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Die historische und aktuelle Fischfauna der Salzach ... - Ratschan.at

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59<br />

<strong>Die</strong> einzelnen Abschnitte von <strong>Salzach</strong> <strong>und</strong> Inn wurden anhand <strong>der</strong> Untersuchungsgebiete<br />

<strong>aktuelle</strong>r fischökologischer Studien wie folgt definiert:<br />

Oberste <strong>Salzach</strong> (flussauf Mündung Krimmler Ache), Oberlauf/Obere <strong>Salzach</strong> (Mündung<br />

Krimmler Ache bis Taxenbacher Enge), Mittellauf/Mittlere <strong>Salzach</strong> (Lend bis<br />

Golling), Abschnitt Golling - Hallein bzw. Hallein - Salzburg, Unterlauf/Untere<br />

<strong>Salzach</strong> (Stadtbereich Salzburg 4 bis Mündung in den Inn), Oberösterreichische <strong>Salzach</strong><br />

(Salzburger Landesgrenze bis Burghausen).<br />

Schweizer Inn (Oberengadiner Talseen inkl. Quellzufluss bis Tiroler Landesgrenze),<br />

Tiroler Inn (Martina bis Bayerische Landesgrenze), Bayerischer Inn (flussab Tiroler<br />

Landesgrenze bis <strong>Salzach</strong>mündung), Unterer Inn (flussab <strong>Salzach</strong>mündung bis Mündung<br />

in die Donau).<br />

Abkürzungen: KW = Kraftwerk<br />

3. Ergebnisse<br />

3.1. Kurzcharakteristik <strong>der</strong> <strong>Salzach</strong>: <strong>historische</strong>r <strong>und</strong> <strong>aktuelle</strong>r Flussverlauf<br />

<strong>Die</strong> <strong>Salzach</strong> entspringt in den Kitzbüheler Alpen 5 auf etwa 2.300 m Seehöhe. Im obersten<br />

Bereich überwindet sie auf einer Länge von 10,6 km große Höhenunterschiede. Das<br />

Gefälle beträgt mitunter >90 ‰. Von flacheren Almbereichen abgesehen, prägen hohe<br />

Fließgeschwindigkeiten, grobkörnige Substr<strong>at</strong>e, Abstürze <strong>und</strong> Wasserfälle bis heute das<br />

Bild. Allerdings handelt es sich um eine Ausleitungsstrecke, da Wasser aus dem Quellgebiet<br />

<strong>der</strong> <strong>Salzach</strong> in den Stausee Durlaßboden (Inn-Einzugsgebiet) übergeleitet wird<br />

(KAINZ & GOLLMANN 2009).<br />

Mit <strong>der</strong> Weitung des Tales flussab <strong>der</strong> Einmündung <strong>der</strong> Krimmler Ache kommt es im<br />

Flusslauf zu einer signifikanten Än<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> hydromorphologischen Verhältnisse. Im<br />

Talabschnitt des Pinzgaues weist die <strong>Salzach</strong> bis in die Gegend von Bruck sehr geringes<br />

Gefälle (1,0-1,8 ‰) auf (SEEFELDNER 1928, WIESBAUER et al. 1991). Historische Karten<br />

sowie Beschreibungen vermitteln das Bild eines mändrierenden, mit dem Umland<br />

(ausgedehnte Sümpfe bzw. stehende Gewässer, welche als "Lacken" bezeichnet wurden,<br />

Altarme) kommunizierenden Flusslauf (HÜBNER 1796b, LAHNSTEINER 1956, WIES-<br />

BAUER & DOPSCH 2007). Auch <strong>der</strong> Zeller See war an die <strong>Salzach</strong> angeb<strong>und</strong>en. Bis etwa<br />

1520 (Beginn erster Regulierungsmaßnahmen) entsandte diese einen Nebenarm in den<br />

See (LAHNSTEINER 1960). Bei starken Regenfällen tr<strong>at</strong> die <strong>Salzach</strong> jedoch auch später<br />

noch regelmäßig aus den Ufern <strong>und</strong> überschwemmte das ganze Tal. Das Moos zwischen<br />

Zell <strong>und</strong> Kaprun glich einem See. <strong>Die</strong> <strong>Salzach</strong> floss dann am Südwestufer des Zeller<br />

4 Unter Berücksichtigung <strong>der</strong> <strong>historische</strong>n Gewässermorphologie <strong>der</strong> <strong>Salzach</strong> (siehe Kapitel<br />

Kurzcharakteristik <strong>der</strong> <strong>Salzach</strong>) erschien es sinnvoll, die Untere <strong>Salzach</strong> auf den gesamten<br />

Bereich <strong>der</strong> heutigen Stadt Salzburg auszudehnen, d. h. flussauf bis Glasenbach. Aktuell ist als<br />

oberste Grenze die Sohlstufe Salzburg-Lehen anzusehen, welche <strong>der</strong>zeit im Rahmen des Baues<br />

von KW Lehen fischpassierbar gemacht wird.<br />

5 Urspünglich wurde die Krimmler Ache als Quellbach <strong>der</strong> <strong>Salzach</strong> angesehen. Erst in <strong>der</strong> Neuzeit<br />

wurde die Quelle willkürlich zum <strong>Salzach</strong>geier in den Kitzbüheler Alpen verlegt (LAHNSTEINER<br />

1956, WIESBAUER & DOPSCH 2007).

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