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Die historische und aktuelle Fischfauna der Salzach ... - Ratschan.at

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plausibel, wo <strong>der</strong> Strömer Laichmigr<strong>at</strong>ionen in die Zubringer unternimmt (WANZENBÖCK<br />

et al., in press).<br />

Rekonstruierte Verbreitung: Auf Basis <strong>der</strong> Habit<strong>at</strong>ansprüche des<br />

Strömers (WANZENBÖCK et al., in press) kann eine Verbreitung bis etwa zu den<br />

<strong>Salzach</strong>öfen angenommen werden. Möglicherweise kam er auch noch im Mittellauf vor.<br />

Wahrscheinlich beziehen sich die "Lauben"-Angaben von KOLLMANN (1898) teilweise<br />

auch auf den Strömer, z. B. bei <strong>der</strong> Königssee-Ache o<strong>der</strong> bei <strong>der</strong> Alm.<br />

Bestandesentwicklung: Strömer wurden noch in den 1930er Jahren – die<br />

Angaben beziehen sich wahrscheinlich auf den Unterlauf <strong>der</strong> <strong>Salzach</strong> – massenhaft gefangen.<br />

<strong>Die</strong>se als "<strong>Salzach</strong>laube" bezeichneten Fische waren, in Marinade eingelegt,<br />

beson<strong>der</strong>s geschätzt. <strong>Die</strong> Bestände gingen jedoch aufgr<strong>und</strong> <strong>der</strong> geän<strong>der</strong>ten Umweltbedingungen<br />

immer mehr zurück; Ende <strong>der</strong> 1970er Jahre kam <strong>der</strong> Strömer kaum noch vor<br />

(ANONYMUS 1979).<br />

Aktuelle Verbreitung <strong>Salzach</strong>: nicht belegt<br />

Aktuelle Verbreitung Zubringer: nicht belegt<br />

Historische Verbreitung Inn: Der Strömer wird von KUKULA (1874) für den<br />

Unteren Inn beschrieben. Er war flussauf bis in das Tiroler Inngebiet verbreitet (HECKEL &<br />

KNER 1858, HELLER 1871). Als Verbreitungsgrenze wird Landeck genannt (MARGREITER<br />

1933a).<br />

Bestandesentwicklung Inn: Es liegen nur wenige konkrete Angaben vor. 1951<br />

wurde <strong>der</strong> Strömer im Inn bei Rosenheim nachgewiesen, in den 1970er Jahren wird von sehr<br />

seltenen F<strong>und</strong>en bei Passau berichtet, wobei nicht explizit <strong>der</strong> Inn erwähnt wird (TEROFAL<br />

1977).<br />

Aktuelle Verbreitung Inn: Im Unteren Inn wurde <strong>der</strong> Strömer nicht belegt<br />

(ZAUNER et al. 2001a, 2010, SCHOTZKO & GASSNER 2009), er wurde jedoch im Einzugsgebiet<br />

des Bayerischen Inn in <strong>der</strong> Mangfall (LEUNER & KLEIN 2000), sowie im Tiroler Inn bei Erl<br />

(ARGE LIMNOLOGIE 2008), Kirchbichl <strong>und</strong> im Bereich Schwaz (SPINDLER 2002)<br />

nachgewiesen. Im Tiroler Inn wird <strong>der</strong>zeit im Rahmen eines "Beifischprojektes" eine<br />

Bestandesstützung mittels Bes<strong>at</strong>z durchgeführt (ANONYMUS 2008), wobei auf Bes<strong>at</strong>zm<strong>at</strong>erial<br />

zurückgegriffen wird, das aus dem Enns-Einzugsgebiet stammt (N. SCHOTZKO, pers. Mitt.<br />

2010).<br />

Nächste F<strong>und</strong>orte: Bis auf die erwähnte Popul<strong>at</strong>ion in <strong>der</strong> Mangfall sind im gesamten<br />

bayerischen Donauraum keinerlei Strömerbelege bekannt (D. NEUMANN, pers. Mitt. 2010). In<br />

Oberösterreich ist nur mehr an <strong>der</strong> Enns (inkl. Unterläufe von Zubringern) ein – hier allerdings<br />

recht guter – Bestand nachgewiesen. Derzeit läuft im Traun-Einzugsgebiet ein<br />

Wie<strong>der</strong>ansiedlungsprojekt an <strong>der</strong> Vöckla (WANZENBÖCK et al., in press).<br />

Tinca tinca (LINNAEUS 1758) - Schleie<br />

Historische Quellen <strong>Salzach</strong>: HECKEL (1854) gibt an, dass sich die<br />

Schleie nicht im fließenden Wasser <strong>der</strong> <strong>Salzach</strong> aufhielt, son<strong>der</strong>n in <strong>der</strong>en Tümpeln <strong>und</strong><br />

Ausständen, gemeinsam mit <strong>der</strong> Karausche <strong>und</strong> <strong>der</strong> Rotfe<strong>der</strong>. BORNE (1882) erwähnt sie<br />

für Altwasser um die Stadt Salzburg. <strong>Die</strong> Fischereikarte von KOLLMANN (1898) weist sie<br />

lediglich für den versumpften <strong>Salzach</strong>-Abschnitt bei Mittersill aus, auch SAUTER (1841)<br />

<strong>und</strong> eine Fischwasserbeschreibung aus dem Jahr 1706 (Archivbeleg 3) erwähnen die<br />

Schleie für die <strong>Salzach</strong> bzw. die Nebengewässer im Bezirk Mittersill.<br />

Historische Quellen Zubringer: KOLLMANN (1898) nennt die

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