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Die historische und aktuelle Fischfauna der Salzach ... - Ratschan.at

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2007), wobei eine Abdrift aus dem Wallersee, wo rezente Vorkommen bekannt sind<br />

(GASSNER et al. 2003), wahrscheinlich ist.<br />

Historische Verbreitung Inn: Wird in <strong>der</strong> einschlägigen Liter<strong>at</strong>ur nicht<br />

erwähnt. LORI (1871) nennt die Art für die Gegend von Passau, jedoch nur in <strong>der</strong> Donau <strong>und</strong><br />

<strong>der</strong>en Altwasser vorkommend. Da die Art für die <strong>Salzach</strong> historisch genannt wird <strong>und</strong> im Inn<br />

aktuell nachgewiesen ist, ist ein autochthones Vorkommen im Unterlaufsystem anzunehmen<br />

(ZAUNER et al. 2001a, SCHOTZKO & GASSNER 2009).<br />

Aktuelle Verbreitung Inn: Der Kaulbarsch ist im Unteren Inn belegt (LEUNER<br />

& KLEIN 2000, ZAUNER et al. 2001a), wo er lokal (z. B. unmittelbar flussab KW Braunau-<br />

Simbach) in starken, sich selbst erhaltenden Popul<strong>at</strong>ionen nachgewiesen wurde (SCHOTZKO &<br />

GASSNER 2009).<br />

Gymnocephalus schraetser (LINNAEUS 1758) – Schrätzer<br />

Historische Quellen <strong>Salzach</strong>: Als einziger Hinweis, bei dem es sich<br />

aber ebenso gut um eine ungenaue Formulierung handeln könnte, besteht eine Angabe<br />

bei LABONTÉ (1905), dass "die Fische" (mit früherem Bezug auf die drei Donau-Perciden<br />

Streber, Zingel <strong>und</strong> Schrätzer) in <strong>der</strong> <strong>Salzach</strong> flussab Hallein bzw. Salzburg verbreitet waren.<br />

Historische Quellen Zubringer: Nicht belegt. STÜBER (1967)<br />

berichtet in den 1960er Jahren von einem Vorkommen des Schrätzers im Wiestalstausee<br />

nahe Hallein (<strong>Salzach</strong>-Zubringer Alm), was jedoch auszuschließen ist. Hier h<strong>at</strong> er<br />

sicherlich den umgangssprachlichen Namen für den Flussbarsch, "Schr<strong>at</strong>zen", <strong>der</strong> im<br />

Wiestalstausee nachgewiesen ist (KAINDL 1964, GASSNER et al. 2003), irrtümlich für den<br />

Schrätzer gehalten.<br />

Rekonstruierte Verbreitung: Der einzige Hinweis von LABONTÉ<br />

(1905), welcher durch keine weitere Quelle gestützt wird, ist als unzuverlässig einzustufen.<br />

Für diesen (unter den drei Arten Zingel, Streber <strong>und</strong> Schrätzer) "potamalsten"<br />

Donau-Perciden ist ein <strong>historische</strong>s Vorkommen damit nicht belegbar <strong>und</strong> eher unwahrscheinlich<br />

(vgl. ZAUNER et al. 2009).<br />

Aktuelle Verbreitung <strong>Salzach</strong>: nicht belegt<br />

Aktuelle Verbreitung Zubringer: nicht belegt<br />

Historische Verbreitung Inn: Der Schrätzer wird für den Unteren Inn<br />

genannt (REUSS 1832), wo er flussab <strong>der</strong> Rottmündung häufiger vorkam (LABONTÉ 1905). Wie<br />

auch bei <strong>der</strong> <strong>Salzach</strong> existiert ein unzuverlässiger Hinweis bei LABONTÉ (1905), wonach <strong>der</strong><br />

Schrätzer bis Rosenheim verbreitet war. Für den (unter den drei Arten Zingel, Streber <strong>und</strong><br />

Schrätzer) "potamalsten" Donau-Perciden ist diese Verbreitungsgrenze jedoch unplausibel. Im<br />

Unteren Inn dürfte die Art bis zur <strong>Salzach</strong>mündung ihr stromauf gelegenes Verbreitungsende<br />

erreicht haben.<br />

Aktuelle Verbreitung Inn:Der Schrätzer wurde wie<strong>der</strong>holt im untersten Inn-<br />

Stau bei Ingling belegt; weiter flussauf ist er nicht nachgewiesen (ZAUNER et al. 2001a,<br />

SCHOTZKO & GASSNER 2009, V. BAMMER, pers. Mitt. 2011). Der Erhalt dieses von <strong>der</strong> Donau<br />

isolierten Vorkommens ist am plausibelsten mit einer Funktion <strong>der</strong> Rott als Refugialhabit<strong>at</strong> zu<br />

erklären, einem linksufrigen Zubringer mit ausgeprägt potamaler Charakteristik. Im Unterlauf<br />

wurde bei Erhebungen zum Wasserrahmenrichtlinien-Monitoring ein äußerst dichter Bestand an<br />

Schrätzern nachgewiesen (S. PAINTNER, pers. Mitt. 2011).

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