Die historische und aktuelle Fischfauna der Salzach ... - Ratschan.at
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<strong>Salzach</strong>gebiet deutlich steigt. Derzeit wird eine energiewirtschaftliche Nutzung<br />
bestehen<strong>der</strong> o<strong>der</strong> zu bauen<strong>der</strong> Rampen an <strong>der</strong> Unteren <strong>Salzach</strong> angestrebt. Unmittelbar<br />
flussab <strong>der</strong> Sohlstufe Lehen ist ein Kraftwerk im Bau, das in die Stadt Salzburg<br />
rückstaut. Ein Kraftwerk an <strong>der</strong> Mittleren <strong>Salzach</strong> (Stegenwald) steht im<br />
Genehmigungsverfahren, <strong>und</strong> weitere Laufkraftwerke sind im Pinzgau in Planung.<br />
Aus fischökologischer Sicht ist diese Entwicklung als sehr problem<strong>at</strong>isch zu sehen, weil<br />
dadurch die kostenintensiven Sanierungsmaßnahmen in ihrer Wirksamkeit reduziert bzw.<br />
die verbliebenen Schlüssellebensräume für die <strong>Fischfauna</strong> weiter verringert werden.<br />
Wie<strong>der</strong>hergestellte stromauf gerichtete Wan<strong>der</strong>möglichkeiten zeigen summ<strong>at</strong>iv beim<br />
Vorliegen vieler Querbauwerke einen ähnlichen Effekt wie unpassierbare Querbauwerke.<br />
Fischaufstiegshilfen können für die <strong>Fischfauna</strong> wenig Nutzen bringen, wenn Schlüsselhabit<strong>at</strong>e<br />
in stromauf gelegenen Bereichen nicht in ausreichendem Maß vorhanden sind,<br />
o<strong>der</strong> Rückwan<strong>der</strong>ungsmöglichkeiten unterb<strong>und</strong>en o<strong>der</strong> mit massiver Mortaliät durch<br />
Verletzungen bei <strong>der</strong> Passage durch Turbinen verb<strong>und</strong>en sind. Stauketten bieten an <strong>der</strong><br />
<strong>Salzach</strong> für anspruchsvolle Fischarten, etwa die Mittelstreckenwan<strong>der</strong>er Nase, Barbe <strong>und</strong><br />
Huchen, kaum mehr geeignete Lebensräume.<br />
Vor diesem Hintergr<strong>und</strong> stellt die Bewahrung von verbliebenenen Fließstrecken <strong>und</strong><br />
Abschnitten mit günstigen Lebensräumen o<strong>der</strong> Potenzial zur Wie<strong>der</strong>herstellung <strong>der</strong>selben<br />
eine entscheidende For<strong>der</strong>ung aus fisch- <strong>und</strong> gewässerökologischer Sicht dar. Im<br />
Zuge <strong>der</strong> Sanierung <strong>der</strong> Gewässergüte wurden in den letzten Jahrzehnten teure Maßnahmen<br />
mit vorwiegend ökologischen Zielsetzungen umgesetzt. <strong>Die</strong> Entwicklungen in den<br />
nächsten Jahren werden zeigen, ob das dadurch wie<strong>der</strong>hergestellte Potenzial für die Re-<br />
Etablierung n<strong>at</strong>urnaher Fischbestände auch durch entsprechend morphologisch gestaltete<br />
Lebensräume ausgenutzt werden kann, o<strong>der</strong> ob gesellschaftlich an<strong>der</strong>en Nutzungen <strong>und</strong><br />
Interessen ein höherer Stellenwert eingeräumt wird.<br />
5. Danksagung<br />
Für die Bereitstellung von D<strong>at</strong>en, Liter<strong>at</strong>ur <strong>und</strong> sonstige fachliche Hinweise bedanken wir uns ganz<br />
herzlich bei folgenden KollegInnen (in alphabetischer Reihenfolge): Stefan Achleitner, Vinzenz<br />
Bammer, Klaus Berg, Korbinian Birnbacher, Erik Bohl, Simon Brandtner, Manuel Deinhardt, Peter<br />
Dioszeghy, Karl <strong>und</strong> Thomas Enser, Daniel Erhart, Thomas Friedrich, Hubert Gassner, Günter<br />
Geiß, Gertrud Haidvogl, Georg Haitzmann, Andreas Hartl, Sepp Hoch, Franz R. Hone<strong>der</strong>, Albert<br />
Jagsch, Regine Jungwirth, Herlinde <strong>und</strong> Alexan<strong>der</strong> Krieg, Daniela L<strong>at</strong>zer, Eberhard Leuner,<br />
Gunther Lill, Robert Lindner, <strong>Die</strong>ter Meyrl, Dirk Neumann, Bernhard Ott, Stephan Paintner,<br />
Robert P<strong>at</strong>zner, Regina Petz-Glechner, Kurt Pinter, Christa Prenner, Anna Maria Rittsteiger,<br />
Gregor Schauber, Bernhard Scheichl, Ulrich Schliewen, Andreas Schönleitner, Nikolaus Schotzko,<br />
Michael Schubert, Erhard Schwarz, Franz Seiler, Franz Uiblein, Markus Walkner, Hans Wallmann,<br />
Helmut Wellendorf, Gerald Zauner.<br />
6. Zusammenfassung<br />
<strong>Die</strong>se Studie befasst sich mit <strong>der</strong> räumlichen <strong>und</strong> zeitlichen Entwicklung <strong>der</strong> <strong>Fischfauna</strong> (Fische<br />
inkl. Neunaugen) <strong>der</strong> <strong>Salzach</strong> <strong>und</strong> vergleicht diese mit dem Inn, dessen wichtigsten Zubringer sie<br />
darstellt (Flussordnungszahl 7, mittlerer Abfluss an <strong>der</strong> Mündung ca. 240 m 3 s -1 ; Inn: Flussordnungszahl<br />
8, 730 m 3 s -1 ). Alle verfügbaren Quellen aus <strong>der</strong> Liter<strong>at</strong>ur, Archivbelege sowie Inform<strong>at</strong>ionen<br />
über Museumsexemplare wurden eingearbeitet. Auf Basis dieser D<strong>at</strong>en wurde die histori-