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Die Rinderhaltung im Ökologischen Landbau - eine tiergerechte ...

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Was das Herdenmanagement anbelangt, kann z. B. das kurzzeitige Herausnehmen von brünstigen<br />

Kühen aus der Herde oder aber bei Neuzugängen die Einzeltier-Eingliederung zur Reduzierung<br />

von agonistischen Verhaltensweisen (Verjagen, Verdrängen, Stoßen, Hornen) beitragen<br />

(MENKE u. a., 1998, 2000).<br />

Faktoren, die zur Bildung <strong>eine</strong>r guten Mensch-Tier-Beziehung beitragen sind der direkte<br />

Tierkontakt (z. B. häufiges Striegeln der Tiere) und <strong>eine</strong> geringe Fluktuation, was das Personal<br />

anbelangt. <strong>Die</strong> Einzeltiererkennung von Seiten des Landwirtes sowie <strong>eine</strong> nicht vorhandene<br />

bzw. sehr geringe Ausweichdistanz der Tiere (Tiere lassen sich auch von <strong>eine</strong>r fremden<br />

Person berühren) geben verläßliche Hinweise auf <strong>eine</strong> gute Mensch-Tier-Beziehung<br />

(WAIBLINGER, 1996).<br />

Ein mit Laufhof ausgestatteter Laufstall, der hinsichtlich des Platzbedarfes pro Tier ausreichend<br />

bemessen ist, stellt die opt<strong>im</strong>ale Voraussetzung dar, Auseinandersetzungen in der Herde<br />

gering zu halten. Eine uneingeschränkte Nutzung und entsprechende Größe (opt<strong>im</strong>al: 15<br />

m² pro Tier) des Auslaufes leisten ebenfalls ihren Beitrag zu <strong>eine</strong>m guten sozialen Kl<strong>im</strong>a.<br />

Auch <strong>eine</strong> Abkalbebox trägt zur Förderung der Ruhe in der Herde bei (s. Abschnitt 2.4.9.1).<br />

Nicht zuletzt können durch Maßnahmen, wie z. B. das zeitlich begrenzte Einsperren am Freßgitter<br />

agonistische Auseinandersetzungen reduziert werden (MENKE u. a., 1998, 2000).<br />

<strong>Die</strong> Kastration von männlichen Rindern spielt in Deutschland <strong>eine</strong> untergeordnete Rolle. <strong>Die</strong><br />

Ochsenmast findet nur regionale Verbreitung, wie z. B. in Nordfriesland die sog. Fettviehgrasung<br />

(SAMBRAUS, 1997b).<br />

Ein bei der Durchführung der Kastration gemessener Anstieg des Plasmakortisolspiegels deutet<br />

auf <strong>eine</strong>n schmerzhaften Eingriff hin. Nach OBRITZHAUSER u. a. (1998) ist jedoch nicht<br />

nur die Kastration an sich belastend für das Tier, sondern auch das Handling der Tiere bei<br />

dem Eingriff.<br />

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