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Die Rinderhaltung im Ökologischen Landbau - eine tiergerechte ...

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Inwieweit es gerechtfertigt erscheint, <strong>eine</strong> Amputation von Körperteilen durchzuführen, um<br />

die Nachfrage nach <strong>eine</strong>m Nischenprodukt sicherzustellen, muß hinterfragt werden. Auch<br />

sollte <strong>eine</strong> genaue Erhebung die tatsächliche Bedeutung der Ochsenmast in Deutschland sowie<br />

<strong>im</strong> <strong>Ökologischen</strong> <strong>Landbau</strong> klären.<br />

Gerade <strong>im</strong> <strong>Ökologischen</strong> <strong>Landbau</strong>, der sich <strong>eine</strong> <strong>tiergerechte</strong> Haltung von Nutztieren als ein<br />

wesentliches Ziel gesetzt hat, ist die erlaubte oder mit Einschränkung erlaubte Durchführung<br />

o. g. Maßnahmen zu überprüfen. Entgegen der zwar altersabhängigen Befreiung von der Betäubungspflicht<br />

und der Ausnahme vom Amputationsverbot nach dem TIERSCHUTZGESETZ<br />

(1998), ist zum <strong>eine</strong>n das vollständige Verbot dieser Maßnahmen <strong>im</strong> <strong>Ökologischen</strong> <strong>Landbau</strong><br />

zu überdenken bzw. <strong>eine</strong> allgem<strong>eine</strong> Betäubungspflicht für diese Manipulationen unabhängig<br />

vom Alter der Tiere zu fordern (TASCHKE, 1995).<br />

Einige Verbände können hier Vorbildfunktion übernehmen, sie haben sich in ihren Verbandsrichtlinien<br />

bereits gegen ein Enthornen der Nachtzucht bzw. gegen das Schwanzkupieren ausgesprochen<br />

(GÄA e. V., 1996; BIOLAND e. V., 1997; DEMETER e. V., 1998).<br />

2.4.10.8 Elemente von Haltungsformen und Sonderformen der <strong>Rinderhaltung</strong><br />

Abkalbebox<br />

Das Einrichten <strong>eine</strong>r Abkalbebox wie es von einzelnen Verbänden (ANOG e. V., 1998;<br />

DEMETER e. V., 1998) bereits in deren Richtlinien gefordert wird, ist aufgrund der positiven<br />

Wirkungen <strong>im</strong> Hinblick auf Tierverhalten und Herdenkl<strong>im</strong>a sowie Management (Geburtsüberwachung,<br />

Hygiene) unbedingt zu unterstützen, wobei die Aspekte des Einzeltieres nicht<br />

unberücksichtigt bleiben dürfen (MARX und GRUNERT, 1988; VOIGT, 1996; MENKE u. a.,<br />

1998; HEITING, 2000). <strong>Die</strong>s trifft natürlich nicht nur für die Milchkuhhaltung <strong>im</strong> <strong>Ökologischen</strong><br />

<strong>Landbau</strong> zu, sondern hat allgem<strong>eine</strong> Gültigkeit.<br />

Kuhtrainer<br />

Auf die nachteiligen Effekte (eingeschränkte Bewegungsmöglichkeit, Fruchtbarkeitsstörungen)<br />

des elektrischen Kuhtrainers wurde bereits eingegangen (EYRICH u. a., 1989; OSWALD,<br />

1992; s. Abschnitt 2.4.9.2).<br />

Es ist anzunehmen, daß <strong>im</strong> <strong>Ökologischen</strong> <strong>Landbau</strong> angesichts der, trotz des grundsätzlichen<br />

Verbotes, noch weit verbreiteten Anbindehaltung auch der Kuhtrainer zum Einsatz kommt.<br />

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