Die Rinderhaltung im Ökologischen Landbau - eine tiergerechte ...
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Milchkühen typischen Stoffwechselerkrankungen infolge <strong>eine</strong>s zu hohen Kraftfutteranteils in<br />
der Futterration positiv zu werten (s. Abschnitt 2.4.7.1).<br />
Wie in Abschnitt 2.4.5.1 aufgezeigt werden konnte, hat die Fütterung <strong>im</strong> Allgem<strong>eine</strong>n <strong>eine</strong>n<br />
erheblichen Einfluß auf die Gesundheit der Tiere (LOTTHAMMER, 1996).<br />
<strong>Die</strong> <strong>im</strong> <strong>Ökologischen</strong> <strong>Landbau</strong> praktizierte Verfütterung von Klee als Eiweißquelle sollte hinsichtlich<br />
des Gehaltes an schädlichen Inhaltsstoffen (z. B. Phytöstrogene) überprüft werden,<br />
da nach LOTTHAMMER (1996) negative Auswirkung hinsichtlich der Tiergesundheit bekannt<br />
sind.<br />
Als system<strong>im</strong>manent (Wechsel zwischen Stallhaltung und Weidegang) können Energieunterversorgung<br />
und Eiweißüberversorgung bezeichnet werden, was die bereits geforderte Notwendigkeit<br />
<strong>eine</strong>r regelmäßigen Futtermittelanalyse unterstreicht (HANSEN u. a., 1999).<br />
Kälber<br />
<strong>Die</strong> VERORDNUNG 2092/91/EWG fordert <strong>eine</strong> Ernährung der Kälber mit natürlicher Milch für<br />
die Dauer von drei Monaten, wobei Haltungsumstände bzw. Ernährungspraktiken, die zur<br />
Anämie der betroffenen Tiere führen können, verboten sind. In den AGÖL-<br />
RAHMENRICHTLINIEN (2000) wird die "r<strong>eine</strong> Milchmast" ohne Bereitstellung von Rauhfutter<br />
untersagt. Nach der RICHTLINIE 91/629/EWG ist jedem Tier <strong>eine</strong> Mindestmenge von 100�200<br />
g Rauhfutter pro Tag vorzulegen.<br />
Betrachtet man die negativen Auswirkungen <strong>eine</strong>s Eisen-(Fe-)Mangels auf das Immunsystem<br />
sowie die allgem<strong>eine</strong> Entwicklung der Tiere, und schenkt man der Tatsache Beachtung, daß in<br />
Rauh- und Kraftfutter Eisen in höherer Konzentration vorliegt als in Milch, so lassen sich<br />
zwei Forderungen für die Kälberernährung <strong>im</strong> Allgem<strong>eine</strong>n ableiten. Zum <strong>eine</strong>n sollten die<br />
Kälber, v. a. in den ersten Wochen hinsichtlich ihres Hämoglobingehalts <strong>im</strong> Blut, welcher<br />
Rückschlüsse auf die Eisenversorgung zuläßt, überprüft werden und bei Anämie resp. Eisenmangel<br />
Fe-substituiert werden. Zum anderen ist die ad libitum-Versorgung der Kälber mit<br />
Rauhfutter zu fordern, die sich außerdem positiv auf das Vorkommen von Bezoaren und das<br />
Auftreten von Durchfällen auswirken kann (GROTH u. a., 1979; UNSHELM, 1979, 1980;<br />
BÜNGER u. a., 1981; LINDT und BLUM, 1994; VÖLKER und ROTERMUND, 2000).<br />
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