Die historische und aktuelle Fischfauna der Salzach ... - Ratschan.at
Die historische und aktuelle Fischfauna der Salzach ... - Ratschan.at
Die historische und aktuelle Fischfauna der Salzach ... - Ratschan.at
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
© Biologiezentrum Linz/Austria; download unter www.biologiezentrum.<strong>at</strong><br />
115<br />
Historische Quellen Zubringer: Nach AIGNER & ZETTER (1859)<br />
kam <strong>der</strong> Gründling "in manchen Bächen" vor, ortsbezogene Angaben fehlen jedoch. Vgl.<br />
Angaben zu Barb<strong>at</strong>ula barb<strong>at</strong>ula.<br />
Rekonstruierte Verbreitung: Der Gründling kam im Unterlaufsystem<br />
vor. Flussauf Salzburg ist eine Verbreitung bis etwa Hallein anzunehmen. Wahrscheinlich<br />
kam die Art auch noch bis in den Raum Kuchl - Golling vor.<br />
Bestandesentwicklung: Aufgr<strong>und</strong> <strong>der</strong> wenigen Inform<strong>at</strong>ionen nicht<br />
rekonstruierbar.<br />
Aktuelle Verbreitung <strong>Salzach</strong>: In <strong>der</strong> Oberen <strong>und</strong> Mittleren<br />
<strong>Salzach</strong> wurde <strong>der</strong> Gründling nicht nachgewiesen. In <strong>der</strong> Unteren <strong>Salzach</strong> ist er sporadisch<br />
vertreten (BOHL 1993, PETZ-GLECHNER et al. 2000, ZAUNER et al. 2007, 2009).<br />
Aktuelle Verbreitung Zubringer: Im Einzugsgebiet <strong>der</strong> Oberen<br />
<strong>Salzach</strong> soll <strong>der</strong> Gründling nach Auskünften des Bewirtschafters im Rosbach gefangen<br />
worden sein, während bei fischökologischen Untersuchungen keine Gründlinge, son<strong>der</strong>n<br />
ausschließlich Schmerlen belegt wurden (KAINZ & GOLLMANN 2009). Hierbei handelt es<br />
sich jedoch um ein Misverständnis, da <strong>der</strong> Bewirtschafter mittels Elektrofischerei ebenfalls<br />
nur die Schmerle nachweisen konnte (FV BRUCK, unpubl. Ausfangst<strong>at</strong>istiken von<br />
1991-2009).<br />
Aus dem Einzugsgebiet <strong>der</strong> Mittleren <strong>Salzach</strong> ist kein Hinweis auf Gründlingsvorkommen<br />
bekannt. Größere Bestandesdichten wurden in einigen potamalen Zubringern <strong>der</strong><br />
Unteren <strong>Salzach</strong>, wie etwa in <strong>der</strong> Fischach (ZAUNER & JUNGWIRTH 1994, PETZ-<br />
GLECHNER et al. 2007), im Muntigler Mühlbach, im Reitbach-System (ZAUNER &<br />
JUNGWIRTH 1994), im Gewässersystem <strong>der</strong> Götzinger Achen (LEUNER & KLEIN 2000)<br />
o<strong>der</strong> in <strong>der</strong> Moosach (ZAUNER et al. 2009) gef<strong>und</strong>en.<br />
Historische Verbreitung Inn: KRAFFT (1874) nennt "Gobio vulgaris" für<br />
den Unteren Inn (vgl. SCHNEEWEIS 1979). Flussauf kam die Art bis in den Tiroler Inn vor<br />
(HELLER 1871), Details zur Verbreitung werden nicht genannt. Als Verbreitungsgrenze ist <strong>der</strong><br />
Bereich Innsbruck - Haiming wahrscheinlich.<br />
Aktuelle Verbreitung Inn: Der Gründling wurde im Unteren Inn in geringer<br />
Anzahl belegt (ZAUNER et al. 2001a, SCHOTZKO & GASSNER 2009). Im flussauf gelegenen<br />
bayerischen Flussabschnitt wurde die Art bei fischökologischen Untersuchungen bis in den<br />
Bereich Nussdorf nachgewiesen (B. OTT., pers. Mitt. 2010). Im Tiroler Inn ist <strong>der</strong> Gründling im<br />
Hauptstrom nicht belegt (SPINDLER 2002, ARGE LIMNOLOGIE 2008), in wenigen Zubringern<br />
sind jedoch noch sporadisch Einzelexemplare nachgewiesen (MARK 2002).<br />
Leucaspius deline<strong>at</strong>us (HECKEL 1843) - Mo<strong>der</strong>lieschen<br />
Anmerkungen: Über die <strong>historische</strong> Verbreitung des Mo<strong>der</strong>lieschens im Einzugsgebiet<br />
<strong>der</strong> Oberen Donau liegen kaum Kenntnisse vor. HECKEL & KNER (1858)<br />
erwähnen lediglich Vorkommen im Marchfeld bei Wien (A<strong>der</strong>klaa). Für Oberösterreich<br />
nennt KERSCHNER (1956) ein einziges Vorkommen in Tümpeln des Kremstales. LORI<br />
(1871) erwähnt, dass das Mo<strong>der</strong>lieschen in <strong>der</strong> Gegend von Passau zu fehlen scheine.<br />
SIEBOLD (1863) hingegen vermutete auch ein aufgr<strong>und</strong> seiner Lebensweise <strong>und</strong> geringen<br />
Größe bislang übersehenes Vorkommen dieser Art in Süddeutschland. In neuerer Zeit<br />
berichtet LANDMANN (1984) Anfang <strong>der</strong> 1980er Jahre von einem Mo<strong>der</strong>lieschen-F<strong>und</strong> in<br />
einem temporären, mehrere Mon<strong>at</strong>e im Jahr vollständig trocken fallenden Stillgewässer<br />
Nordtirols ("Kramsacher Loar" im Unterinntal) in zwei aufeinan<strong>der</strong> folgenden Jahren,