Die historische und aktuelle Fischfauna der Salzach ... - Ratschan.at
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Neozoon zu werten (MIKSCHI 2002, GEITER et al. 2002). In Österreich wird er zusätzlich<br />
als etabliert, nicht expansiv, jedoch potenziell invasiv eingestuft (MIKSCHI 2002).<br />
Aktuelle Verbreitung <strong>Salzach</strong>: Der Sonnenbarsch wurde in <strong>der</strong><br />
Fischaufstiegshilfe KW Hallein-Gamp sporadisch nachgewiesen (PETZ-GLECHNER et al.<br />
2011). BOHL (1993) fand auf <strong>der</strong> bayerischen Seite <strong>der</strong> Unteren <strong>Salzach</strong> Einzelexemplare<br />
in bei Nie<strong>der</strong>wasser vom Hauptstrom abgetrennten Mulden <strong>und</strong> Restpfützen.<br />
Aktuelle Verbreitung Zubringer: BOHL (1993) belegte einzelne<br />
Exemplare in <strong>der</strong> Sur <strong>und</strong> in <strong>der</strong> Götzinger Achen, wobei eine Herkunft aus ehemals<br />
künstlich besetzten Kleinteichen wahrscheinlich ist.<br />
Aktuelle Verbreitung Inn: Der Sonnenbarsch wurde sporadisch im Unteren<br />
Inn <strong>und</strong> dessen Nebengewässern belegt (GUMPINGER et al. 2009, SCHOTZKO & GASSNER 2009).<br />
Cottidae (Koppen)<br />
© Biologiezentrum Linz/Austria; download unter www.biologiezentrum.<strong>at</strong><br />
Cottus gobio LINNAEUS 1758 - Koppe<br />
Anmerkungen: Koppen spielten zur Zeit des Erzstiftes Salzburg eine bedeutende<br />
wirtschaftliche Rolle, da sie wegen ihres schmackhaften Fleisches sehr geschätzt waren.<br />
Zu ihrem Fang wurde ein spezielles Gerät, <strong>der</strong> so genannte "Koppenscheerer" verwendet,<br />
mit welchem die Koppen durch Vorwärtsschieben auf dem Bachgr<strong>und</strong> massenhaft gefangen<br />
wurden (FREUDLSPERGER 1957).<br />
Historische Quellen <strong>Salzach</strong>: In <strong>der</strong> Unteren <strong>Salzach</strong> wurde die<br />
Koppe im Bezirk Laufen (d. h. von <strong>der</strong> Saalachmündung flussab bis Bubenberg) zu den<br />
häufig vorkommenden Fischarten gezählt (HAAG 1870). Im Land Salzburg wird sie im<br />
gesamten <strong>Salzach</strong>bereich bis zur Einmündung <strong>der</strong> Krimmler Ache genannt, sowohl im<br />
Rhithral als auch im Epipotamal (KOLLMANN 1898, SALZBURGER FISCHEREIKATASTER<br />
1904).<br />
H i s t o r i s c h e Q u e l l e n Z u b r i n g e r : <strong>Die</strong> Koppe war in den Zubringern<br />
(z. B. Oichten, Saalach, Fischach, Glan, Königssee-Ache, Alm, Lammer, Fritzbach,<br />
Gasteiner Ache, Fuscher Ache, Felberbach, Ober- <strong>und</strong> Untersulzbach) weit verbreitet<br />
(KOLLMANN 1898, SALZBURGER FISCHEREIKATASTER 1904).<br />
Rekonstruierte Verbreitung: Das Verbreitungsgebiet <strong>der</strong> Koppe<br />
erstreckte sich bis in den Oberlauf <strong>der</strong> <strong>Salzach</strong>, wobei als Verbreitungsgrenze die Gegend<br />
von Krimml (flussab <strong>der</strong> Krimmler Wasserfälle) anzunehmen ist. Sie dürfte auch im<br />
potamal geprägten Unterlaufsystem in größeren Bestandesdichten vorgekommen sein.<br />
Bestandesentwicklung: Da die Koppe – wie an<strong>der</strong>e bodenlebende Kleinfischarten<br />
– quantit<strong>at</strong>iv schwer zu erfassen ist, sind hierzu nur sehr eingeschränkt Aussagen<br />
möglich. Angaben finden sich zum Tennnengau, wo sie KAINDL (1964) zu Beginn<br />
<strong>der</strong> 1960er Jahre als in allen Flüssen <strong>und</strong> Bächen bis zur oberen Fischereigrenze vorkommend<br />
erwähnt.<br />
Aktuelle Verbreitung <strong>Salzach</strong>: <strong>Die</strong> Koppe zählt zu den häufigeren<br />
Fischarten <strong>der</strong> <strong>Salzach</strong>. Sie wurde sowohl im Ober- (PETZ-GLECHNER 1997, PETZ-<br />
GLECHNER & PETZ 2001, ZAUNER et al. 2007, KAINZ & GOLLMANN 2009) <strong>und</strong> Mittellauf<br />
(WIESBAUER et al. 1991, PETZ-GLECHNER & PETZ 2002, ZAUNER et al. 2007) als auch im<br />
Unterlauf (ZAUNER & JUNGWIRTH 1994, BOHL 1993, PETZ-GLECHNER et al. 2000,