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Die historische und aktuelle Fischfauna der Salzach ... - Ratschan.at

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sen möglicherweise selektiv gefischt wurde, da die Stillgewässer mit den verwendeten<br />

Geräten effizienter <strong>und</strong> einfacher befischt werden konnten als <strong>der</strong> Hauptstrom.<br />

Von <strong>der</strong> <strong>Salzach</strong> im Bereich Piesendorf bis Lend liegen quantit<strong>at</strong>ive Angaben aus dem<br />

Jahr 1920 vor, einer Zeit, als <strong>der</strong> Oberlauf – von <strong>der</strong> Durchbruchsstrecke bei Taxenbach<br />

abgesehen – bereits weitgehend reguliert war. Demnach betrug <strong>der</strong> fischereiliche Ertrag<br />

an Forellen <strong>und</strong> Äschen 5 bis höchstens 10 kg pro Kilometer (DOLJAN 1920). Bei einer<br />

durchschnittlichen Gewässerbreite von 29 m (gemessen anhand von Luftbil<strong>der</strong>n: Internet<br />

4) ergibt dies einen fischereilichen Ertrag von etwa 1,7 bis höchstens 3,5 kg<br />

Salmoniden/ha.<br />

3.4.2. Mittlere <strong>Salzach</strong><br />

© Biologiezentrum Linz/Austria; download unter www.biologiezentrum.<strong>at</strong><br />

Aussagekräftige quantit<strong>at</strong>ive Angaben aus <strong>der</strong> Zeit des Erzstiftes Salzburg wurden für<br />

den Pongau bislang nicht gef<strong>und</strong>en. Erst aus dem Jahr 1920 sind Fischereierträge verfügbar.<br />

<strong>Die</strong> Strecke zwischen Bischofshofen <strong>und</strong> dem Pass Lueg galt mit einer jährlichen<br />

Salmonidenausbeute von r<strong>und</strong> 12-15 kg pro Kilometer als die beste <strong>der</strong> Salmonidenregion<br />

(DOLJAN 1920). Auf die Wasserfläche bezogen rel<strong>at</strong>iviert sich diese Aussage jedoch.<br />

Bei einer durchschnittlichen Gewässerbreite von 48 m (gemessen anhand von<br />

Luftbil<strong>der</strong>n: Internet 4) ergibt dies einen geschätzten Ertrag von etwa 2,5-3,1 kg Salmoniden/ha.<br />

Für den Bereich Golling sind ältere quantit<strong>at</strong>ive Angaben verfügbar. Im Pfleggericht<br />

Golling war die Fischerei den Pflegern <strong>und</strong> Gerichtsschreibern überlassen, doch wurden<br />

die Gewässer 1730 vom erzbischöflichen Hof eingezogen <strong>und</strong> einem Jäger zur Befischung<br />

übergeben (FREUDLSPERGER 1936). <strong>Die</strong>ser befischte neben <strong>der</strong> <strong>Salzach</strong> die<br />

Lammer, den Schwarzbach <strong>und</strong> den Torrener Bach, zumeist jedoch die <strong>Salzach</strong> <strong>und</strong> die<br />

Lammer (Archivbeleg 9). Das Fischereirecht lässt sich anhand <strong>der</strong> Quellen schwer abgrenzen.<br />

In <strong>der</strong> <strong>Salzach</strong> dürfte es sich von den <strong>Salzach</strong>öfen flussab bis etwa Kuchl erstreckt<br />

haben (vgl. FREUDLSPERGER 1936) 28 , in <strong>der</strong> Lammer wahrscheinlich bis zur Gerichtsgrenze<br />

Abtenau, nach HÜBNER (1796a, b) wäre das flussauf Oberscheffau. <strong>Die</strong><br />

durchschnittliche Gesamtmenge <strong>der</strong> aus diesen beiden Gewässern an den Salzburger Hof<br />

gelieferten Fische betrug im Zeitraum 1755-1761 jährlich 116 Pf<strong>und</strong> (60-160 Pf<strong>und</strong>)<br />

o<strong>der</strong> ca. 65 kg (Archivbeleg 11). Neben diesen Hoflieferungen erwähnt FREUDLSPERGER<br />

(1936) eine Abgabe von jährlich 2 Zentner (200 Pf<strong>und</strong>) Deput<strong>at</strong>fischen (wahrscheinlich<br />

an den Pfleger), welche aus dem fischreichen Schwarzaubach (= Schwarzbach) geliefert<br />

wurden. Zu den Fischarten liegen keine quantit<strong>at</strong>iven Angaben vor, doch wurden<br />

hauptsächlich Äschen <strong>und</strong> Forellen geliefert. In <strong>der</strong> Lammer kamen zusätzlich "zu Zeiten<br />

einige Huchen" vor, im Torrener Bach <strong>und</strong> Schwarzbach werden vor allem Forellen<br />

genannt (Archivbeleg 9).<br />

3.4.3. Bezirk Hallein<br />

Über die <strong>Salzach</strong> sind aus älterer Zeit keine aussagekräftigen quantit<strong>at</strong>iven Angaben<br />

auffindbar. Erst aus den Jahren vor <strong>und</strong> nach dem 2. Weltkrieg liegen Berichte über<br />

Fischereierträge im Bezirk Hallein vor (vor allem Nasen- <strong>und</strong> Barbenfischerei), welche<br />

28 Kuchl erscheint plausibel, da in einigen erhaltenen Fischerbriefen <strong>der</strong> Lieferinger Fischer aus<br />

den Jahren 1661-1673 erwähnt wird, dass diesen die Fischerei in <strong>der</strong> <strong>Salzach</strong> "zu Kuchel obs<br />

Stegs" (bedeutet wohl flussauf <strong>der</strong> Kuchler Brücke) nicht mehr erlaubt war (Archivbeleg 15).

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