06.01.2013 Aufrufe

Die Rinderhaltung im Ökologischen Landbau - eine tiergerechte ...

Die Rinderhaltung im Ökologischen Landbau - eine tiergerechte ...

Die Rinderhaltung im Ökologischen Landbau - eine tiergerechte ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

2.4.10.4 Tierfütterung<br />

Der Tenor der Fütterungsvorgaben resultiert aus dem bereits dargestellten Kreislaufgedanken<br />

(s. a. Abschnitt 2.1.1). <strong>Die</strong> Tiere sollen ihrem ernährungsphysiologischen Bedarf entsprechend<br />

mit betriebseigenen, also ökologisch produzierten Futtermitteln versorgt werden. Der<br />

Zukauf von Futtermitteln ist nur bedingt möglich. Best<strong>im</strong>mte Futtermittel und Zusatzstoffe<br />

sind gänzlich verboten, gleiches gilt für sog. Fütterungsantibiotika und Leistungsförderer (s.<br />

VERORDNUNG 2092/91/EWG, Anhang II, Teil D). <strong>Die</strong> von KAMPHUES (1998) geäußerten Bedenken<br />

hinsichtlich der Gewährleistung <strong>eine</strong>r bedarfsgerechten Versorgung mit Nährstoffen,<br />

Vitaminen und Spurenelementen sind durchaus gerechtfertigt, zumal der Gehalt an diesen<br />

Stoffen von vielerlei Faktoren wie Standort, Kl<strong>im</strong>a, Erntezeitpunkt abhängig ist und Düngung<br />

nur durch betriebseigenen Wirtschaftsdünger erfolgen darf (s. a. Abschnitt 2.4.5).<br />

<strong>Die</strong>ses Argument wird zum <strong>eine</strong>n durch die vielfach aufgezeigten fütterungsbeeinflußten Gesundheitsstörungen<br />

(z. B. Eutererkrankungen, Fe-Mangel, Knochenstoffwechselstörungen)<br />

und zum anderen durch die Ergebnisse von KRUTZINNA u. a. (1995) gestützt, wonach Grundfutteranalysen<br />

unregelmäßig und nicht in allen Betrieben durchgeführt werden (s. a. Abschnitt<br />

2.4.7.1, 2.4.7.2, 2.4.7.3 und 2.4.7.4).<br />

Als weitere Gefahren der Fütterung <strong>im</strong> <strong>Ökologischen</strong> <strong>Landbau</strong> für das Tier werden von<br />

KAMPHUES (1998) Giftpflanzen angeführt, die sich infolge Verzichts auf Pestizide wieder<br />

vermehrt in Futtermitteln finden können. Auch kann das Verwendungsverbot best<strong>im</strong>mter Siliermittel<br />

zu Intoxikationen führen. Inwieweit diese Gefahren in praxi <strong>eine</strong> Rolle spielen, muß<br />

durch Untersuchungen abgeklärt werden.<br />

<strong>Die</strong> Forderung von KAMPHUES (1998), die Wirkung der Ernährung auf die Tiere, die Umwelt<br />

und den Verbraucher genauer zu untersuchen ist berechtigt. Seitens der ökologischen Verbände<br />

ist der Handlungsbedarf ebenfalls erkannt worden (ZERGER, 1999).<br />

Des Weiteren sollte zur Sicherung <strong>eine</strong>r bedarfsgerechten Ernährung der Tiere <strong>eine</strong> Futtermittelanalyse<br />

in regelmäßigen Zeitabständen (z. B. Sommerfütterung, Winterfütterung, Mineralstoff-/Spurenelementgehalt)<br />

in der VERORDNUNG 2092/91/EWG vorgeschrieben werden.<br />

Milchkühe<br />

Für Milchvieh beträgt der Mindestanteil an Rauhfutter in der Tagesration 60 % der Trockenmasse<br />

(VERORDNUNG 2092/91/EWG). Kraftfutter ist aus betriebseigenem Getreide (Kohlenhydratquelle)<br />

sowie Körnerleguminosen (Eiweißquelle) herzustellen und aus den bereits angeführten<br />

Gründen l<strong>im</strong>itiert (AGÖL, 2000; s. Abschnitt 2.1.1). <strong>Die</strong>s ist in Bezug auf die bei<br />

95

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!