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Die historische und aktuelle Fischfauna der Salzach ... - Ratschan.at

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geringer Dichte belegt (SCHOTZKO & GASSNER 2009, V. BAMMER, pers. Mitt. 2011), doch<br />

konnte in den Augewässern bei Reichersberg eine ausgeglichene, sich selbst erhaltende<br />

Popul<strong>at</strong>ion nachgewiesen werden (ZAUNER et al. 2001a). Flussauf sind im bayerischen<br />

Flussabschnitt Vorkommen bei Neuötting <strong>und</strong> Wasserburg bekannt (B. OTT, pers. Mitt. 2010).<br />

Im Tiroler Inn wurde die Rotfe<strong>der</strong> lückenhaft bis etwa Innsbruck belegt (SPINDLER 2002). Im<br />

Schweizer Inn-Abschnitt sind bes<strong>at</strong>zbedingte Vorkommen bekannt, vor allem in den vom Inn<br />

durchflossenen Oberengadiner Talseen (ZAUGG et al. 2003). Ende <strong>der</strong> 1980er Jahre nennt<br />

KLUCKER (1989) die Art auch flussab für den alten Innlauf bei Samedan.<br />

Squalius cephalus (LINNAEUS 1758) - Aitel, Döbel<br />

Historische Quellen <strong>Salzach</strong>: KOLLMANN (1898) nennt das Aitel im<br />

Land Salzburg von <strong>der</strong> Oberösterreichischen Landesgrenze bis zur Einmündung <strong>der</strong><br />

Krimmler Ache. Auch SAUTER (1841) erwähnt Vorkommen des Aitels im Bezirk Mittersill<br />

(vgl. LAHNSTEINER 1956, Archivbeleg 3, 6, 7). Der Bestandesschwerpunkt lag nach<br />

DOLJAN (1920) im Bereich <strong>der</strong> Unteren <strong>Salzach</strong>. Zwischen Oberndorf <strong>und</strong> Burghausen<br />

kam das Aitel häufig vor (MOJSISOVICS 1897).<br />

H i s t o r i s c h e Q u e l l e n Z u b r i n g e r : Im Einzugsgebiet <strong>der</strong> Oberen<br />

<strong>Salzach</strong> werden Vorkommen im Hollersbach (KOLLMANN 1898) <strong>und</strong> im Zeller Seekanal<br />

(SALZBURGER FISCHEREIKATASTER 1904) erwähnt. In <strong>der</strong> Mittleren <strong>Salzach</strong> werden<br />

Wagrainer Bach <strong>und</strong> Fritzbach angegeben (SALZBURGER FISCHEREIKATASTER 1904).<br />

Flussab <strong>der</strong> <strong>Salzach</strong>öfen war das Aitel in den Zubringern weit verbreitet, z. B. in Alm,<br />

Alterbach, Glan, Fischach, Moosach (KOLLMANN 1898), Sur (HÜBNER 1796a, STÖGER<br />

1824, BORNE 1882) o<strong>der</strong> Götzinger Achen (ROTH 2003). In <strong>der</strong> Saalach zählte das Aitel<br />

zu den häufig vorkommenden Arten des Unterlaufes (HÜBNER 1796a). Flussauf wird es<br />

bis Maishofen genannt (KOLLMANN 1898, vgl. SALZBURGER FISCHEREIKATASTER 1904).<br />

Rekonstruierte Verbreitung: Das Verbreitungsgebiet des Aitels<br />

erstreckte sich bis in den Oberlauf <strong>der</strong> <strong>Salzach</strong>, wobei es flussauf von Mittersill vermutlich<br />

eher selten vorkam.<br />

Bestandesentwicklung: Es ist anzunehmen, dass die Bestände im Oberlauf<br />

schon sehr bald nach den system<strong>at</strong>ischen Regulierungsmaßnahmen <strong>und</strong> Melior<strong>at</strong>ionen<br />

stark zurückgegangen sind. DOLJAN (1920) erwähnt das Aitel we<strong>der</strong> im Ober- noch<br />

im Mittellauf. Erst im Unterlauf rechnet er es zu den bestandesbildenden Fischarten. Im<br />

Tennengau war es zu Beginn <strong>der</strong> 1960er Jahre vor allem in <strong>der</strong> <strong>Salzach</strong> <strong>und</strong> in <strong>der</strong> Alm<br />

verbreitet, kam aber auch gelegentlich in <strong>der</strong> Taugl <strong>und</strong> in <strong>der</strong> Lammer vor. Darüber<br />

hinaus werden noch vor dem 2. Weltkrieg Vorkommen in <strong>der</strong> Königssee-Ache genannt<br />

(KAINDL 1964). Nach REICHENBACH-KLINKE & HUBER (1964) zählte das Aitel in <strong>der</strong><br />

<strong>Salzach</strong> flussab Laufen zu den häufigeren Fischarten (vgl. TEROFAL 1977).<br />

Aktuelle Verbreitung <strong>Salzach</strong>: In <strong>der</strong> Oberen <strong>Salzach</strong> sind nur<br />

vereinzelt Nachweise bekannt, beispielsweise aus dem Mündungsbereich <strong>der</strong> Stubach<br />

(RIEDLSPERGER 1997) o<strong>der</strong> (durch Abdrift o<strong>der</strong> Abwan<strong>der</strong>ung) im Bereich des Zeller<br />

Seekanales (FV BRUCK, unpubl. Ausfangst<strong>at</strong>istiken 1991-2009). Selten tritt das Aitel in<br />

<strong>der</strong> Mittleren <strong>Salzach</strong> bzw. im Umgehungsgerinne KW Kreuzbergmaut auf (WIESBAUER<br />

et al. 1991, PETZ-GLECHNER & PETZ 2002). Einzelnachweise sind auch aus <strong>der</strong> Fischaufstiegshilfe<br />

KW Hallein-Gamp bekannt (PETZ-GLECHNER et al. 2011). In <strong>der</strong> Unteren<br />

<strong>Salzach</strong> wurde es sowohl im Hauptstrom als auch in den Altwassern häufiger belegt<br />

(BOHL 1993, ZAUNER et al. 2009).<br />

Aktuelle Verbreitung Zubringer: Im Einzugsbereich <strong>der</strong> Oberen

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