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Die historische und aktuelle Fischfauna der Salzach ... - Ratschan.at

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(ZAUNER et al. 2001a, SCHOTZKO & GASSNER 2009). Im flussauf gelegenen bayerischen<br />

Abschnitt wurde er bis in den Bereich Nussdorf belegt (B. OTT, pers. Mitt. 2010). Im Tiroler<br />

Inn wurde <strong>der</strong> Flussbarsch nur sporadisch bei Erl (ARGE LIMNOLOGIE 2008) <strong>und</strong> K<strong>und</strong>l<br />

nachgewiesen (SPINDLER 2002). Im Schweizer Inn-Gebiet sind, mit Ausnahme eines Sees bei<br />

Tarasp, wo er wahrscheinlich besetzt wurde, keine Nachweise bekannt (ZAUGG et al. 2003).<br />

San<strong>der</strong> lucioperca (LINNAEUS 1758) - Zan<strong>der</strong><br />

Historische Quellen <strong>Salzach</strong>: Der Zan<strong>der</strong> wird von HECKEL & KNER<br />

(1858) allgemein für die <strong>Salzach</strong> beschrieben. Laut den Erhebungen des<br />

OBERÖSTERREICHISCHEN FISCHEREI-VEREINES (1884) kam er lediglich flussab Burghausen<br />

vor, weiter flussauf "fast gar nicht". Aus <strong>der</strong> Umgebung <strong>der</strong> Stadt Salzburg konnte er<br />

beispielsweise nur aus dem Wallersee bezogen werden (OBERBARLEITNER 1853), wo er<br />

jedoch unter <strong>der</strong> Regierungszeit von Erzbischof Hieronymus Graf Colloredo (1772-<br />

1803) Ende des 18. Jahrh<strong>und</strong>erts eingebürgert wurde (FREUDLSPERGER 1936).<br />

Historische Quellen Zubringer: nicht belegt<br />

Rekonstruierte Verbreitung: <strong>Die</strong> <strong>historische</strong>n Nachweise lassen den<br />

Schluss zu, dass <strong>der</strong> Zan<strong>der</strong> zumindest im Unterlauf des Inn <strong>und</strong> in <strong>der</strong> Mündungsstrecke<br />

<strong>der</strong> <strong>Salzach</strong> bis etwa Burghausen als seltene Art vorkam. Weiter flussauf ist ein<br />

autochthones Vorkommen jedoch eher unwahrscheinlich.<br />

Bestandesentwicklung: Der Zan<strong>der</strong> war auch in späterer Zeit im Unterlauf<br />

<strong>der</strong> <strong>Salzach</strong> kaum vertreten (REICHENBACH-KLINKE 1964).<br />

Aktuelle Verbreitung <strong>Salzach</strong>: Der Zan<strong>der</strong> wurde in Einzelfängen<br />

im Stauraum Urstein nachgewiesen (PETZ-GLECHNER et al. 2000). Auch in <strong>der</strong> Unteren<br />

<strong>Salzach</strong> tritt er nur sporadisch auf (BOHL 1993, ZAUNER et al. 2009), doch wird er im<br />

Rückstaubereich des KW Braunau-Simbach lokal (z. B. Mündung Alzkanal) häufiger<br />

gefangen (GEISS & MEISENBERGER 2002).<br />

Aktuelle Verbreitung Zubringer: Im Einzugsgebiet <strong>der</strong> Oberen<br />

<strong>Salzach</strong> wird <strong>der</strong> Zan<strong>der</strong> sporadisch im Zeller Seekanal gefangen. Es wird jedoch kein<br />

Bes<strong>at</strong>z getätigt (FV BRUCK, unpubl. Bes<strong>at</strong>z- <strong>und</strong> Ausfangst<strong>at</strong>istiken 1991-2009), weshalb<br />

eine Abwan<strong>der</strong>ung aus dem Zeller See, wo er durch Bes<strong>at</strong>z angesiedelt wurde (GASSNER<br />

et al. 2003), wahrscheinlich ist. Im Bereich <strong>der</strong> Unteren <strong>Salzach</strong> liegen ebenfalls nur<br />

sporadische Nachweise vor, z. B. aus dem Muntigler Mühlbach im Gewässersystem <strong>der</strong><br />

Fischach (ZAUNER & JUNGWIRTH 1994) o<strong>der</strong> aus <strong>der</strong> Moosach (ZAUNER et al. 2009).<br />

Historische Verbreitung Inn: Der Zan<strong>der</strong> wird von BORNE (1882) für den<br />

Unteren Inn im Bereich <strong>der</strong> Mündung in die Donau angegeben (vgl. LORI 1871). Er kam von<br />

Braunau flussab bis zur Mündung generell selten vor (OBERÖSTERREICHISCHER FISCHEREI-<br />

VEREIN 1884, SCHNEEWEIS 1979). Ob <strong>der</strong> Zan<strong>der</strong> flussauf bis in das Tiroler Inn-Gebiet<br />

verbreitet war, ist umstritten. HECKEL & KNER (1858) kannten ihn "aus Innsbruck", wobei<br />

allerdings nicht explizit <strong>der</strong> Inn angeführt wird (somit könnte er auch vom Fischmarkt<br />

stammen). Um 1900 wurde im Inn bei Innsbruck ein toter Zan<strong>der</strong> auf einer Sandbank gef<strong>und</strong>en,<br />

dessen Herkunft jedoch nicht zweifelsfrei geklärt werden konnte (MARGREITER 1934b). Nach<br />

HELLER (1871) <strong>und</strong> den Erhebungen des OBERÖSTERREICHISCHEN FISCHEREI-VEREINES<br />

(1884) war <strong>der</strong> Zan<strong>der</strong> den Tiroler Innfischern gänzlich unbekannt.<br />

Aktuelle Verbreitung Inn: Der Zan<strong>der</strong> dürfte am Unteren Inn von <strong>der</strong><br />

Umwandlung <strong>der</strong> freien Fließstrecke in eine Staukette profitiert haben. Er zählt zu den<br />

häufigeren Fischarten, dessen Bestände zwar auch durch Bes<strong>at</strong>z geför<strong>der</strong>t werden, <strong>der</strong> jedoch in<br />

lokal guten <strong>und</strong> reproduzierenden Beständen nachgewiesen wurde (ZAUNER et al. 2001a,

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