Die Rinderhaltung im Ökologischen Landbau - eine tiergerechte ...
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2.4.4.4 Zuchtbullen<br />
Allgem<strong>eine</strong>s<br />
Nach ERLER (1998) werden über 60 % der Besamungsbullen auf deutschen Besamungsstationen<br />
in Einzelboxen, mehr als 30 % aber noch in Anbindehaltung gehalten. <strong>Die</strong> umgekehrten<br />
Verhältnisse liegen bei Wartebullen vor. Hier werden über 60 % der Tiere in Anbindehaltung<br />
gehalten.<br />
<strong>Die</strong> Anbindehaltung von Bullen ist aufgrund der eingeschränkten Verhaltensmöglichkeiten<br />
nicht hinzunehmen. Es wird die Haltung in strukturierten Boxen (Einstreu und Spiel-<br />
/Scheuerelemente wie ein aufgehängter Autoreifen oder ein Baumstamm) gefordert. <strong>Die</strong> Tiere<br />
nutzen <strong>eine</strong> in dieser Form ausgestattete Box, indem sie die Gegenstände mit dem Kopf zu<br />
manipulieren suchen (sog. Kopfarbeit). <strong>Die</strong>se Verhaltensweise wird als Komfortverhalten<br />
interpretiert und ist dem Wohlbefinden der Tiere förderlich (PERREY u. a., 2000).<br />
Als Gründe für die Haltung von Zuchtbullen werden u. a. die Verbesserung der Herdenfruchtbarkeit,<br />
v. a. in Bezug auf die Brunstausprägung, die artgemäße Haltung (natürlicher Deckakt),<br />
die Unabhängigkeit vom Tierarzt bzw. Besamungstechniker sowie die Arbeitsentlastung<br />
genannt (EYRICH, 1988; EYRICH u. a., 1989; ERLER und HÖRNING, 1999; TOST, 1999; s. Abschnitt<br />
2.4.6).<br />
Ökologischer <strong>Landbau</strong><br />
Eine Haltung von Bullen in der Herde ist tiergerecht. Nach Untersuchungen von ERLER und<br />
HÖRNING (1999) ist diese Haltungsform in der Praxis allerdings selten anzutreffen. In den<br />
untersuchten Betrieben (86 % der Betriebe wirtschafteten ökologisch) werden die Tiere überwiegend<br />
einzeln gehalten, wobei den Platzanforderungen in der Anbindehaltung nicht ausreichend<br />
nachgekommen wird. Im Gegensatz dazu sind die Einzelboxen mit durchschnittlich 20<br />
m² ausreichend bemessen. <strong>Die</strong> Möglichkeit zu Auslauf wird den Tieren in Einzelhaltung nur<br />
selten gewährt (ERLER und HÖRNING, 1999).<br />
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