Die historische und aktuelle Fischfauna der Salzach ... - Ratschan.at
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<strong>Salzach</strong> kommt das Aitel lediglich im Zeller Seekanal häufiger vor (Internet 1). Im Raum<br />
Hallein wurde es in größerer Zahl in <strong>der</strong> Mündungsstrecke <strong>der</strong> Alm nachgewiesen<br />
(ZAUNER et al., unpubl. D<strong>at</strong>en 2010). Im Einzugsgebiet <strong>der</strong> Unteren <strong>Salzach</strong> wurde in <strong>der</strong><br />
Saalach zur Laichzeit eine Abwan<strong>der</strong>ung aus dem Stau KW Rott über die Fischaufstiegshilfe<br />
dokumentiert (WALKNER 2010). Größere Bestandesdichten bildet das Aitel in<br />
den sommerwarmen Zubringern, z. B. in Alterbach (PETZ-GLECHNER et al. 2007, KAINZ<br />
& GOLLMANN 2009), Fischach, Reitbach, Oichten (ZAUNER & JUNGWIRTH 1994, PETZ-<br />
GLECHNER et al. 2007), Sur, Götzinger Achen (BOHL 1993, LEUNER & KLEIN 2000) o<strong>der</strong><br />
Moosach (KAINZ & GOLLMANN 2009, ZAUNER et al. 2009).<br />
Historische Verbreitung Inn: Das Aitel zählte zu den häufigen Fischarten<br />
des Unteren Inn (BORNE 1882, OBERÖSTERREICHISCHER FISCHEREI-VEREIN 1884). Sein<br />
Vorkommen ist flussauf bis in den Tiroler Inn belegt (HELLER 1871), wo es bis in die Gegend<br />
von Innsbruck genannt wird (HECKEL & KNER 1858, DIEM 1964). Es wird auch noch flussauf<br />
Innsbruck in einem Zubringer bei Völs erwähnt (DIEM 1964). Seine Nennung in einer Preistaxe<br />
<strong>der</strong> Herrschaft Petersberg bei Haiming (STOLZ 1936) lässt auf Vorkommen im Tiroler Oberland<br />
schließen. Dafür sprechen auch <strong>aktuelle</strong> Nachweise bis in den Bereich Imst. Als<br />
Verbreitungsgrenze ist <strong>der</strong> Bereich Imst - Landeck anzunehmen.<br />
Aktuelle Verbreitung Inn: Im Unteren Inn zählt das eher anspruchslose Aitel<br />
zu den häufig vorkommenden Fischarten (ZAUNER et al. 2001a, 2010, SCHOTZKO & GASSNER<br />
2009). Flussauf sind im bayerischen Inn-Abschnitt Nachweise bis in den Bereich Nussdorf<br />
bekannt (B. OTT, pers. Mitt. 2010) Im Tiroler Inn kommt das Aitel bei Erl noch häufiger vor<br />
(ARGE LIMNOLOGIE 2008), weiter stromauf ist es in geringen Bestandesdichten lückenhaft bis<br />
in den Bereich Imst nachgewiesen (SPINDLER 2002).<br />
Telestes souffia (RISSO 1826) - Strömer<br />
Anmerkungen: Der Strömer wurde möglicherweise bereits um 1782 von Franz<br />
von Paula Schrank in <strong>der</strong> <strong>Salzach</strong> im Bereich Burghausen gesammelt. Aus <strong>der</strong> Korrespondenz<br />
von SCHRANK (1783b) mit dem Ichthyologen Bloch, d<strong>at</strong>iert auf Dezember 1782,<br />
geht hervor, dass dieser aus Burghausen eine Fischlieferung nach Berlin zusammenstellte.<br />
BLOCH (1784) erwähnt diese Sendung, allerdings lässt sich keine seiner Artbeschreibungen<br />
dem Strömer zuordnen. SIEBOLD (1863) fand jedoch bei <strong>der</strong> Durchsicht <strong>der</strong><br />
Bloch’schen Fischsammlung einige falsch etikettierte Gläser, welche neben an<strong>der</strong>en<br />
Cyprinidenarten auch Strömer enthielten, <strong>der</strong>en Herkunft er aus obiger Sendung als<br />
wahrscheinlich annimmt.<br />
Es ist anzunehmen, dass unter <strong>der</strong> Trivialbezeichnung "Laube" in einzelnen Gewässern<br />
o<strong>der</strong> Abschnitten auch <strong>der</strong> Strömer verstanden wurde.<br />
Historische Quellen <strong>Salzach</strong>: <strong>Die</strong> Art wurde möglicherweise bereits<br />
um 1782 erstmals in Burghausen nachgewiesen (s. o.), wo sie unter dem Namen "Lauge"<br />
bekannt war (JÄCKEL 1864). Zweifelsfrei belegt wurde <strong>der</strong> Strömer durch HECKEL<br />
(1854). HECKEL & KNER (1858) nennen ihn in <strong>der</strong> <strong>Salzach</strong> für Salzburg 20 .<br />
Historische Quellen Zubringer: Nicht belegt. Ein Vorkommen<br />
(zumindest saisonal zur Laichzeit, in größeren Zuflüssen wahrscheinlich ganzjährig) ist<br />
jedoch anzunehmen (s. u.). <strong>Die</strong>s wäre auch im Vergleich zur oberösterreichischen Enns<br />
20 Hier ist sehr wahrscheinlich die Stadt Salzburg gemeint, da unter den F<strong>und</strong>orten im Tiroler Inn-<br />
Gebiet die Orte Brixlegg <strong>und</strong> Innsbruck angegeben werden.