amz_2010_09
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technik autogas<br />
Es könnte besser laufen<br />
_ Wirtschaftskrise und Billiganbieter haben das Autogascentrum<br />
von Torsten Jänsch schwer getroffen. Jetzt füllen sich langsam<br />
wieder die Auftragsbücher.<br />
W enn<br />
jemand unter der<br />
Abwrackprämie gelitten<br />
hat, dann Torsten Jänsch:<br />
„In den Jahren 2007 und<br />
2008 haben wir jede<br />
Woche sieben bis acht, in Spitzenzeiten<br />
bis zu 13 Fahrzeuge auf Autogas umgerüstet“,<br />
berichtet der Geschäftsführer, der<br />
Ende 2005 sein Autogascentrum in Hannover<br />
eröffnet hat. „Die Abwrackprämie<br />
war nicht gut für´s Geschäft“, drückt er<br />
es vorsichtig aus. Fakt ist: „Vergangenes<br />
166 <strong>amz</strong> - auto | motor | zubehör Nr. 9-<strong>2010</strong><br />
Jahr hätte ich aufgeben können, aber<br />
da hatte ich gerade investiert“, berichtet<br />
der 45-Jährige. Das Durchhalten hat sich<br />
gelohnt, seit einigen Monaten füllen<br />
sich die Auftragsbücher wieder. Drei bis<br />
vier Autos arbeiten Jänsch und seine<br />
Mannschaft jetzt wöchentlich ab. Mehr<br />
als 3000 Fahrzeuge haben sie in den vergangenen<br />
Jahren umgerüstet, darunter<br />
auch viele Taxen.<br />
Die Abwrackprämie war nicht das einzige<br />
Problem, mit dem der Unternehmer<br />
zu kämpfen hatte. Billiganbieter haben<br />
mit schlechter Qualität, die zu Motorproblemen<br />
führt, die ganze Autogas-Technik<br />
in Verruf gebracht. „Und das Geld sitzt<br />
nicht mehr so locker“, sagt Jänsch. Selbst<br />
wenn eine Autogas-Anlage Geld einspart,<br />
ist bei vielen potentiellen Kunden<br />
der Einbau einfach nicht mehr drin – obwohl<br />
der Hannoveraner dafür eine Finanzierung<br />
anbietet. Und teilweise sind<br />
die Autos zu alt, als dass sich der Umbau<br />
noch lohnen würde. „Einen Preiskampf<br />
mache ich nicht mit“, sagt Jänsch, der nur<br />
hochwertige Systeme und Komponenten<br />
verbaut. „Bei schlechter Qualität ist der<br />
Ärger vorprogrammiert, das sehe ich an<br />
den Fahrzeugen, die nicht bei uns umgerüstet<br />
wurden und zur Reparatur jetzt<br />
hier stehen.“<br />
Unverzagt bei der Arbeit: Obwohl<br />
Wirtschaftskrise und Billiganbieter ihre<br />
Spuren hinterlassen haben, schaut Torsten<br />
Jänsch nach vorne.<br />
Keine Pfuschereien: Die Mitarbeiter im Autogascentrum<br />
Hannover liefern hochwertige<br />
Arbeit, schließlich sollen die Kunden lange<br />
Freude an ihrer Autogas-Anlage haben.<br />
Fotos: Vahle<br />
Rückgrad des Betriebes: Elisa Jänsch<br />
unterstützt ihren Vater im Büro und erledigt<br />
dort alle Arbeiten, die täglich anfallen.<br />
Die Ikarusallee in Hannover: Eigentlich wollte<br />
Jänsch vor dem Betrieb noch eine Autogas-<br />
Tankstelle errichten, die Genehmigungsbehörden<br />
legten aber ihr Veto ein.<br />
Um nicht mehr vom Autogas-Geschäft<br />
allein abhängig zu sein, beschäftigt<br />
sich Jänsch auch mit anderen alternativen<br />
Antriebssystemen, beispielsweise<br />
Elektroautos. „Wir experimentieren, probieren<br />
viel aus und sind für jeden Kontakt<br />
und jede Kooperation in dieser Richtung<br />
offen“, sagt er.<br />
NEU IM PROGRAMM<br />
LPG für Lkw<br />
Tom Vahle<br />
Spediteure müssen mit jedem Cent<br />
rechnen. Ein Dieselmotor kann zwar<br />
nicht dauerhaft mit Autogas laufen,<br />
aber eine Beimischung von zehn bis 20<br />
Prozent ist möglich – das verbessert das<br />
Betriebsergebnis des Spediteurs eindeutig.<br />
„Wir bieten die Umrüstung jetzt bei uns<br />
an und wollen uns in diesem Jahr den<br />
Lkw-Bereich erarbeiten“, sagt Jänsch.<br />
Die Umrüstung werde um die 6000 Euro<br />
kosten, darin enthalten sei auch eine<br />
Versicherung gegen Maschinenbruch.<br />
Der Lkw bekommt einen LPG-Tank mit<br />
einem Fassungsvermögen von 200 Litern<br />
– das reicht selbst für große Touren. Mit<br />
dem Umbau ist keine Leistungssteigerung<br />
verbunden und der Fahrer bekommt eine<br />
kleine Ampel ins Führerhaus, damit er auf<br />
einen Blick erkennen kann, wie effizient<br />
er gerade fährt. Der Spediteur kann den<br />
aktuellen Verbrauch fernüberwachen.