Die historische und aktuelle Fischfauna der Salzach ... - Ratschan.at
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Alburnoides bipunct<strong>at</strong>us (BLOCH 1782) - Schnei<strong>der</strong><br />
Historische Quellen <strong>Salzach</strong>: Vgl. Anmerkungen <strong>und</strong> Angaben zu<br />
Alburnus alburnus. SCHRANK (1798) <strong>und</strong> REUSS (1832) war <strong>der</strong> Schnei<strong>der</strong> für die Untere<br />
<strong>Salzach</strong> bekannt.<br />
H i s t o r i s c h e Q u e l l e n Z u b r i n g e r : Vgl. Anmerkungen <strong>und</strong> Angaben<br />
zu Alburnus alburnus. BORNE (1882) nennt den Schnei<strong>der</strong> für die Glan.<br />
Rekonstruierte Verbreitung: Als typischer Vertreter einer Gesellschaft,<br />
wie sie sich im Übergang vom Hyporhithral zum Potamal darstellt, dürfte sich<br />
seine Verbreitung auf den Unterlauf <strong>der</strong> <strong>Salzach</strong> <strong>und</strong> <strong>der</strong>en Zubringer beschränkt haben<br />
(ZAUNER & JUNGWIRTH 1994). Seine Verbreitungsgrenze ist im Bereich Salzburg -<br />
Hallein anzunehmen.<br />
Bestandesentwicklung: Es liegen keine Inform<strong>at</strong>ionen vor.<br />
Aktuelle Verbreitung <strong>Salzach</strong>: Schnei<strong>der</strong> wurden in <strong>der</strong> <strong>Salzach</strong><br />
erst flussab <strong>der</strong> Sohlstufe Salzburg-Lehen belegt, jedoch nur lokal in zumeist geringen<br />
Dichten (BOHL 1993, PETZ-GLECHNER et al. 2000, ZAUNER et al. 2007, 2009).<br />
Aktuelle Verbreitung Zubringer: In <strong>der</strong> Mündungsstrecke <strong>der</strong><br />
Saalach sowie in <strong>der</strong> Fischaufstiegshilfe KW Rott wurden wenige Exemplare nachgewiesen<br />
(WALKNER 2010), ebenso im Alterbach (PETZ-GLECHNER et al. 2007). In einzelnen<br />
potamal geprägten Zubringern <strong>der</strong> Unteren <strong>Salzach</strong> sind jedoch noch sehr starke Schnei<strong>der</strong>-Popul<strong>at</strong>ionen<br />
belegt, beispielsweise in <strong>der</strong> Fischach (PETZ-GLECHNER et al. 2007), in<br />
<strong>der</strong> Sur, in <strong>der</strong> Götzinger Achen (BOHL 1993) o<strong>der</strong> in <strong>der</strong> Moosach (ZAUNER et al. 2009).<br />
Historische Verbreitung Inn: REUSS (1832) nennt den Schnei<strong>der</strong> für den<br />
Inn-Unterlauf inkl. Zubringer Alz. In Tirol wird er explizit als fehlend angegeben<br />
(MARGREITER 1933a). Aufgr<strong>und</strong> <strong>aktuelle</strong>rer F<strong>und</strong>e bis in die Gegend von Wasserburg (s. u.)<br />
dürfte die Verbreitungsgrenze im Bereich Wasserburg - Rosenheim anzusiedeln sein.<br />
Aktuelle Verbreitung Inn: Im Unteren Inn wurde <strong>der</strong> Schnei<strong>der</strong> in den<br />
Stauwurzelbereichen <strong>und</strong> bei Bacheinmündungen belegt, wo er sich selbst erhaltende<br />
Popul<strong>at</strong>ionen bildet (SCHOTZKO & GASSNER 2009). Gute Bestände gibt es in Zubringern wie<br />
<strong>der</strong> Pram o<strong>der</strong> <strong>der</strong> Antiesen (GUMPINGER et al. 2009, ZAUNER et al. 2010). Im flussauf<br />
gelegenen bayerischen Inn-Abschnitt sind Nachweise aus dem Bereich Neuötting bekannt (B.<br />
OTT, pers. Mitt. 2010). Bei älteren Erhebungen wurde die Art bei Mühldorf <strong>und</strong> in <strong>der</strong> Gegend<br />
von Wasserburg belegt (LEUNER & KLEIN 2000). Im Tiroler Inn ist die Art nicht nachgewiesen<br />
(SPINDLER 2002, ARGE LIMNOLOGIE 2008). Im Schweizer Inn-Abschnitt wurde <strong>der</strong> Schnei<strong>der</strong><br />
in wenige Engadiner Bergseen (z. B. <strong>der</strong> vom Inn durchflossene St. Moritzer See) eingesetzt<br />
(ZAUGG et al. 2003).<br />
Alburnus alburnus (LINNAEUS 1758) - Laube<br />
Anmerkungen: Der Begriff "Laube" war in <strong>historische</strong>r Zeit für mehrere Arten,<br />
die oftmals nicht eigens unterschieden, häufig verwechselt o<strong>der</strong> mangelhaft beschrieben<br />
wurden (z. B. SCHRANK 1798, AIGNER & ZETTER 1859), gebräuchlich.<br />
Kritisch zu hinterfragen sind insbeson<strong>der</strong>e die Angaben in <strong>der</strong> Legende zur Fischereikarte<br />
von KOLLMANN (1898). Zwar verwendet er die l<strong>at</strong>einische Bezeichnung Alburnus<br />
lucidus (nach KOTTELAT [1997] ein Synonym für Alburnus alburnus), jedoch die<br />
Trivialnamen "Laube" <strong>und</strong> "Schnei<strong>der</strong>fisch" synonym. In den Erhebungsbögen, welche<br />
zur Erstellung <strong>der</strong> Fischereikarte bzw. des Fischereik<strong>at</strong>asters 1896/97 an alle Gemeinden<br />
des Landes Salzburg verschickt wurden, ist eine Liste mit insgesamt 38 Fischarten (nur