Die historische und aktuelle Fischfauna der Salzach ... - Ratschan.at
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wärmeren Alzkanales gefangen, wo auch eine n<strong>at</strong>ürliche Reproduktion belegt ist (GEISS<br />
& MEISENBERGER 2002).<br />
Aktuelle Verbreitung Zubringer: In <strong>der</strong> Oberen <strong>Salzach</strong> wird <strong>der</strong><br />
Waller gelegentlich im Zeller Seekanal gefangen. Es werden jedoch keine Bes<strong>at</strong>zmaßnahmen<br />
getätigt (FV BRUCK, unpubl. Bes<strong>at</strong>z- <strong>und</strong> Ausfangd<strong>at</strong>en 1991-2009), weshalb<br />
eine Abwan<strong>der</strong>ung aus dem Zeller See wahrscheinlich ist, wo die Art durch Bes<strong>at</strong>zmaßnahmen<br />
angesiedelt wurde (GASSNER et al. 2003).<br />
In <strong>der</strong> Unteren <strong>Salzach</strong> wurde <strong>der</strong> Waller auf österreichischer Seite in <strong>der</strong> Mündungsstrecke<br />
<strong>der</strong> Moosach belegt, wobei es sich um Bes<strong>at</strong>zfische handelte (KAINZ &<br />
GOLLMANN 2009). Neuere Untersuchungen erbrachten jedoch keine Nachweise (ZAUNER<br />
et al. 2009). <strong>Die</strong> auf bayerischer <strong>Salzach</strong>seite von BOHL (1993) sporadisch nachgewiesenen<br />
Exemplare wurden auf Bes<strong>at</strong>z o<strong>der</strong> Abwan<strong>der</strong>ung (z. B. in <strong>der</strong> Götzinger Achen aus<br />
dem Waginger See) zurückgeführt.<br />
Historische Verbreitung Inn: Nach GERBL (1935) war <strong>der</strong> Waller ein<br />
wichtiger Wirtschaftsfisch des Inn-Unterlaufes, was jedoch durch an<strong>der</strong>e Quellen nicht bestätigt<br />
wird 22 (s. u.). <strong>Die</strong>se Arbeit wurde außerdem aufgr<strong>und</strong> unsachlicher Behauptungen bereits kurz<br />
nach <strong>der</strong> Publizierung massivst kritisiert (MARGREITER 1935b). Der Waller wird für die<br />
Altwasser des Unteren Inn angeführt (BORNE 1882), kam aber nicht sehr häufig vor<br />
(BRUSCHEK 1953, 1954, SCHNEEWEIS 1979). LORI (1871) erwähnt ihn für die Gegend von<br />
Passau. Im Tiroler Inn-Gebiet sind keine Nachweise bekannt.<br />
Aktuelle Verbreitung Inn: Im Unteren Inn ist <strong>der</strong> Waller, dessen Bestand<br />
durch Bes<strong>at</strong>zmaßnahmen geför<strong>der</strong>t wurde, in zumeist geringen Dichten nachgewiesen (ZAUNER<br />
et al. 2001a, SCHOTZKO & GASSNER 2009). Ein guter Waller-Bestand ist im Mittel- <strong>und</strong><br />
Unterlauf <strong>der</strong> Rott belegt, wo auch immer wie<strong>der</strong> kapitale Tiere gefangen werden (G. LILL,<br />
pers. Mitt. 2007, S. PAINTNER, pers. Mitt. 2011).<br />
Lotidae (Rutten)<br />
© Biologiezentrum Linz/Austria; download unter www.biologiezentrum.<strong>at</strong><br />
Lota lota (LINNAEUS 1758) - Rutte, Aalrutte<br />
Historische Quellen <strong>Salzach</strong>: In <strong>der</strong> Unteren <strong>Salzach</strong> war die Aalrutte<br />
eine häufig vorkommende Fischart (HAAG 1870, MOJSISOVICS 1897). KOLLMANN<br />
(1898) nennt sie (im Land Salzburg) von <strong>der</strong> oberösterreichischen Landesgrenze bis zur<br />
Halleiner Gerichtsgrenze bei <strong>der</strong> Tauglmündung. Flussauf gibt er we<strong>der</strong> in <strong>der</strong> <strong>Salzach</strong><br />
noch in den Zubringern Aalrutten an. LAHNSTEINER (1956) hingegen erwähnt Aalruttenvorkommen<br />
in <strong>der</strong> Oberen <strong>Salzach</strong>.<br />
Historische Quellen Zubringer: In <strong>der</strong> Saalach wird die Aalrutte in<br />
einem Bericht aus dem Jahr 1861 für den Unterlauf im Landgerichtsbezirk Laufen (d. h.<br />
von <strong>der</strong> Mündung bis Bichlbruck) genannt (ROTH 2003). Sie wird flussauf in <strong>der</strong> Pinzgauer<br />
Saalach erwähnt (LAHNSTEINER 1956), wo Vorkommen bis in die Gegend von<br />
Saalbach (insbeson<strong>der</strong>e in <strong>der</strong> Gegend von Saalfelden) genannt werden (KOLLMANN<br />
1898, vgl. SALZBURGER FISCHEREIKATASTER 1904).<br />
Weiters werden Aalrutten für die Zuflüsse Moosach, Pladenbach, Antheringer Bach,<br />
Fischach (inkl. Plainbach), Glan, Anifer Mühlbach <strong>und</strong> Alm genannt (KOLLMANN 1898).<br />
Darüber hinaus gibt BORNE (1882) die Aalrutte für die Sur an.<br />
22 Nach PAPPERITZ (1935) wurde er erst nach <strong>der</strong> Errichtung von KW Jettenbach (1922) im<br />
bayerischen Flussabschnitt häufiger gefangen.