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Die historische und aktuelle Fischfauna der Salzach ... - Ratschan.at

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erstmals im Zeitraum 2007-2008 in <strong>der</strong> Oberösterreichischen <strong>Salzach</strong> in einigen Exemplaren<br />

belegt (ZAUNER et al. 2009). Wahrscheinlich wurde er bei früheren Erhebungen<br />

übersehen.<br />

Aktuelle Verbreitung Zubringer: In <strong>der</strong> Moosach wurde <strong>der</strong><br />

Weißflossengründling von ZAUNER et al. (2009) im unmittelbaren Mündungsbereich<br />

sowie weiter bachaufwärts in geringen Dichten, symp<strong>at</strong>risch mit dem Gründling, nachgewiesen.<br />

In <strong>der</strong> <strong>Salzach</strong> <strong>und</strong> auch in <strong>der</strong> Moosach wurden sowohl Individuen <strong>der</strong> Größenklasse 0+<br />

als auch Adulte belegt, sodass <strong>der</strong> Nachweis von Reproduktion vorliegt (ZAUNER et al.<br />

2009).<br />

Historische Verbreitung Inn: Nicht belegt, ein <strong>historische</strong>s Vorkommen ist<br />

auf Basis <strong>aktuelle</strong>r Vorkommen im Unteren Inn – <strong>und</strong> in Analogie zur <strong>Salzach</strong> – jedoch<br />

zumindest bis in den Raum Mühldorf - Wasserburg anzunehmen (vgl. ZAUNER et al. 2001a,<br />

SCHOTZKO & GASSNER 2009).<br />

Aktuelle Verbreitung Inn: Im Unteren Inn ist <strong>der</strong> Weißflossengründling in<br />

teils größeren Dichten belegt (ZAUNER et al. 2001a, SCHOTZKO & GASSNER 2009). Auch<br />

Zubringer wie Rott, Antiesen o<strong>der</strong> Pram weisen teilweise gute Bestände auf (GUMPINGER et al.<br />

2009, ZAUNER et al. 2010, S. PAINTNER, pers. Mitt. 2011). Weiter flussauf konnte <strong>der</strong><br />

Weißflossengründling im Unterlauf <strong>der</strong> Alz (ZAUNER & RATSCHAN 2009) sowie im Bereich<br />

<strong>der</strong> Isen-Mündung bei Altötting nachgewiesen werden (A. HARTL, pers. Mitt. 2011).<br />

Rutilus meidingeri (HECKEL 1851) - Perlfisch<br />

Anmerkungen: Der Perlfisch ist historisch für die <strong>Salzach</strong> ausschließlich in <strong>der</strong><br />

Fischereikarte von KOLLMANN (1898) eingetragen. Weil dieser Autor auch Vorkommen<br />

in drei Lungauer Hochgebirgsseen (Rotgüldensee, Reinkarsee, Schwarzsee) angibt, ist im<br />

Falle des Perlfisches eine Verwechslung o<strong>der</strong> Fehlbestimmung wahrscheinlich<br />

(SCHMALL 2007). In den Erhebungsbögen, welche zur Erstellung <strong>der</strong> Fischereikarte bzw.<br />

des Fischereik<strong>at</strong>asters 1896/97 an alle Gemeinden des Landes Salzburg verschickt wurden,<br />

ist eine Liste mit insgesamt 38 Fischarten (nur Trivialnamen, keine l<strong>at</strong>einischen<br />

Bezeichnungen!) angefügt. Aus dieser Aufstellung waren die im jeweiligen Gewässer<br />

vorkommenden Arten auszuwählen <strong>und</strong> in den Erhebungsbogen einzutragen. Der Perlfisch<br />

scheint dabei zwei Mal auf: unter Nr. 16 "Hasel, Laube, Weißfisch, Perlfisch" <strong>und</strong><br />

unter Nr. 26 "Perlfisch, Weißfisch" (Archivbeleg 10). Wie aus den zahlreichen synonym<br />

geführten Bezeichnungen zu ersehen ist, sind Angaben zum Perlfisch keinesfalls eindeutig<br />

zuordenbar.<br />

Von den bereits schon lange bekannten Popul<strong>at</strong>ionen im Atter-, Mond-, Traun-,<br />

Wolfgang- <strong>und</strong> Chiemsee abgesehen, existieren in <strong>der</strong> Oberen Donau <strong>und</strong> in einigen<br />

Zubringern (z. B. in <strong>der</strong> Traun) Fließgewässerpopul<strong>at</strong>ionen, welche erst in Ansätzen<br />

wissenschaftlich erforscht sind (SCHMALL & RATSCHAN 2010).<br />

Historische Quellen <strong>Salzach</strong>: Nach KOLLMANN (1898) war <strong>der</strong><br />

Perlfisch in <strong>der</strong> <strong>Salzach</strong> zwischen Bischofshofen <strong>und</strong> St. Johann sowie zwischen Bruck<br />

<strong>und</strong> Mittersill verbreitet. <strong>Die</strong>se Angaben sind jedoch nicht eindeutig zuordenbar (s. o.).<br />

Historische Quellen Zubringer: Nach KOLLMANN (1898) kam <strong>der</strong><br />

Perlfisch in <strong>der</strong> Moosach, im Pladenbach, in <strong>der</strong> Königssee-Ache <strong>und</strong> in einem Zubringer<br />

zur Fischach (Marktbach bei Seekirchen) vor. <strong>Die</strong>se Angaben sind jedoch nicht eindeutig<br />

zuordenbar (s. o.).

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