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Die historische und aktuelle Fischfauna der Salzach ... - Ratschan.at

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© Biologiezentrum Linz/Austria; download unter www.biologiezentrum.<strong>at</strong><br />

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(s. u.), ist ein autochthones Vorkommen im potamal geprägten Unterlaufsystem anzunehmen.<br />

Bei diesem Mitteldistanzwan<strong>der</strong>er ist von saisonal stark unterschiedlichem<br />

Auftreten in Gewässerabschnitten auszugehen.<br />

Bestandesentwicklung: Der Nerfling wurde noch in den 1960er Jahren im<br />

<strong>Salzach</strong>-Unterlauf erwähnt. Damals wurde <strong>der</strong> Anteil von Barben, Nasen, Aiteln <strong>und</strong><br />

Nerflingen auf 17 % des Gesamtfischbestandes eines Altwassers <strong>der</strong> <strong>Salzach</strong> kurz vor<br />

<strong>der</strong> Innmündung geschätzt. Vor den Regulierungen soll dieser Anteil in <strong>der</strong> Unteren<br />

<strong>Salzach</strong> sogar geschätzte 50 % betragen haben (REICHENBACH-KLINKE 1964). <strong>Die</strong><br />

Nerflingsbestände sind jedoch in den Folgejahren überall stark zurückgegangen (vgl.<br />

TEROFAL 1977).<br />

Aktuelle Verbreitung <strong>Salzach</strong>: Der Nerfling konnte in den letzten<br />

Jahren in <strong>der</strong> <strong>Salzach</strong> nicht mehr nachgewiesen werden, wenngleich er nach Angaben des<br />

Fischereivereines Burghausen zumindest um 1990 noch im untersten <strong>Salzach</strong>abschnitt<br />

vorgekommen sein soll (BOHL 1993). Da die Art aktuell im Inn bis in den Bereich<br />

Neuötting nachgewiesen ist (s. u.), ist ein Vorkommen auch im mündungsnahen Bereich<br />

<strong>der</strong> <strong>Salzach</strong> nicht gänzlich auszuschließen.<br />

Aktuelle Verbreitung Zubringer: nicht belegt<br />

Historische Verbreitung Inn: Der Nerfling wird von REICHENBACH-<br />

KLINKE (1964) flussauf <strong>und</strong> flussab Rosenheim genannt. Er kam im Inn bis in das Tiroler<br />

Unterland (Terfens) vor (MARGREITER 1933a).<br />

Aktuelle Verbreitung Inn: Der Nerfling ist im Unteren Inn in geringen<br />

Dichten belegt (LEUNER & KLEIN 2000, ZAUNER et al. 2001a, 2010, SCHOTZKO & GASSNER<br />

2009, Belegexemplar ZSM-36021). Flussauf sind Nachweise bei Neuötting bekannt (B. OTT,<br />

pers. Mitt. 2010).<br />

Leuciscus leuciscus (LINNAEUS 1758) - Hasel<br />

Anmerkungen: HECKEL (1854) erwähnt für die <strong>Salzach</strong> eine Fischart namens<br />

" Squalius rostr<strong>at</strong>us, Syn. Leuciscus rostr<strong>at</strong>us", welche im Inn unter <strong>der</strong> Bezeichnung<br />

"Märzling" bekannt war. <strong>Die</strong> Abbildung <strong>und</strong> <strong>der</strong> Text in HECKEL & KNER (1858) zeigen<br />

sehr deutlich, dass dieser Fisch bis auf geringe morphologische Abweichungen (z. B.<br />

Stirnprofil) in den diagnostischen Merkmalen mit jenen <strong>der</strong> Hasel identisch ist. Schon<br />

VOGT & HOFER (1909) stellten fest, dass es sich bei Squalius (= Leuciscus) rostr<strong>at</strong>us um<br />

Leuciscus leuciscus handelte. Auch KOTTELAT (1997) führt Leuciscus rostr<strong>at</strong>us als<br />

Synonym von Leuciscus leuciscus.<br />

<strong>Die</strong> Hasel war in Salzburg auch unter dem Namen "Schied" bekannt, während das Rotauge<br />

von den <strong>Salzach</strong>fischern als "Hasel" bezeichnet wurde (HECKEL 1854). ). In den<br />

Erhebungsbögen, welche zur Erstellung <strong>der</strong> Fischereikarte von KOLLMANN (1898) bzw.<br />

des SALZBURGER FISCHEREIKATASTERS (1904) 1896/97 an alle Gemeinden des Landes<br />

Salzburg verschickt wurden, ist eine Liste mit insgesamt 38 Fischarten (nur Trivialnamen,<br />

keine l<strong>at</strong>einischen Bezeichnungen!) angefügt. Aus dieser Aufstellung waren die im<br />

jeweiligen Gewässer vorkommenden Arten auszuwählen <strong>und</strong> in den Erhebungsbogen<br />

einzutragen. <strong>Die</strong> Hasel scheint unter Nr. 16 "Hasel, Laube, Weißfisch, Perlfisch" auf<br />

(Archivbeleg 10). Wie aus den synonym geführten Bezeichnungen zu ersehen ist, sind<br />

Angaben zur Hasel keinesfalls eindeutig zuordenbar.<br />

Historische Quellen <strong>Salzach</strong>: KOLLMANN (1898) erwähnt Vorkommen<br />

von "Haseln" – die Angaben sind jedoch nicht eindeutig zuordenbar (s. o.) – ledig-

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