Die historische und aktuelle Fischfauna der Salzach ... - Ratschan.at
Die historische und aktuelle Fischfauna der Salzach ... - Ratschan.at
Die historische und aktuelle Fischfauna der Salzach ... - Ratschan.at
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
© Biologiezentrum Linz/Austria; download unter www.biologiezentrum.<strong>at</strong><br />
103<br />
Aktuelle Verbreitung Inn: Zumindest bei fischökologischen Untersuchungen<br />
nicht belegt.<br />
Carassius carassius (LINNAEUS 1758) - Karausche<br />
Historische Quellen <strong>Salzach</strong>: <strong>Die</strong> Karausche kam "in schlammigen<br />
Lachen <strong>der</strong> <strong>Salzach</strong>" gemeinsam mit Rotfe<strong>der</strong> <strong>und</strong> Schleie vor (HECKEL 1854). BORNE<br />
(1882) erwähnt Vorkommen in den Altwassern bei Salzburg.<br />
Historische Quellen Zubringer: nicht belegt<br />
Rekonstruierte Verbreitung: Das Verbreitungsgebiet <strong>der</strong> Karausche<br />
beschränkte sich auf den Unterlauf <strong>der</strong> <strong>Salzach</strong>, wo sie in stagnierenden Gewässern<br />
(Altarme <strong>und</strong> Autümpel) vorkam.<br />
Bestandesentwicklung: Es liegen keine Hinweise vor. Der Bestand ist<br />
vermutlich durch fortschreitenden Verlust des Lebensraumes stark rückläufig. Siehe<br />
Scardinius erythrophthalmus.<br />
Aktuelle Verbreitung <strong>Salzach</strong>: In <strong>der</strong> Mittleren <strong>Salzach</strong> wurde die<br />
Karausche durch Einzelfänge in den Stauhaltungen (WIESBAUER et al. 1991) <strong>und</strong> in den<br />
Stillgewässerbereichen des Umgehungsgerinnes KW Kreuzbergmaut (PETZ-GLECHNER<br />
& PETZ 2002) belegt. In <strong>der</strong> Unteren <strong>Salzach</strong> kommt sie im Hauptfluss sporadisch vor<br />
(JÄGER et al. 2000). <strong>Die</strong>se für die Karausche als standortfremd zu bezeichnenden Vorkommen<br />
dürften jedoch auf Einschleppung zurückzuführen sein (vgl. GUMPINGER et al.<br />
2009).<br />
In wenigen Autümpeln <strong>der</strong> Oberösterreichischen <strong>Salzach</strong> sind noch gute Bestände <strong>der</strong><br />
Karausche belegt, wobei jedoch möglicherweise bereits Hybridisierung mit dem Giebel<br />
vorliegt (ZAUNER et al. 2009). Unter Umständen kommt es hier zu einer Verdrängung<br />
reiner Karauschenbestände durch den Giebel, weshalb detaillierte Untersuchungen <strong>der</strong><br />
österreichischen Karauschenpopul<strong>at</strong>ionen dringend erfor<strong>der</strong>lich wären (GUMPINGER et al.<br />
2009).<br />
Aktuelle Verbreitung Zubringer: In <strong>der</strong> Oberen <strong>Salzach</strong> wurde<br />
die Karausche sporadisch im Rosbach <strong>und</strong> Zeller Seekanal nachgewiesen (FV BRUCK,<br />
unpubl. Befischungsd<strong>at</strong>en 1991-2009). Im Raum Hallein wurden in <strong>der</strong> Alm flussauf des<br />
Hammerwehres Einzelexemplare belegt (KAINZ & GOLLMANN 2009). BOHL (1993) wies<br />
sie in einem Staubereich <strong>der</strong> Götzinger Achen nach. All diese als standortfremd zu<br />
bezeichnenden Vorkommen dürften auf Einschleppung beruhen (vgl. GUMPINGER et al.<br />
2009).<br />
Historische Verbreitung Inn: <strong>Die</strong> Karausche wird von BORNE (1882) <strong>und</strong><br />
SCHNEEWEIS (1979) für den Unteren Inn genannt. Sie kam flussauf bis in den Tiroler Inn vor,<br />
wo sie HELLER (1871) für Altwasser <strong>und</strong> Totarme nennt. MARGREITER (1935e) führt<br />
Belegexemplare aus einem Altwasser bei Terfens (Weiße Wandlacke) an.<br />
Aktuelle Verbreitung Inn: Im Unteren Inn sind größere Karauschenbestände<br />
in <strong>der</strong> Reichersberger Au dokumentiert (ZAUNER et al. 2001a). Weitere Nachweise wurden auf<br />
österreichischer Seite bei Mamling erbracht (GUMPINGER et al. 2009). Auf bayerischer Seite<br />
wurden Einzelexemplare belegt (SCHOTZKO & GASSNER 2009), über Bestände in den<br />
Augewässern auf bayerischem Gebiet liegen keine näheren Inform<strong>at</strong>ionen vor.