Die historische und aktuelle Fischfauna der Salzach ... - Ratschan.at
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Aktuelle Verbreitung <strong>Salzach</strong>: nicht belegt<br />
Aktuelle Verbreitung Zubringer: nicht belegt<br />
Historische Verbreitung Inn: Im 19. Jahrh<strong>und</strong>ert wurden im Oberengadin in<br />
dem vom Inn durchflossenen St. Moritzer See Bes<strong>at</strong>zversuche mit Coregonen durchgeführt<br />
(LORENZ 1898). Ansonsten wäre ein sporadisches Vorkommen im Inn wohl nur durch Abdrift<br />
aus den im Einzugsgebiet liegenden Seen (z. B. Chiemsee, Tegernsee) zu erklären.<br />
Aktuelle Verbreitung Inn: In Einzelexemplaren wurde die Renke im Unteren<br />
Inn bei Reichersberg sowie bei Braunau belegt (ZAUNER et al. 2001a, V. BAMMER, pers. Mitt.<br />
2011). <strong>Die</strong> im Oberengadin im 19. Jahrh<strong>und</strong>ert vorgenommenen Bes<strong>at</strong>zversuche (s. o.) blieben<br />
mittel- <strong>und</strong> langfristig erfolglos; die Renke ist aktuell nicht belegt (ZAUGG et al. 2003).<br />
Esocidae (Hechte)<br />
© Biologiezentrum Linz/Austria; download unter www.biologiezentrum.<strong>at</strong><br />
Esox lucius LINNAEUS 1758 - Hecht<br />
Historische Quellen <strong>Salzach</strong>: Der Hecht wird im Land Salzburg von<br />
<strong>der</strong> oberösterreichischen Landesgrenze bis in den Oberpinzgau, über Mittersill hinaus,<br />
genannt (KOLLMANN 1898). Das Vorkommen in <strong>der</strong> Oberen <strong>Salzach</strong> flussauf Mittersill<br />
(etwa bis Neukirchen) wird als "selten" bezeichnet, flussab war er zum Teil "öfters" zu<br />
finden. In diversen Entwässerungskanälen <strong>und</strong> "Lacken" <strong>der</strong> Oberen <strong>Salzach</strong> zählte er zu<br />
den "vorherrschenden" Fischarten (SALZBURGER FISCHEREIKATASTER 1904). Auch<br />
SAUTER (1841) rechnet den Hecht zu den häufigen Fischarten <strong>der</strong> "Sumpflacken" des<br />
Bezirkes Mittersill. Eine Quelle aus dem Jahr 1764 nennt für eine "Lacke" flussauf<br />
Mittersill "etwas weniges von Hechten" (Archivbeleg 2).<br />
In <strong>der</strong> Mittleren <strong>Salzach</strong> wird das Vorkommen des Hechtes ebenfalls genannt (BORNE<br />
1882, KOLLMANN 1898, SALZBURGER FISCHEREIKATASTER 1904), flussab <strong>der</strong> <strong>Salzach</strong>öfen<br />
wird er als "öfters vorkommend" eingestuft (SALZBURGER FISCHEREIKATASTER<br />
1904). Beson<strong>der</strong>s häufig war er im Unterlauf <strong>der</strong> <strong>Salzach</strong> zwischen Oberndorf <strong>und</strong> Burghausen<br />
(MOJSISOVICS 1897, vgl. BORNE 1882).<br />
Historische Quellen Zubringer: In <strong>der</strong> Saalach kam <strong>der</strong> Hecht<br />
flussab Piding vor (BORNE 1882, vgl. HÜBNER 1796a, ROTH 2003). Zwar erwähnen<br />
KOLLMANN (1898) <strong>und</strong> LAHNSTEINER (1956) den Hecht auch in <strong>der</strong> Pinzgauer Saalach,<br />
doch dürfte es sich hierbei bestenfalls um vereinzelte lokale Nachweise gehandelt haben.<br />
Der Hecht wird für viele weitere Zubringer genannt, z. B. Bürgerkanal bei Mittersill,<br />
Blühnbach, Lammer, Alm, Königssee-Ache, Glan, Oichten, Fischach, Moosach<br />
(KOLLMANN 1898, SALZBURGER FISCHEREIKATASTER 1904), Götzinger Achen (ROTH<br />
2003) o<strong>der</strong> Sur (HÜBNER 1796a, STÖGER 1824, ROTH 2003).<br />
Rekonstruierte Verbreitung: Der Hecht kam vor allem im Unterlaufsystem<br />
vor. Im Mittellauf dürfte er nur lokal verbreitet gewesen sein. <strong>Die</strong> ursprüngliche<br />
flussmorphologische Situ<strong>at</strong>ion im Talbereich des Oberlaufes (Sumpflandschaft,<br />
Altwasser, enges Verb<strong>und</strong>system <strong>Salzach</strong> - Zeller See) liefert eine plausible Erklärung<br />
für erwähnte Vorkommen bis in die Gegend von Mittersill - Neukirchen. Aus den Quellen<br />
kann geschlossen werden, dass <strong>der</strong> Hecht im Nebengewässersystem <strong>der</strong> Oberen<br />
<strong>Salzach</strong> eine charakteristische, häufig vorkommende Fischart war (siehe Kapitel über<br />
<strong>historische</strong> Fischereierträge).