Die historische und aktuelle Fischfauna der Salzach ... - Ratschan.at
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Silsersee bzw. dem einmündenden Quellbach des Inn verbreitet war (BORNE 1882, LORENZ<br />
1898).<br />
<strong>Die</strong> Seeforelle ist in den großen, vom Inn durchflossenen Oberengadiner Talseen belegt<br />
(LORENZ 1898).<br />
Bestandesentwicklung Inn: Da die Bachforelle im Unteren bzw. Bayerischen<br />
Inn keine nennenswerte wirtschaftliche Bedeutung h<strong>at</strong>te, lässt sich die Bestandesentwicklung<br />
nur sehr eingeschränkt verfolgen. Es ist anzunehmen, dass sich die Verbreitung nach <strong>der</strong><br />
Umwandlung <strong>der</strong> Fließstrecke in eine Staukette auf die kurzen Stauwurzelbereiche bzw. die<br />
Mündungsbereiche sommerkalter Zubringer beschränkte. BRUSCHEK (1954b) konnte im Fischpass<br />
KW Obernberg noch Einzelexemplare beim Laichaufstieg belegen.<br />
Im Bayerischen Inn wurden die Bestände nach Errichtung des KW Jettenbach (1922)<br />
insbeson<strong>der</strong>e im Oberwasser durch Bes<strong>at</strong>z forciert (PAPPERITZ 1935). Nach dem 2. Weltkrieg<br />
wurden die Bestände durch teils intensiven Bes<strong>at</strong>z gestützt (TEROFAL 1977, vgl.<br />
REICHENBACH-KLINKE 1964).<br />
Im Tiroler Inn zählte die Bachforelle vor dem 2. Weltkrieg zu einer häufig vorkommenden, weit<br />
verbreiteten Fischart (MARGREITER 1927b). Es ist anzunehmen, dass sich in <strong>der</strong> Folgezeit die<br />
Inbetriebnahme <strong>der</strong> Kraftwerke Kirchbichl (1941), Runserau (1956) <strong>und</strong> Nussdorf (1982), die<br />
fortschreitenden flussbaulichen Maßnahmen sowie die schlechte Gewässergüte auf die<br />
Bachforellenbestände neg<strong>at</strong>iv ausgewirkt haben (vgl. RITTER & SAXL 1985). Dennoch zählte sie<br />
Ende <strong>der</strong> 1980er Jahre zu den häufig vorkommenden Arten, welche einen weitgehend<br />
n<strong>at</strong>ürlichen Popul<strong>at</strong>ionsaufbau zeigte (JUNGWIRTH et al. 1989).<br />
<strong>Die</strong> Bachforelle war im gesamten Schweizer Inn-Gebiet vorherrschend. <strong>Die</strong> Bestände wurden<br />
insbeson<strong>der</strong>e nach dem 2. Weltkrieg auch durch Bes<strong>at</strong>zmaßnahmen gestützt, wobei die lokalen<br />
Bachforellen-Popul<strong>at</strong>ionen zur Laichgewinnung verwendet wurden (RATTI 1971, vgl.<br />
ANONYMUS 1954).<br />
Zur Seeforelle liegen keine detaillierten Kenntnisse vor. <strong>Die</strong>se spielte lediglich in den vom Inn<br />
durchflossenen Oberengadiner Talseen eine wirtschaftliche Rolle. RATTI (1971) erwähnt<br />
Laichfischfänge in den Seen.<br />
Aktuelle Verbreitung Inn: <strong>Die</strong> sehr geringen Bestände <strong>der</strong> Bachforelle im<br />
Unteren Inn werden durch Bes<strong>at</strong>z geför<strong>der</strong>t (ZAUNER et al. 2001a, SCHOTZKO & GASSNER<br />
2009). Flussauf wurde sie im Bayerischen Inn bis in den Bereich Nussdorf nachgewiesen (B.<br />
OTT, pers. Mitt. 2010). Im Tiroler Inn zählt die Bachforelle zu den Hauptfischarten,<br />
insbeson<strong>der</strong>e tritt sie im Oberland dominant auf. Der Reproduktionserfolg ist jedoch stark<br />
eingeschränkt, die Bestände werden durch Bes<strong>at</strong>z gestützt (SPINDLER 2002, ARGE<br />
LIMNOLOGIE 2008, UMWELTGUTACHTEN PETZ OG 2008). Im Schweizer Inn-Abschnitt ist die<br />
Bachforelle bis in das Oberengadin verbreitet (BERNET & HOLM 2000, ZAUGG et al. 2003). Da<br />
die Reproduktion durch Kraftwerksbetrieb beeinträchtigt ist, wird <strong>der</strong> Bestand durch Bes<strong>at</strong>z<br />
gestützt. <strong>Die</strong> Bachforelle wurde durch Bes<strong>at</strong>zmaßnahmen auch in hoch gelegenen Bergseen,<br />
beispielsweise im Lej dal Lunghin (Ursprung des Inn), verbreitet (KLUCKER 1989).<br />
<strong>Die</strong> Seeforelle ist in den großen, vom Inn durchflossenen Oberengadiner Talseen belegt<br />
(ZAUGG et al. 2003).<br />
Salvelinus fontinalis (MITCHILL 1814) - Bachsaibling<br />
Anmerkungen: Der Bachsaibling kam um 1880 von Nordamerika nach Europa<br />
(ENGER 1934). Er wird in Österreich <strong>und</strong> Deutschland als etabliertes Neozoon geführt<br />
(MIKSCHI 2002, GEITER et al. 2002), <strong>und</strong> bildet zum Teil reproduzierende Bestände<br />
(WOLFRAM & MIKSCHI 2007).<br />
Historische Quellen <strong>Salzach</strong>: Ende des 19. Jahrh<strong>und</strong>erts befassten