Die historische und aktuelle Fischfauna der Salzach ... - Ratschan.at
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o.) mittel- <strong>und</strong> langfristig erfolglos, die Schleie ist aktuell nicht belegt. Vorkommen <strong>der</strong> Schleie<br />
sind lediglich in einem See bei Tarasp, wo die Art ebenfalls besetzt wurde (s. o.), bekannt<br />
(ZAUGG et al. 2003).<br />
Vimba vimba (LINNAEUS 1758) - Russnase, Zährte<br />
Historische Quellen <strong>Salzach</strong>: <strong>Die</strong> Russnase wird bei HECKEL &<br />
KNER (1858) für die <strong>Salzach</strong> belegt, wo sie unter dem Namen "Sindl" bekannt war. Sie<br />
soll zu dieser Zeit sehr häufig in <strong>der</strong> <strong>Salzach</strong> vorgekommen sein (HECKEL 1851), was<br />
aber möglicherweise auch auf einer Verwechslung mit <strong>der</strong> Nase beruhen könnte. SIMON<br />
(1881) schreibt, dass sie nur einzeln in <strong>der</strong> <strong>Salzach</strong> gefangen wurde. In <strong>der</strong> Fischereikarte<br />
von KOLLMANN (1898) wird sie in <strong>der</strong> Legende erwähnt, jedoch fehlen ortsbezogene<br />
Angaben.<br />
Historische Quellen Zubringer: Nicht belegt. Ein Vorkommen in<br />
den Unterläufen potamaler Zubringer <strong>der</strong> Unteren <strong>Salzach</strong> ist jedoch sehr wahrscheinlich.<br />
<strong>Die</strong>s wäre auch im Vergleich zum Unteren Inn plausibel, wo die Art beispielsweise<br />
in <strong>der</strong> Antiesen o<strong>der</strong> Pram belegt wurde (s. u.).<br />
Rekonstruierte Verbreitung: <strong>Die</strong> Verbreitung beschränkte sich auf<br />
den potamal geprägten Unterlauf <strong>der</strong> <strong>Salzach</strong>.<br />
Bestandesentwicklung: Es liegen keine Hinweise vor.<br />
Aktuelle Verbreitung <strong>Salzach</strong>: nicht belegt<br />
Aktuelle Verbreitung Zubringer: nicht belegt<br />
Historische Verbreitung Inn: In einer Abhandlung über die Fische Bayerns<br />
erwähnt TEROFAL (1977) ein <strong>historische</strong>s Vorkommen <strong>der</strong> Russnase im Inn, allerdings ohne<br />
Liter<strong>at</strong>urangabe. <strong>Die</strong> Art ist jedoch historisch für die <strong>Salzach</strong> belegt, <strong>und</strong> wurde in den 1950er<br />
Jahren sowie auch aktuell im Inn nachgewiesen (s. u.), sodass von einem autochthonen<br />
Vorkommen auszugehen ist (ZAUNER et al. 2001a, SCHOTZKO & GASSNER 2009). Für Tirol<br />
wird die Russnase in den einschlägigen Quellen nicht genannt. <strong>Die</strong> Verbreitungsgrenze dürfte<br />
im Bereich des bayerischen Inn-Abschnittes zwischen Mühldorf <strong>und</strong> Rosenheim gelegen sein.<br />
Bestandesentwicklung Inn: Im Unteren Inn konnte BRUSCHEK (1953, 1954)<br />
die Russnase Anfang <strong>der</strong> 1950er Jahre im Fischpass des KW Obernberg in Einzelexemplaren<br />
nachweisen.<br />
Aktuelle Verbreitung Inn: <strong>Die</strong> Art wurde flussab KW Braunau-Simbach<br />
(Belegexemplare ZSM-36019, ZSM-36088) <strong>und</strong> bei Reichersberg (ZAUNER et al. 2001a)<br />
nachgewiesen. Bei Reusenuntersuchungen in <strong>der</strong> Antiesen wurde sie in wenigen Exemplaren<br />
beim Laichaufstieg aus dem Inn belegt (ZAUNER et al. 2010). Nachweise sind trotz<br />
unpassierbarer Querbauwerke auch bis in den Mittellauf des Inn-Zubringers Pram bekannt (C.<br />
RATSCHAN, pers. Beob. 2000, GUMPINGER & SILIGATO 2004).<br />
Nemacheilidae (Bach-, Flussschmerlen)<br />
Barb<strong>at</strong>ula barb<strong>at</strong>ula (LINNAEUS 1758) - Schmerle, Bartgr<strong>und</strong>el<br />
Anmerkungen: Eine zweifelsfreie Zuordnung ist anhand <strong>der</strong> <strong>historische</strong>n Liter<strong>at</strong>ur<br />
nicht immer möglich, da oftmals nur <strong>der</strong> Lokalname "Gr<strong>und</strong>l" angegeben wird, was<br />
sich auch auf den Gründling beziehen kann (HAIDVOGL & WAIDBACHER 1997).