Die historische und aktuelle Fischfauna der Salzach ... - Ratschan.at
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lich im versumpften <strong>Salzach</strong>-Abschnitt bei Mittersill. Auch SAUTER (1841) berichtet,<br />
dass die "Hasel" in den "Sumpflacken" des Bezirkes Mittersill vorkomme. MOJSISOVICS<br />
(1897) zufolge war sie zwischen Oberndorf <strong>und</strong> Burghausen weit verbreitet.<br />
Historische Quellen Zubringer: Der SALZBURGER<br />
FISCHEREIKATASTER (1904) listet die "Hasel" – die Angaben sind jedoch nicht eindeutig<br />
zuordenbar (s. o.) – im Zeller Seekanal als "vorherrschend". Im Bereich <strong>der</strong> Unteren<br />
<strong>Salzach</strong> gibt KOLLMANN (1898) zwei Zubringer (Pladenbach, Fischach) an.<br />
Rekonstruierte Verbreitung: <strong>Die</strong> Hasel war im potamal geprägten<br />
Unterlaufsystem verbreitet. Wahrscheinlich kam sie auch flussauf Salzburg bis in den<br />
Bereich Hallein vor, möglicherweise sporadisch bis in den Raum Kuchl - Golling. Ob die<br />
Hasel darüber hinaus auch im versumpften Oberlauf vorkam, ist angesichts <strong>der</strong> unsicheren<br />
<strong>historische</strong>n Angaben nicht belegbar. Wahrscheinlich wurde sie in diesem Abschnitt<br />
mit an<strong>der</strong>en Cyprinidenarten (z. B. Rotauge, Aitel) verwechselt (s. o.).<br />
Bestandesentwicklung: Aufgr<strong>und</strong> <strong>der</strong> unsicheren <strong>historische</strong>n Belege<br />
nicht rekonstruierbar. Zumindest in den 1930er Jahren war die Hasel – die Angaben<br />
beziehen sich wahrscheinlich auf die Untere <strong>Salzach</strong> – noch eine häufige Fischart, die<br />
gerne von den Anglern gefangen wurde. Fänge von bis zu 100 Stück pro Tag waren<br />
möglich (ANONYMUS 1979).<br />
Aktuelle Verbreitung <strong>Salzach</strong>: Aktuelle Hinweise auf ein Vorkommen<br />
im Bereich <strong>der</strong> Oberen <strong>und</strong> Mittleren <strong>Salzach</strong> liegen nicht vor. <strong>Die</strong> Hasel ist erst<br />
flussab <strong>der</strong> Sohlstufe Salzburg-Lehen in geringen Dichten nachgewiesen (ZAUNER &<br />
JUNGWIRTH 1994, PETZ-GLECHNER et al. 2000, JÄGER et al. 2001, ZAUNER et al. 2007).<br />
Aktuelle Verbreitung Zubringer: Im Raum Hallein wurden Einzelexemplare<br />
in <strong>der</strong> Mündungsstrecke <strong>der</strong> Alm belegt (ZAUNER et al., unpubl. D<strong>at</strong>en<br />
2010), wobei es sich – die Art ist erst wie<strong>der</strong> flussab <strong>der</strong> Sohlstufe Salzburg-Lehen nachgewiesen<br />
<strong>und</strong> wurde auch bei früheren Untersuchungen in <strong>der</strong> Alm nicht belegt – um<br />
eine Einschleppung handeln könnte.<br />
Einzelexemplare wurden in <strong>der</strong> Mündungsstrecke <strong>der</strong> Saalach <strong>und</strong> in <strong>der</strong> Fischaufstiegshilfe<br />
KW Rott nachgewiesen (WALKNER 2010). In den potamal geprägten Zubringern<br />
<strong>der</strong> Unteren <strong>Salzach</strong> bildet die Hasel zum Teil größere Bestände, z. B. in <strong>der</strong> Moosach<br />
(KAINZ & GOLLMANN 2009, ZAUNER et al. 2009), Sur, Götzinger Achen (BOHL 1993),<br />
Oichten o<strong>der</strong> im Reitbach (ZAUNER & JUNGWIRTH 2004, PETZ-GLECHNER et al. 2007).<br />
Historische Verbreitung Inn: SCHNEEWEIS (1979) erwähnt die Hasel für<br />
den Unteren Inn. Sie kam nach HELLER (1871) auch im Tiroler Inngebiet vor (vgl.<br />
MARGREITER 1933a), wo sie unter <strong>der</strong> Bezeichnung "Märzling" (s. Anmerkungen) bei Brixlegg<br />
(HECKEL & KNER 1858) <strong>und</strong> Münster (DIEM 1964) für das Unterland genannt wird. Als<br />
Verbreitungsgrenze ist Innsbruck wahrscheinlich.<br />
Aktuelle Verbreitung Inn: <strong>Die</strong> Hasel wurde im Unteren Inn in teils größeren<br />
Beständen nachgewiesen. Sie kommt lokal in strukturreichen Abschnitten in hohen Dichten vor,<br />
in monotonen Staubereichen aber nur selten, <strong>und</strong> nutzt Zubringer für Laichmigr<strong>at</strong>ionen.<br />
(ZAUNER et al. 2001a, 2010 SCHOTZKO & GASSNER 2009). Im flussauf gelegenen bayerischen<br />
Flussabschnitt wurde die Hasel bis Nussdorf belegt (B. OTT, pers. Mitt. 2010). Im Tiroler Inn<br />
ist sie nicht nachgewiesen (SPINDLER 2002, ARGE LIMNOLOGIE 2008), <strong>der</strong>zeit wird versucht,<br />
die Hasel im Rahmen eines "Beifischprojektes" wie<strong>der</strong>anzusiedeln (LOINGER 2009).