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Die Rinderhaltung im Ökologischen Landbau - eine tiergerechte ...

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Als opt<strong>im</strong>ale Form der Aufzucht wird die Mutterkuhhaltung gesehen, die <strong>eine</strong> intensive Mutter-Kalb-Beziehung<br />

ermöglicht, was sich auch positiv auf die Sozialstruktur der Herde auswirkt<br />

(VOIGT, 1996). Das Belecken von Gegenständen tritt vor allem bei mutterlos aufgezogenen<br />

Kälbern auf und ist unter anderem durch ein unbefriedigtes Saugverhalten begünstigt<br />

(FRANZ u. a., 1993).<br />

Schätzungen zufolge werden trotz der ab dem 1. Januar 1999 in Kraft getretenen Vorschrift,<br />

Kälber ab der 8. Lebenswoche in Gruppen zu halten, 50 % der in Bayern gehaltenen Kälber<br />

noch angebunden (KARRER, 1999).<br />

Ein Vergleich von in Einzelhaltung bzw. in der Gruppe gehaltenen Kälbern hat gezeigt, daß<br />

bei Kälbern in Einzelhaltung Abweichungen vom physiologischen Abliege- bzw. Aufstehvorgang<br />

und Änderungen <strong>im</strong> Verhalten (Benagen/Belecken von Gegenständen) auftreten. <strong>Die</strong>s<br />

wird vor allem auf die eingeschränkte Bewegungs- und Beschäftigungsmöglichkeit zurückgeführt.<br />

In diesem Fall kann die sich mit zunehmendem Alter reduzierende Liegezeit bei Kälbern<br />

für die Einzelhaltung nicht bestätigt werden. Hier bleibt die Liegezeit mit zunehmendem<br />

Alter konstant oder verlängert sich sogar. Als Erklärungsversuch wird die eingeschränkte<br />

Bewegungsmöglichkeit angeführt (FRANZ u. a., 1993).<br />

JENSEN und KYHN (2000) konnten in ihren Untersuchungen zeigen, das Bewegungseinschränkung<br />

von Kälbern <strong>eine</strong> Steigerung der Lokomotionsmotivation zur Folge hat, und daß<br />

Kälber in Wahlversuchen <strong>eine</strong> deutliche Präferenz für den Raum zeigten, der größer war. Der<br />

kl<strong>eine</strong> Raum wurde nur dann gewählt, wenn darin zusätzlich Futter angeboten wurde.<br />

Jungvieh wird überwiegend <strong>im</strong> Boxenlaufstall mit Vollspaltenboden gehalten (HÖRNING,<br />

2000).<br />

Untersuchungen von ANDREAE u. a. (1982) und POUGIN (1982) haben gezeigt, daß die Haltung<br />

von Jungrindern auf Spaltenboden zu Belastungszuständen führt. Hier konnten sowohl<br />

Verhaltensänderungen (Abliegevorgang: mehr als zwei Bodenkontrollen je Abliegevorgang)<br />

als auch Änderungen physiologisch-biochemischer Art (alkalische Phosphatase �, Kreatinki-<br />

nase �) festgestellt werden.<br />

Ökologischer <strong>Landbau</strong><br />

In den von KRUTZINNA u. a. (1996) untersuchten Betrieben bleiben die Kälber durchschnittlich<br />

3,5 Tage bei der Mutter. Nach dem Absetzen von der Mutter werden die Kälber in Einzel-<br />

bzw. Gruppenhaltung auf Stroh oder aber in Anbindehaltung gehalten.<br />

Zwei Drittel der von KRUTZINNA u. a. (1996) befragten Betriebe gewähren den über sechs<br />

Monate alten Jungrindern Sommerweidegang.<br />

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