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Die historische und aktuelle Fischfauna der Salzach ... - Ratschan.at

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Schleie für die Moosach. Ferner listet sie <strong>der</strong> SALZBURGER FISCHEREIKATASTER (1904)<br />

für Oichten <strong>und</strong> Pladenbach als "vorherrschend". BORNE (1882) erwähnt sie darüber<br />

hinaus für die Sur.<br />

Rekonstruierte Verbreitung: Der Verbreitungsschwerpunkt <strong>der</strong><br />

stagnophilen Schleie lag im Unterlaufsystem <strong>der</strong> <strong>Salzach</strong>, wo sie insbeson<strong>der</strong>e in den<br />

Altarmen <strong>und</strong> Autümpeln vorkam. Darüber hinaus ist das Vorkommen im versumpften<br />

Talbereich des Oberpinzgaues bis in die Gegend von Mittersill durch mehrere unabhängige<br />

Quellen belegt. Hierbei kann eine Ansiedlung durch Bes<strong>at</strong>z nicht ganz ausgeschlossen<br />

werden, wenngleich keine Hinweise darauf bekannt sind. Historische Vorkommen<br />

<strong>der</strong> Schleie wurden für den im Einzugsgebiet <strong>der</strong> Oberen <strong>Salzach</strong> liegenden Zeller See<br />

als plausibel eingestuft (GASSNER et al. 2003), weshalb hier unter Berücksichtigung des<br />

ursprünglich sehr engen Verb<strong>und</strong>systemes <strong>Salzach</strong> - Zeller See Ausstrahleffekte bis in<br />

das Nebengewässersystem <strong>der</strong> <strong>Salzach</strong> sehr wahrscheinlich sind.<br />

Bestandesentwicklung: Es liegen keine Hinweise vor. Vgl. Angaben zu<br />

Scardinius erythrophthalmus.<br />

Aktuelle Verbreitung <strong>Salzach</strong>: <strong>Die</strong> Schleie konnte in <strong>der</strong> Oberen<br />

<strong>und</strong> Mittleren <strong>Salzach</strong> nicht nachgewiesen werden. Laut BOHL (1993) kommt sie in <strong>der</strong><br />

Unteren <strong>Salzach</strong> sehr selten im Hauptstrom vor. In den meisten Nebengewässern <strong>der</strong><br />

Unteren <strong>Salzach</strong> ist sie ebenfalls nur in geringen Bestandesdichten nachgewiesen (BOHL<br />

1993, ZAUNER & JUNGWIRTH 1994, ZAUNER et al. 2009). Reproduzierende Popul<strong>at</strong>ionen<br />

wurden in einem Totarm ("R<strong>und</strong>es Wasser") auf Salzburger Seite festgestellt (ZAUNER &<br />

JUNGWIRTH 1994). Auch in <strong>der</strong> nur noch bei extremen Hochwasserereignissen mit <strong>der</strong><br />

<strong>Salzach</strong> kommunizierenden Kleinen <strong>Salzach</strong> ist Reproduktion belegt (ZAUNER et al.<br />

2008).<br />

Aktuelle Verbreitung Zubringer: Im Oberlauf <strong>der</strong> <strong>Salzach</strong> kommt<br />

die Schleie (bes<strong>at</strong>zgestützt) lediglich im Zeller Seekanal vor (FV BRUCK, unpubl. Bes<strong>at</strong>z<strong>und</strong><br />

Ausfangd<strong>at</strong>en 1991-2009). In den Zubringern <strong>der</strong> Unteren <strong>Salzach</strong> ist sie zumeist<br />

nur in sehr geringen Bestandesdichten nachgewiesen, z. B. in <strong>der</strong> Fischach, Sur,<br />

Götzinger Achen o<strong>der</strong> im Reitbach (BOHL 1993, ZAUNER & JUNGWIRTH 1994, PETZ-<br />

GLECHNER et al. 2007).<br />

Historische Verbreitung Inn: <strong>Die</strong> Schleie wird für die Altwasser des<br />

Unteren Inn genannt (SCHNEEWEIS 1979). Sie war flussauf bis in den Tiroler Inn verbreitet, wo<br />

sie jedoch recht selten vorkam (HELLER 1871). Nach MARGREITER (1930b) erstreckte sich das<br />

Vorkommen bis in die Gegend von Innsbruck (Sillmündung). Auch hier ist davon auszugehen,<br />

dass sich diese Angaben auf die Nebengewässer des Inn beziehen. So wird beispielsweise in<br />

einem Fischwasserbericht aus dem Jahr 1768 die Schleie für die "Güssen <strong>und</strong> Gräben in <strong>der</strong><br />

Hallerau" sowie den "Fischgraben bei Loretto" genannt, während sich im Hauptstrom niemals<br />

Angaben dazu finden (DIEM 1964). Im Schweizer Inn-Abschnitt wurden Bes<strong>at</strong>zversuche in den<br />

großen, vom Inn durchflossenen Oberengadiner Talseen durchgeführt; weiters sind Einsätze in<br />

einen See bei Tarasp bekannt (LORENZ 1898).<br />

Aktuelle Verbreitung Inn: Im Unteren Inn wurde die Schleie zumeist in nur<br />

sehr geringer Dichte belegt (SCHOTZKO & GASSNER 2009), wurde jedoch in den<br />

Auengewässern bei Reichersberg sowie bei Mühlheim in reproduzierenden, sich selbst<br />

erhaltenden Beständen nachgewiesen (ZAUNER et al. 2001a, GUMPINGER et al. 2009). Flussauf<br />

wurde sie bei Nussdorf belegt (B. OTT, pers. Mitt. 2010). Im Tiroler Inn ist die Schleie nicht<br />

nachgewiesen (SPINDLER 2002, ARGE LIMNOLOGIE 2008). Im Schweizer Inn-Abschnitt<br />

blieben die Bes<strong>at</strong>zversuche in den großen, vom Inn durchflossenen Oberengadiner Talseen (s.

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