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Die Rinderhaltung im Ökologischen Landbau - eine tiergerechte ...

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tungsinventar beurteilt werden (OSWALD, 1992). Mögliche Alternativen zum 'Kuhtrainer', der<br />

Albrecht-Bügel und die Aktorik, finden sich in der Entwicklung und Erprobung. <strong>Die</strong> bisher<br />

erzielten Ergebnisse lassen aufgrund ethologischer Indikatoren ('Rückenlecken': Verhaltensweise,<br />

die unter dem Kuhtrainer wegen eingeschränkter Bewegungsfreiheit kaum beobachtet<br />

wird) darauf schließen, daß die Tiere <strong>eine</strong>n größeren Aktionsradius haben, als unter dem Kuhtrainer.<br />

<strong>Die</strong> Wirksamkeit hinsichtlich der Standplatzverschmutzung ist bei den genannten Methoden<br />

noch zu opt<strong>im</strong>ieren (WECHSLER u. a., 2000).<br />

2.4.9.3 Eingestreute Haltungssysteme<br />

Eingestreute Haltungssysteme als Form der <strong>tiergerechte</strong>n Haltung werden in den letzten Jahren<br />

wieder verstärkt diskutiert (HÖRNING und GAIO, 1997; TAMM u. a., 1997, 1999).<br />

Das alleinige Vorhandensein von Einstreu macht jedoch noch nicht ihre positive Wirkung aus,<br />

sondern vielmehr das Zusammenspiel vieler Faktoren aus den unterschiedlichsten Bereichen.<br />

<strong>Die</strong>se Faktoren betreffen die Einstreu (Qualität, Einstreumenge), das Haltungssystem (Art des<br />

Haltungssystems, Liegeplatzangebot pro Tier), das Stallmanagement (Einstreu- und Entmistungshäufigkeit)<br />

und die Tiere (z. B. Zyklusstand der Tiere) (HÖRNING und GAIO, 1997;<br />

BOXBERGER und DRABEK, 2000).<br />

<strong>Die</strong> pro Tier aufgewendete Einstreumenge hat Einfluß auf die Sauberkeit der Tiere, wobei die<br />

Höhe der Einstreumenge und die Sauberkeit der Tiere positiv korrelieren (TAMM, 1998).<br />

Nicht zuletzt wirken sich auch Managementmaßnahmen auf den Nutzen der Einstreu für die<br />

Tiere aus. Eine regelmäßige Entmistung und damit auch Entfernung der aufgebauten Erregerpopulationen<br />

hat <strong>eine</strong> positive Auswirkung auf die Sauberkeit der Tiere und somit die Entstehung<br />

von Mastitiden (RUEGG u. a., 1992; KAMARUDIN u. a., 1996, TAMM, 1998).<br />

Stroheinstreu bzw. Strohmatratzen wirken sich positiv hinsichtlich der Gesamtliegedauer der<br />

Tiere, des Abliegevorganges sowie des Auftretens von Verletzungen am Bewegungsapparat<br />

und an der Schwanzspitze aus (RIST, 1987; FRIEDLI u. a., 1999; MAYER, u. a., 2000;<br />

WECHSLER u. a., 2000). Da der Anteil an Abgängen durch Klauenprobleme 10 % beträgt, ist<br />

diese Tatsache auch ökonomisch von Interesse. Das gleiche gilt für die Milchleistung, die<br />

durch die Gesamtliegedauer positiv beeinflußt wird.<br />

Nach MAYER u. a. (2000) zeigen Mastbullen, die auf Vollspaltenboden gehalten werden, Änderungen<br />

<strong>im</strong> Liegeverhalten und Veränderungen an der Schwanzspitze. Ein Vergleich von<br />

Mastbullen in zwei unterschiedlichen Systemen (Vollspaltenboden und eingestreutes System)<br />

zeigte k<strong>eine</strong> Veränderungen der Gesamtliegedauer, wohingegen signifikante Unterschiede<br />

hinsichtlich der Anzahl der Liegeperioden pro Tag und der Anzahl der kurzzeitigen Stehpha-<br />

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