die</strong> Vorkommen<br />
in <strong>der</strong> Oberen <strong>Salzach</strong> werden durch SAUTER (1841) bestätigt, welcher Elritzen für<br />
den Bezirk Mittersill nennt (vgl. Archivbeleg 3, 7).<br />
H i s t o r i s c h e Q u e l l e n Z u b r i n g e r : <strong>Die</strong> Elritze wird in etlichen Zubringern<br />
genannt, z. B. Antheringer <strong>und</strong> Achartinger Bach, Glan, Alm, Lammer, Fritzbach,<br />
Wagrainer Ache, Großarler-, Gasteiner- <strong>und</strong> Rauriser Ache (KOLLMANN 1898).<br />
Rekonstruierte Verbreitung: Das Verbreitungsgebiet <strong>der</strong> Elritze<br />
erstreckte sich bis in den Oberlauf <strong>der</strong> <strong>Salzach</strong>, wo sie auch noch flussauf von Mittersill,<br />
wahrscheinlich in geringen Bestandesdichten bis in den Raum Krimml, vorgekommen<br />
sein dürfte.<br />
Bestandesentwicklung: Wie bei vielen an<strong>der</strong>en Kleinfischarten lässt sich<br />
die Bestandesentwirklung nur sehr eingeschränkt verfolgen. Es ist davon auszugehen,<br />
dass die Bestände <strong>der</strong> einst "überall" vorkommenden Elritze mit zunehmen<strong>der</strong> Regulierungs-<br />
<strong>und</strong> Melior<strong>at</strong>ionstätigkeit <strong>und</strong> entsprechend monotonisiertem Habit<strong>at</strong>angebot<br />
drastisch zurückgingen (BLESS 1992). Auch die vielfach geübte Praxis, Gewässer mit<br />
größeren Bachforellen zu besetzen, welchen die Elritze als Nahrung dient, wird für den<br />
Bestandesrückgang mitverantwortlich gemacht (KAINZ & GOLLMANN 1990). Im Ober<strong>und</strong><br />
Mittellauf dürfte die Elritze bereits bald nach 1900 im Hauptstrom selten geworden<br />
sein. DOLJAN (1920) erwähnt sie beispielsweise flussauf Hallein nicht, doch nennt sie<br />
LAHNSTEINER (1956) noch in den 1950er Jahren für die Obere <strong>Salzach</strong>. Nach dem 2.<br />
Weltkrieg war sie im Tennengau noch weit verbreitet (KAINDL 1964). Zum Unterlauf<br />
liegen keine detaillierten Kenntnisse vor.<br />
Aktuelle Verbreitung <strong>Salzach</strong>: In <strong>der</strong> Oberen <strong>Salzach</strong> ist die Elritze<br />
bestenfalls noch bei Bacheinmündungen anzutreffen (KAINZ & GOLLMANN 2009). In <strong>der</strong><br />
Mittleren <strong>Salzach</strong> kommt sie nur vereinzelt vor (WIESBAUER et al. 1991, PETZ-<br />
GLECHNER & PETZ 2002). Auch im Unterlauf ist die Elritze nur lokal in sehr geringen<br />
Dichten belegt (ZAUNER & JUNGWIRTH 1994, PETZ-GLECHNER et al. 2000, ZAUNER et al.<br />
2009).<br />
Aktuelle Verbreitung Zubringer: Auch in den Zubringern sind<br />
nur noch lokal Vorkommen nachgewiesen. In <strong>der</strong> Oberen <strong>Salzach</strong> wurde die Elritze im<br />
Hummersdorfer Bach belegt (STEINER 2009); im Rosbach wurde sie regelmäßig in teils<br />
größeren Dichten nachgewiesen (FV BRUCK, unpubl. Befischungsd<strong>at</strong>en 1998-2009). Im<br />
Bereich Hallein liegen noch bedeutende Bestände im Unterlauf <strong>der</strong> Alm vor (SCHMALL<br />
2006). 2001 konnte die Elritze im Rifer Bach (Hallein-Rif) ebenfalls in teils größeren<br />
Dichten belegt werden (B. SCHMALL, unpubl. D<strong>at</strong>en 2001). In den Moorgräben des Glan-<br />
Systems (Stadt Salzburg) sind stabile Popul<strong>at</strong>ionen nachgewiesen, die sich jedoch auf<br />
den Mittellauf beschränken (GLECHNER 1995). KAINZ et al. (1996) belegten die Elritze<br />
im Alterbach. Im Saalach-Unterlauf konnten kleinere Elritzenschwärme insbeson<strong>der</strong>e<br />
flussauf Hammerau nachgewiesen werden (B. SCHMALL, unpubl. D<strong>at</strong>en 2007); in <strong>der</strong><br />
Mündungsstrecke wurden Einzelexemplare belegt (WALKNER 2010). In den übrigen