Die Rinderhaltung im Ökologischen Landbau - eine tiergerechte ...
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k<strong>eine</strong> Beweiskraft und verliert um so mehr an Gewicht, je unähnlicher uns <strong>eine</strong> Tierart ist.<br />
Über das subjektive Erleben des Menschen erfahren wir jedoch außer durch Selbstbeobachtung<br />
auch durch Mitteilung und erhalten so objektiv verwertbare Daten".<br />
Analogieschlüsse auf der Basis struktureller Analogie werden wegen der weitgehenden Beliebigkeit<br />
der Schlüsse nicht mehr als Begründung anerkannt (WOLFF, 1993). Das Beispiel der<br />
Schmerzwahrnehmung zeigt wie problematisch es ist, Befindlichkeiten aus dem Vergleich<br />
morphologischer und physiologischer Prozesse abzuleiten (LOEFFLER, 1993). So sind sich die<br />
neurophysiologischen Vorgänge bei der Schmerzwahrnehmung zunächst bei Mensch und Tier<br />
ähnlich. Bei der Wahrnehmung und Bewertung des Schmerzes jedoch spielen sowohl individuelle<br />
Erkenntnisse über die gegenwärtige Situation als auch Erfahrungen aus der Vergangenheit<br />
mit <strong>eine</strong> Rolle (LOEFFLER, 1993).<br />
Auch <strong>im</strong> 'Kommentar zum deutschen Tierschutzgesetz' findet sich der Hinweis, daß ungewohnte<br />
Situationen bei Tieren zu besonderen Belastungssituationen führen können, während<br />
der rational gesteuerte Mensch mit ungewohnten Situationen besser umgehen kann (SCHIWY,<br />
2001).<br />
III. Nachfragemodelle (Wahlversuch, Consumer-Demand-Versuch)<br />
Bei <strong>eine</strong>m Wahlversuch wird davon ausgegangen, daß Tiere für sich selbst entscheiden können,<br />
"was gut für sie ist" (VAN PUTTEN, 1982). Da sie nur zwischen Haltungsvarianten wählen<br />
können, die ihnen zur Verfügung gestellt werden, ist lediglich <strong>eine</strong> Aussage über die relative<br />
und situationsbedingte Bevorzugung der angebotenen Ressourcen möglich (VON BORELL,<br />
1999; RICHTER und STRAUB, 2000). Voraussetzungen für den Erhalt aussagekräftiger Ergebnisse<br />
ist <strong>eine</strong> korrekte Versuchsanordnung. Dazu zählt <strong>eine</strong> gewissenhafte Auswahl der Parameter,<br />
anhand welcher die relative Bevorzugung <strong>eine</strong>r Ressource beurteilt werden soll (z. B.<br />
Wahl zwischen verschiedenen Bodenbelägen – Kriterien 'Trittsicherheit' und 'Länge der Liegedauer').<br />
Des Weiteren ist die Bereitstellung der Ressourcen <strong>im</strong> Verhältnis 1 : 1 zu garantieren,<br />
so daß jedem Tier alle angebotenen Ressourcen zu jedem Zeitpunkt der Untersuchung zur<br />
Verfügung stehen (VON BORELL, 1999).<br />
Mittels des Consumer-Demand-Versuches (Wahlversuch in Verbindung mit der operanten<br />
Konditionierung) soll die Bereitschaft <strong>eine</strong>s Tieres zur Ausführung <strong>eine</strong>r best<strong>im</strong>mten Handlung<br />
quantitativ erfaßt werden (MATTHEWS und LADEWIG, 1986). Das Tier lernt zunächst<br />
über das Prinzip der operanten Konditionierung <strong>eine</strong> best<strong>im</strong>mte Handlung auszuführen, um<br />
ein bevorzugtes Gut zu erhalten. Beispielsweise lernt das Tier <strong>eine</strong>n Tastendruck auszuüben<br />
und erhält für diesen Tastendruck <strong>eine</strong> Belohnung in Form von Futter oder <strong>eine</strong>r anderen Res-<br />
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