Die historische und aktuelle Fischfauna der Salzach ... - Ratschan.at
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© Biologiezentrum Linz/Austria; download unter www.biologiezentrum.<strong>at</strong><br />
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Trivialnamen, keine l<strong>at</strong>einischen Bezeichnungen!) angefügt. Aus dieser Aufstellung<br />
waren die im jeweiligen Gewässer vorkommenden Arten auszuwählen <strong>und</strong> in den Erhebungsbogen<br />
einzutragen. <strong>Die</strong> Laube findet sich in dieser Liste zwei Mal: unter Nr. 16<br />
"Hasel, Laube, Weißfisch, Perlfisch" <strong>und</strong> Nr. 22 "Laube, Windlaube, Schnei<strong>der</strong>fischl,<br />
Zinnfisch" (Archivbeleg 10). Wie aus den vielen synonym gebrauchten Bezeichnungen<br />
ersichtlich ist, ist eine zweifelsfreie Zuordnung vermeintlicher Laubenbelege nicht möglich.<br />
Auch eine Verwechslung mit Telestes souffia ist in einzelnen Gewässern<br />
wahrscheinlich.<br />
Historische Quellen <strong>Salzach</strong>: SCHRANK (1798) nennt die Laube für<br />
die Untere <strong>Salzach</strong>. KOLLMANN (1898) erwähnt unter <strong>der</strong> Bezeichnung "Laube,<br />
Schnei<strong>der</strong>fisch" Vorkommen von <strong>der</strong> oberösterreichischen Landesgrenze flussauf bis<br />
etwa Kuchl.<br />
Historische Quellen Zubringer: KOLLMANN (1898) nennt unter <strong>der</strong><br />
Bezeichnung "Laube, Schnei<strong>der</strong>fisch" Vorkommen in Moosach, Achartinger Bach, Glan,<br />
Königssee-Ache <strong>und</strong> Alm. Im Einzugsgebiet <strong>der</strong> Oberen <strong>Salzach</strong> werden "Lauben"-Vorkommen<br />
im Zeller See, <strong>der</strong> über den Seekanal zur <strong>Salzach</strong> entwässert, erwähnt<br />
(KOLLMANN 1898, SALZBURGER FISCHEREIKATASTER 1904).<br />
Rekonstruierte Verbreitung: Das Verbreitungsgebiet <strong>der</strong> Laube<br />
erstreckte sich wahrscheinlich bis in den Bereich Salzburg - Hallein; weiter flussauf ist<br />
eine Verwechslung mit Telestes souffia anzunehmen. Da ein <strong>historische</strong>s Vorkommen<br />
<strong>der</strong> Laube im Zeller See als plausibel eingestuft wurde (GASSNER et al. 2003), ist unter<br />
Berücksichtigung <strong>der</strong> ursprünglichen flussmorphologischen Verhältnisse (enges Verb<strong>und</strong>system<br />
<strong>Salzach</strong> - Zeller See) auch ein Laubenvorkommen im versumpften Talbereich<br />
<strong>der</strong> Oberen <strong>Salzach</strong> möglich.<br />
Bestandesentwicklung: Aufgr<strong>und</strong> <strong>der</strong> unsicheren Belege nicht rekonstruierbar.<br />
Nach KAINDL (1964) kam die Laube im Tennengau noch Anfang <strong>der</strong> 1960er<br />
Jahre in <strong>der</strong> "Kleinen <strong>Salzach</strong>" (= orographisch rechter Nebenarm <strong>der</strong> <strong>Salzach</strong> im Stadtgebiet<br />
von Hallein) sowie in an<strong>der</strong>en ruhigen Seitenarmen <strong>der</strong> <strong>Salzach</strong> vor.<br />
Aktuelle Verbreitung <strong>Salzach</strong>: Aus <strong>der</strong> Oberen <strong>Salzach</strong> sind keine<br />
Nachweise bekannt. In <strong>der</strong> Mittleren <strong>Salzach</strong> konnte die Laube sporadisch in den Stauhaltungen<br />
nachgewiesen werden (WIESBAUER et al. 1991). In <strong>der</strong> Unteren <strong>Salzach</strong> wurde<br />
sie im Hauptstrom ebenfalls nur lokal in geringen Dichten belegt (ZAUNER & JUNGWIRTH<br />
1994, PETZ-GLECHNER et al. 2000, ZAUNER et al. 2009).<br />
Aktuelle Verbreitung Zubringer: Flussauf Salzburg sind aus den<br />
Zubringern kaum Laubenvorkommen bekannt. In <strong>der</strong> Oberen <strong>Salzach</strong> ist sie noch im<br />
Zeller Seekanal häufig (Internet 1). In Einzelfängen wurde sie im Ausgleichsbecken <strong>der</strong><br />
Alm bei Vor<strong>der</strong>wiestal nachgewiesen (R. PETZ-GLECHNER, pers. Mitt. 2004). Im Bereich<br />
<strong>der</strong> Unteren <strong>Salzach</strong> wurde eine Laichmigr<strong>at</strong>ion aus <strong>der</strong> Mündungsstrecke <strong>der</strong> Saalach<br />
über die Fischaufstiegshilfe KW Rott in das Oberwasser belegt (WALKNER 2010). In<br />
einigen potamal geprägten Zubringern des Unterlaufes (z. B. Mühlbach bei Muntigl,<br />
Reitbachsystem, Moosach) ist die Laube nicht selten, manchmal sogar lokal sehr häufig<br />
belegt (ZAUNER & JUNGWIRTH 1994, PETZ-GLECHNER et al. 2007, ZAUNER et al. 2009).<br />
Auch auf bayerischer Seite wurde die Laube in einzelnen Zubringern (z. B. Sur, Götzinger<br />
Achen) in lokal großen Dichten nachgewiesen (BOHL 1993, LEUNER & KLEIN 2000).