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Die historische und aktuelle Fischfauna der Salzach ... - Ratschan.at

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GASSNER 2009). Wie bei einer Reihe an<strong>der</strong>er Arten mit potamalem Verbreitungsschwerpunkt<br />

ist auch im Fall des Frauennerflings von einer hohen Bedeutung <strong>der</strong> Rott auszugehen, einem<br />

linksufrigen Zubringer mit ausgeprägt potamaler Charakteristik. Bei älteren Untersuchungen<br />

wurde er dort noch im mündungsnahen Bereich nachgewiesen (J. HOCH, pers. Mitt. 2003). Bei<br />

<strong>aktuelle</strong>n Erhebungen zum Wasserrahmenrichtlinien-Monitoring im Rott-Unterlauf wurde die<br />

Art jedoch nicht mehr belegt (S. PAINTNER, pers. Mitt. 2011).<br />

Scardinius erythrophthalmus (LINNAEUS 1758) - Rotfe<strong>der</strong><br />

Anmerkungen: <strong>Die</strong> Rotfe<strong>der</strong> wurde von den <strong>Salzach</strong>fischern auch "Rothauge"<br />

genannt (HECKEL 1854). Rotfe<strong>der</strong> <strong>und</strong> Rotauge wurden häufig miteinan<strong>der</strong> verwechselt<br />

o<strong>der</strong> nicht eigens unterschieden (SIEBOLD 1863). Eine zweifelsfreie Zuordnung ist daher<br />

oftmals nicht möglich.<br />

Historische Quellen <strong>Salzach</strong>: Vgl. Angaben zu Rutilus rutilus.<br />

HECKEL (1854) erwähnt, dass die Rotfe<strong>der</strong> gemeinsam mit <strong>der</strong> Karausche <strong>und</strong> <strong>der</strong><br />

Schleie "in den Lachen <strong>und</strong> Ausständen <strong>der</strong> <strong>Salzach</strong>" vorkam.<br />

H i s t o r i s c h e Q u e l l e n Z u b r i n g e r : Nicht belegt. Vgl. Angaben zu<br />

Rutilus rutilus.<br />

Rekonstruierte Verbreitung: <strong>Die</strong> Verbreitung <strong>der</strong> Rotfe<strong>der</strong> war auf<br />

das Unterlaufsystem beschränkt, wo sie in stagnierenden Gewässern (Altarme <strong>und</strong><br />

Autümpel) vorkam. Zwar wird die Rotfe<strong>der</strong> historisch <strong>und</strong> rezent auch für den im Einzugsgebiet<br />

<strong>der</strong> Oberen <strong>Salzach</strong> liegenden Zeller See angegeben, doch wurde dieses Vorkommen<br />

als standortfremd (Bes<strong>at</strong>zmaßnahmen) definiert (GASSNER et al. 2003).<br />

Bestandesentwicklung: Aufgr<strong>und</strong> <strong>der</strong> wenigen Belege nicht rekonstruierbar.<br />

Infolge <strong>der</strong> Regulierungsmaßnahmen <strong>und</strong> Melior<strong>at</strong>ionen wurde diese stagnophile<br />

Fischart vermutlich sehr bald auf wenige Restbiotope (s. u.) zurückgedrängt.<br />

Aktuelle Verbreitung <strong>Salzach</strong>: <strong>Die</strong> Rotfe<strong>der</strong> kommt fast ausschließlich<br />

in den Nebengewässern <strong>der</strong> Unteren <strong>Salzach</strong> vor, während sie im Hauptstrom<br />

kaum auftritt (ZAUNER & JUNGWIRTH 1994, BOHL 1993). Lediglich in wenigen Autümpeln<br />

<strong>der</strong> Oberösterreichischen <strong>Salzach</strong> wurden größere Dichten nachgewiesen (ZAUNER<br />

et al. 2009).<br />

Aktuelle Verbreitung Zubringer: <strong>Die</strong> Nachweise in <strong>der</strong> Oberen<br />

<strong>Salzach</strong> (Zeller Seekanal, Internet 1) sind auf bereits in <strong>historische</strong>r Zeit getätigte Bes<strong>at</strong>zmaßnahmen<br />

im Zeller See (GASSNER et al. 2003) o<strong>der</strong> auch Einsätze in jüngerer Zeit<br />

zurückzuführen. In <strong>der</strong> Unteren <strong>Salzach</strong> ist die Rotfe<strong>der</strong> in Einzelexemplaren in <strong>der</strong><br />

Saalach (WALKNER 2010) sowie in sehr geringer Dichte in wenigen potamalen Zubringern<br />

(z. B. Fischach, Reitbach, Sur, Oichten, Götzinger Achen) belegt (ZAUNER &<br />

JUNGWIRTH 1994, BOHL 1993, LEUNER & KLEIN 2000, PETZ-GLECHNER et al. 2007).<br />

Historische Verbreitung Inn: <strong>Die</strong> Rotfe<strong>der</strong> kam im Unteren Inn häufig vor<br />

(SCHNEEWEIS 1979). Flussauf war sie bis in das Tiroler Inngebiet verbreitet, wo sie bevorzugt<br />

in Stillgewässern vorkam (HELLER 1871). HECKEL & KNER (1858) nennen Brixlegg <strong>und</strong><br />

Innsbruck, sodass <strong>der</strong> Raum Innsbruck als <strong>historische</strong> Verbreitungsgrenze angenommen werden<br />

kann. Nach HELLER (1871) kam die Rotfe<strong>der</strong> auch in <strong>der</strong> Sill vor, wobei jedoch<br />

Verwechslungen mit dem Rotauge nicht auszuschließen sind. Im Schweizer Inn-Gebiet wurde<br />

die Rotfe<strong>der</strong> durch Bes<strong>at</strong>zmaßnahmen in den großen Oberengadiner Talseen, welche vom Inn<br />

durchflossen werden, verbreitet (LORENZ 1898).<br />

Aktuelle Verbreitung Inn: Im Unteren Inn wurde die Rotfe<strong>der</strong> in zumeist nur

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