Die historische und aktuelle Fischfauna der Salzach ... - Ratschan.at
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Rekonstruierte Verbreitung: Im Einzugsgebiet <strong>der</strong> <strong>Salzach</strong> ist eine<br />
Verbreitung zumindest bis in den Raum Kuchl - Golling anzunehmen. Ob die Aalrutte<br />
darüber hinaus auch noch den Mittel- <strong>und</strong> Oberlauf besiedelte, ist anhand <strong>der</strong> <strong>historische</strong>n<br />
Quellen nicht belegbar. Zwar gibt es Hinweise auf ein Vorkommen in <strong>der</strong> Oberen<br />
<strong>Salzach</strong>, doch ist dies zweifelhaft. Unter Berücksichtigung des ursprünglich sehr engen<br />
Verb<strong>und</strong>systemes <strong>Salzach</strong> - Zeller See, wäre auch im See ein Aalruttenvorkommen zu<br />
erwarten. Für den Zeller See ist die Aalrutte jedoch we<strong>der</strong> historisch noch rezent belegt<br />
(GASSNER et al. 2003).<br />
Bestandesentwicklung: Der Ausfang ging bereits nach dem 1. Weltkrieg<br />
zurück (DOLJAN 1920), doch war die Aalrutte in den 1930er Jahren keinesfalls eine seltene<br />
Fischart (ANONYMUS 1979). Anfang <strong>der</strong> 1960er Jahre war sie im Tennengau noch in<br />
<strong>der</strong> <strong>Salzach</strong>, in <strong>der</strong> Alm <strong>und</strong> im Mühlbach (Puch-Hammer-Kanal) verbreitet; zumindest<br />
vor dem 2. Weltkrieg waren auch Vorkommen in <strong>der</strong> Königssee-Ache bekannt (KAINDL<br />
1964). <strong>Die</strong> Aalrutte wurde als vermeintlicher Laichräuber bis in die jüngere Vergangenheit<br />
schonungslos verfolgt (SPINDLER 1997). Bereits Anfang des 20. Jahrh<strong>und</strong>erts ist zu<br />
lesen: "In Salmonidengewässern muss er (<strong>der</strong> Fisch Aalrutte, Anm.) ausgerottet werden,<br />
da er <strong>der</strong>en Ertrag im ungünstigen Sinne erheblich zu beeinflussen imstande ist…"<br />
(KRENMAYR 1913).<br />
Aktuelle Verbreitung <strong>Salzach</strong>: Autochthone Bestände <strong>der</strong> Aalrutte<br />
dürften heute flussauf <strong>der</strong> Sohlstufe Salzburg-Lehen kaum noch existieren. Aufgr<strong>und</strong><br />
von diversen Bes<strong>at</strong>zprojekten in den letzten Jahren (s. u.) ist eine Differenzierung zwischen<br />
ursprünglichen Beständen <strong>und</strong> Vorkommen, welche sich gänzlich o<strong>der</strong> zumindest<br />
teilweise aus Bes<strong>at</strong>zfischen rekrutieren, generell schwierig.<br />
In <strong>der</strong> Oberen <strong>Salzach</strong> wurde zwischen 1995 <strong>und</strong> 1997 im Bereich Mittersill - Wald ein<br />
Bes<strong>at</strong>zversuch mit ca. 4 cm langen Aalrutten unternommen (R. PETZ-GLECHNER, pers.<br />
Mitt. 2006). 2001 konnten einige dieser Bes<strong>at</strong>zfische wie<strong>der</strong>gefangen werden (PETZ-<br />
GLECHNER & PETZ 2001).<br />
In <strong>der</strong> Mittleren <strong>Salzach</strong> wurde 2008 eine Aalrutte bei Werfen gefangen (LANDES-<br />
FISCHEREIVERBAND SALZBURG 2008).<br />
In den 1990er Jahren wurde noch ein Einzelexemplar flussauf Hallein bei <strong>der</strong> Tauglmündung<br />
belegt. 2002 wurden seitens des Fischereivereines Hallein im Stadtgebiet von Hallein<br />
Bes<strong>at</strong>zversuche mit Aalrutten aus dem bayerischen Hintersee (Einzugsgebiet <strong>der</strong><br />
Königssee-Ache) versucht. Bislang konnte jedoch nur ein Exemplar im Siegm<strong>und</strong>skanal<br />
(flussab KW Hallein-Gamp) nachgewiesen werden (H. WALLMANN, pers. Mitt. 2005).<br />
Im Raum Hallein sind weitere Bes<strong>at</strong>zmaßnahmen geplant (K. ENSER, pers. Mitt. 2011).<br />
Flussab Hallein wurde im Herbst 2006 <strong>der</strong> Fang von zwei Aalrutten im Unterwasser von<br />
KW Urstein bekannt (ANONYMUS 2007).<br />
In <strong>der</strong> Unteren <strong>Salzach</strong> ist die Aalrutte in sehr geringen Dichten belegt (ZAUNER &<br />
JUNGWIRTH 1994, LEUNER & KLEIN 2000, PETZ-GLECHNER et al. 2007, ZAUNER et al.<br />
2007, 2009).<br />
Aktuelle Verbreitung Zubringer: In <strong>der</strong> Oberen <strong>Salzach</strong> wurden<br />
Aalrutten in geringer Dichte im untersten Abschnitt <strong>der</strong> Stubach (KAINZ & GOLLMANN<br />
2009), sowie in Einzelexemplaren im Brunnwiesenbach (FV BRUCK, unpubl. Befischungsd<strong>at</strong>en<br />
1991-2009) nachgewiesen. Ob ein Zusammenhang mit Bes<strong>at</strong>zmaßnahmen<br />
besteht, ist unklar. Aus dem Einzugsgebiet <strong>der</strong> Mittleren <strong>Salzach</strong> sind keine Nach-