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technik trends<br />

Automatik für Umwelt und Komfort<br />

_ Der Trend zum Automatikgetriebe, die Zunahme von<br />

unterschiedlichen Antriebskonzepten sowie die Reduzierung<br />

von Kraftstoff und Emissionen stellen die Getriebehersteller vor<br />

neue Herausforderungen. Wie diesen begegnet werden kann,<br />

macht ZF Friedrichshafen deutlich.<br />

G etriebe<br />

für Pkw unterstützen<br />

heute drehmomentstärkere<br />

Motoren, reduzieren den Kraftstoffverbrauch,<br />

schonen die<br />

Ressourcen – durch weniger<br />

Öl sowie geringeren Verschleiß – und<br />

sorgen zugleich für eine bessere Fahrdynamik.<br />

Darüber hinaus für noch mehr<br />

Komfort, zum Beispiel durch weichere<br />

Gangwechsel. Und das alles, ohne viel<br />

Bauraum im Fahrzeug in Anspruch zu<br />

nehmen. Um dieser Anspruchsvielfalt<br />

erfolgreich begegnen zu können, forcieren<br />

Getriebehersteller die Reduzierung<br />

des Gewichts und der mechanischen<br />

Verluste, die weitere Erschließung des<br />

Motorkennfeldes, die Verbesserung der<br />

Betriebsstrategie und des Motor-Start-<br />

Stopp-Systems sowie Lösungen für<br />

die zunehmende Hybridisierung oder<br />

hybridisierte Antriebsstränge. Werden<br />

all diese Möglichkeiten richtig genutzt,<br />

ist Hans-Georg Härter, Vorstandsvorsitzender<br />

bei ZF Friedrichshafen, überzeugt,<br />

dass in den nächsten Jahren bei<br />

Pkw Sprit- und Kohlendioxid-Reduktionen<br />

von bis zu 25 Prozent erschlossen<br />

werden können. Bereits im kommenden<br />

Jahr sollen die ersten Automodelle mit<br />

beispielhaft neuen Sparlösungen auf den<br />

22 <strong>amz</strong> - auto | motor | zubehör Nr. 9-<strong>2010</strong><br />

Markt rollen. Mittel- bis langfristig<br />

macht Härter sogar noch ein zusätzlich<br />

mögliches Einsparpotential von fünf bis<br />

zehn Prozent aus.<br />

Laut Hans-Jörg Domain, Leiter Neue<br />

Produkte und Methoden bei ZF, gilt für eine<br />

neue Getriebegeneration inzwischen: „Sie<br />

muss ein Höchstmaß an Leistung, Komfort<br />

und Fahrdynamik bereitstellen und Maßstäbe<br />

in Wirtschaftlichkeit und Umweltschutz<br />

setzen.“ Unter dem Schlagwort „Energieeffizienz“<br />

hat der Konzern, Stammsitz<br />

in Friedrichshafen, die Wirtschaftlichkeit<br />

und den Umweltschutz schon im Jahre<br />

2001 zusammengefasst. Vorzeigbare Erfolge<br />

sind unter anderem das Sechs-Gang-<br />

Automatikgetriebe, mit dessen Hilfe der<br />

Spritverbrauch eines Fahrzeugs um acht<br />

bis zehn Prozent reduziert werden kann.<br />

Und das neu entwickelte Acht-Gang-Automatgetriebe,<br />

das weitere Kraftstoffeinsparungen<br />

von bis zu elf Prozent ermöglicht.<br />

Komfort und<br />

die Fahrdynamik als Trümpfe<br />

Die Automatik an sich bezeichnet Domain<br />

als eine grundsätzliche Erfolgsgeschichte,<br />

wofür auch die fortschreitende<br />

Verbreitung stehe. „Die Automatisierung<br />

führt heute neben niedrigerem Kupplungsverschleiß<br />

zu einer Absenkung des<br />

Kraftstoffverbrauchs und der Kohlendioxid-Emissionen<br />

von drei bis fünf Prozent“,<br />

erklärt der Ingenieur. Dies im Vergleich zu<br />

Durchschnittwerten bei Handschaltungen.<br />

Demnach gehöre die Auffassung, dass ein<br />

Ein Blick bei der ZF Friedrichshafen AG in die zentrale<br />

Forschung und Entwicklung am Funktionsprüfstand für<br />

Pkw-Automatikgetriebe.<br />

Fahrzeug mit Automatik stets etwas mehr<br />

Kraftstoff benötige, der Vergangenheit an.<br />

Zumal nach dem ZF-Experten das mögliche<br />

Automatik-Sparplus wesentlich auf<br />

die Reduzierung des Fahrereinflusses bei<br />

der Gangwahl zurückzuführen ist. Hatten<br />

manuelle Getriebe europaweit bis zur<br />

Jahrtausendwende einen Marktanteil von<br />

85 Prozent, so sind inzwischen 28 Prozent<br />

der zugelassenen Pkw mit automatischen<br />

Getrieben unterwegs. Tendenz steigend,<br />

die ZF-Marktforscher erwarten, dass jedes<br />

Jahr mindestens ein Prozentpunkt dazukommt.<br />

Die zwei Kaufargumente, die gemeinsam<br />

Platz eins belegen, sind der Komfort<br />

und die Fahrdynamik. Positiv wird bewertet,<br />

dass die Gangwechsel schnell und<br />

kaum wahrnehmbar erfolgen. Weiter das<br />

Gefühl, dass sich das Fahrzeug direkter „am<br />

Gas“ fahren lässt und somit bei Bedarf ein<br />

rasches Überholen oder ein gemütliches<br />

Cruisen leichter und angenehmer möglich<br />

ist. Bei einer dynamischen Beschleunigung<br />

wird als vorteilhaft empfunden: bei<br />

der Kraftübertragung vom Motor über die<br />

Räder auf die Straße gehen durch Schlupf<br />

oder quietschende Reifen keine Kräfte verloren.<br />

Segmentierung in<br />

der Pkw-Getriebewelt<br />

Auch der Marktanteil von Doppelkupplungsgetrieben<br />

steigt, so das Marktforschungsinstitut<br />

Global Insight. Das<br />

Institut erwartet einen weltweiten<br />

Marktanteil von drei Prozent bis 2012.<br />

Doch dies soll zumindest in Europa nicht<br />

zu Lasten des klassischen Stufenautomatikgetriebes<br />

mit Drehmomentwandler<br />

gehen. „Doppelkupplungsgetriebe<br />

haben einen Vorzug durch ihre Drehzahlfestigkeit<br />

oberhalb 8000 Umdrehungen,<br />

deshalb kommen sie vor allem<br />

bei sportlichen Fahrzeugen mit hohen<br />

Motordrehzahlen zum Einsatz“, berichtet<br />

Gerhard Wagner, Leiter des ZF-Unternehmensbereichs<br />

Pkw-Antriebstechnik. Die<br />

Besonderheiten bei Stufenautomaten<br />

sind: geringeres Gewicht, weniger Bauteile,<br />

günstigere Herstellungskosten.<br />

Nach ZF-Erkenntnissen wird sich die<br />

Segmentierung in der Pkw-Getriebewelt<br />

ebenfalls fortsetzen. Das heißt, mehr<br />

spezielle Lösungen für unterschiedliche<br />

Antriebskonzepte, einschließlich Allrad-<br />

und Hybridvarianten, werden gefragt<br />

sein. Auf diese Herausforderung wären<br />

modular aufgebaute, flexibel anpassbare<br />

Getriebe die richtige Antwort. Als Beispiel<br />

für eine ZF-Antwort verweist Domain

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