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Die historische und aktuelle Fischfauna der Salzach ... - Ratschan.at

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was <strong>der</strong> Erstnachweis für Tirol war. <strong>Die</strong> Herkunft dieser Individuen konnte jedoch nicht<br />

geklärt werden. Seitdem gibt es keine Nachweise aus Tirol (WOLFRAM & MIKSCHI<br />

2007). In Salzburg wurde das Mo<strong>der</strong>lieschen als ursprünglich fehlend klassifiziert,<br />

Gründe für diese Einstufung wurden jedoch nicht genannt (WOLFRAM & MIKSCHI 2007).<br />

Auf Basis dieser wenigen Inform<strong>at</strong>ionen kann die <strong>historische</strong> Verbreitung im Einzugsgebiet<br />

<strong>der</strong> Oberen Donau nur unzureichend rekonstruiert werden (vgl. GUMPINGER et al.<br />

2009). Somit kann auch die Autochthonie <strong>aktuelle</strong>r F<strong>und</strong>e im Inn-<strong>Salzach</strong>-System zum<br />

gegenwärtigen Zeitpunkt nicht geklärt werden. <strong>Die</strong>s ist insoferne schwierig, da das<br />

Mo<strong>der</strong>lieschen aus Teichwirtschaften im Zuge von Bes<strong>at</strong>zmaßnahmen bzw. durch Abdrift<br />

in viele Freigewässer eingeschleppt wurde (LEUNER & KLEIN 2000).<br />

Historische Quellen <strong>Salzach</strong>: nicht belegt<br />

Historische Quellen Zubringer: nicht belegt<br />

Rekonstruierte Verbreitung: Das Mo<strong>der</strong>lieschen ist historisch we<strong>der</strong><br />

für den Inn noch für die <strong>Salzach</strong> belegbar. Angesichts <strong>aktuelle</strong>r F<strong>und</strong>e in beiden Gewässersystemen<br />

(s. u.) <strong>und</strong> <strong>der</strong> T<strong>at</strong>sache, dass über die <strong>historische</strong> Verbreitung im Oberen<br />

Donauraum generell kaum Kenntnisse vorliegen, ist ein autochthones Vorkommen im<br />

Einzugsgebiet <strong>der</strong> Unteren <strong>Salzach</strong> jedoch nicht auszuschließen.<br />

Aktuelle Verbreitung <strong>Salzach</strong>: Nach Erhebungen des<br />

Fischereivereines Burghausen soll das Mo<strong>der</strong>lieschen zumindest noch um 1990 in<br />

einigen Altwassern entlang <strong>der</strong> untersten <strong>Salzach</strong>-Strecke vorgekommen sein (BOHL<br />

1993). 2008 wurde es in <strong>der</strong> nur noch bei extremen Hochwasserereignissen mit <strong>der</strong><br />

<strong>Salzach</strong> kommunizierenden Kleinen <strong>Salzach</strong> (Antheringer Au) an einer einzigen Stelle in<br />

geringer Anzahl nachgewiesen. Wenn auch die Autochthonie dieses seltenen<br />

Vorkommens nicht auszuschließen ist, so erscheint es eher plausibel, dass das<br />

Mo<strong>der</strong>lieschen im Zuge von Bes<strong>at</strong>zmaßnahmen in die Kleine <strong>Salzach</strong> eingeschleppt<br />

wurde (ZAUNER et al. 2008).<br />

Aktuelle Verbreitung Zubringer: nicht belegt<br />

Historische Verbreitung Inn: Nicht belegt. Ein autochthones Vorkommen<br />

ist jedoch nicht auszuschließen (s. o.).<br />

Aktuelle Verbreitung Inn: Ältere Erhebungen des Fischereivereines<br />

Burghausen erbrachten zumindest noch um 1990 Nachweise in einigen Altwassern des Inn<br />

flussauf <strong>der</strong> <strong>Salzach</strong>mündung (BOHL 1990). In einem Altwasser des Inn bei Schärding wurde<br />

im September 2011 ein äußerst dichter Bestand an Mo<strong>der</strong>lieschen belegt (C. RATSCHAN, pers.<br />

Beob. 2011). <strong>Die</strong> Autochthonie dieser Vorkommen kann jedoch nicht geklärt werden.<br />

Leuciscus idus (LINNAEUS 1758) - Nerfling, Aland<br />

Historische Quellen <strong>Salzach</strong>: Es liegen keine konkreten Belege vor.<br />

<strong>Die</strong> Legende zur Fischereikarte von KOLLMANN (1898) führt den Nerfling an, jedoch<br />

fehlen ortsbezogene Angaben.<br />

Historische Quellen Zubringer: Nicht belegt. Ein Vorkommen in<br />

den Unterläufen potamaler Zubringer <strong>der</strong> Unteren <strong>Salzach</strong> ist jedoch sehr wahrscheinlich.<br />

<strong>Die</strong>s wäre auch im Vergleich zum Unteren Inn plausibel, wo die Art beispielsweise<br />

in <strong>der</strong> Antiesen nachgewiesen wurde (ZAUNER et al. 2010).<br />

Rekonstruierte Verbreitung: Aufgr<strong>und</strong> von Angaben aus den 1960er<br />

Jahren <strong>und</strong> <strong>der</strong> T<strong>at</strong>sache, dass die Art im Inn bis in das Tiroler Unterland verbreitet war

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