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Die historische und aktuelle Fischfauna der Salzach ... - Ratschan.at

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136<br />

Bestandesentwicklung: Zur <strong>Salzach</strong> liegen keine Hinweise vor. Als plausibler<br />

Gr<strong>und</strong> für das Verschwinden kann <strong>der</strong> Verlust geeigneter Habit<strong>at</strong>e (Lahnbäche,<br />

gering durchströmte Neben- <strong>und</strong> Altarme mit sandigen <strong>und</strong> schluffigen Mikrohabit<strong>at</strong>en<br />

etc.) im Rahmen <strong>der</strong> flussbaulichen Maßnahmen an <strong>der</strong> <strong>Salzach</strong> <strong>und</strong> <strong>der</strong>en Zubringer<br />

angenommen werden.<br />

Aktuelle Verbreitung <strong>Salzach</strong>: nicht belegt.<br />

Aktuelle Verbreitung Zubringer: Der Steinbeißer wurde im Einzugsgebiet<br />

<strong>der</strong> Saalach (Bayern) belegt (LEUNER & KLEIN 2000). <strong>Die</strong>ser Nachweis<br />

wurde 1992 im Rötelbach, einem in den Saalachstausee unweit Bad Reichenhall<br />

rechtsufrig einmündenden Zubringer (ca. 23 km flussauf <strong>der</strong> Mündung in die <strong>Salzach</strong>)<br />

erbracht (E. LEUNER, pers. Mitt. 2005). Erneute Untersuchungen an <strong>der</strong>selben Stelle im<br />

Herbst 2009 konnten dieses Vorkommen allerdings nicht bestätigen; für eine genaue<br />

Abklärung wären weitere Erhebungen im Saalach-Einzugsgebiet erfor<strong>der</strong>lich (D.<br />

NEUMANN, pers. Mitt. 2011).<br />

Historische Verbreitung Inn: SCHNEEWEIS (1979) nennt den Steinbeißer für<br />

den Unteren Inn. Er kam flussauf bis in das Tiroler Inn-Gebiet vor (HELLER 1871), wo er<br />

insbeson<strong>der</strong>e in <strong>der</strong> Barbenregion des Unterlandes genannt wird (MARGREITER 1928b). Auf<br />

Basis eines Nachweises bei Völs (s. u.) ist anzunehmen, dass die <strong>historische</strong> Verbreitung bis<br />

über Innsbruck hinaus reichte. <strong>Die</strong> Verbreitungsgrenze ist im Bereich Haiming wahrscheinlich.<br />

Bestandesentwicklung Inn: Noch in den 1960er Jahren war <strong>der</strong> Steinbeißer im<br />

Unteren Inn vertreten (vgl. SCHNEEWEIS 1979) <strong>und</strong> dürfte zumindest im Stauraum Egglfing-<br />

Obernberg lokal häufig vorgekommen sein (REICHHOLF 2001). Zu den weiter flussauf<br />

gelegenen Abschnitten liegen keine Inform<strong>at</strong>ionen vor.<br />

Aktuelle Verbreitung Inn: Im Einzugsgebiet des Unteren Inn ist nur noch in<br />

<strong>der</strong> Enknach eine Steinbeißer-Popul<strong>at</strong>ion nachgewiesen (GUMPINGER et al. 2009). <strong>Die</strong> Art wurde<br />

jedoch in Einzelexemplaren im Tiroler Inn bei Langkampfen <strong>und</strong> Völs belegt (SPINDLER 2002).<br />

Misgurnus fossilis (LINNAEUS 1758) - Schlammpeitzger<br />

Historische Quellen <strong>Salzach</strong>: FRAAS (1854) führt die "Bißgurre" –<br />

ein Synonym für den Schlammpeitzger (PETZ-GLECHNER 2006) – für die Untere <strong>Salzach</strong><br />

an. Auf <strong>der</strong> Intern<strong>at</strong>ionalen Fischerei-Ausstellung in Wien 1902 wurde von <strong>der</strong> "Sektion<br />

Fischerei" <strong>der</strong> k.k. Landwirtschafts-Gesellschaft Salzburg ein Schlammpeitzger gezeigt<br />

(ANONYMUS 1902a). Zwar finden sich keine ortsbezogenen Angaben, von den meisten<br />

an<strong>der</strong>en Austellungsstücken liegen jedoch Ortsangaben vor, die sich entwe<strong>der</strong> auf die<br />

<strong>Salzach</strong> o<strong>der</strong> zumindest auf Salzburger Gewässer beziehen. Eine Herkunft aus dem Einzugsgebiet<br />

<strong>der</strong> <strong>Salzach</strong> ist daher nicht unwahrscheinlich.<br />

Historische Quellen Zubringer: KOLLMANN (1898) nennt den<br />

Schlammpeitzger für den Plainbach, einen Zufluss zur Fischach. Nach TÜRK et al. (1996)<br />

sollen bis in die 1940er Jahre im Einzugsgebiet <strong>der</strong> Fischach sowohl im Wallersee als<br />

auch in den umliegenden Bächen Schlammpeitzger vorgekommen sein. GASSNER et al.<br />

(2003) konnten jedoch we<strong>der</strong> in <strong>der</strong> einschlägigen Liter<strong>at</strong>ur noch anhand von Angaben<br />

<strong>der</strong> Bewirtschafter Belege für den Wallersee finden, weshalb eine Verwechslung nicht<br />

auszuschließen ist.<br />

Rekonstruierte Verbreitung: Das Verbreitungsgebiet des Schlammpeitzgers<br />

war auf das Unterlaufsystem beschränkt, wo er stagnierende Gewässer (insbeson<strong>der</strong>e<br />

Autümpel) <strong>und</strong> Grabensysteme bewohnte.

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