Die Rinderhaltung im Ökologischen Landbau - eine tiergerechte ...
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Kälber können infolge maternal bedingter Unterbilanzierungen oder Störungen der plazentären<br />
Transformation bereits mit <strong>eine</strong>r larvierten Sideropenie geboren werden (BOSTEDT u. a.,<br />
1990). Durch verschiedene Faktoren wie der enorme Körpermassezuwachs der Kälber in den<br />
ersten Lebenswochen und r<strong>eine</strong> Milchfütterung kann diese versteckte in <strong>eine</strong> manifeste Sideropenie<br />
umschlagen und bei betroffenen Kälbern vermindertes Körperwachstum und <strong>eine</strong><br />
erhöhte Krankheitsanfälligkeit mit sich bringen (JEKEL, 1986; VÖLKER u. a., 1995).<br />
Situation <strong>im</strong> <strong>Ökologischen</strong> <strong>Landbau</strong><br />
<strong>Die</strong> Kälberverlustrate beträgt bei den von KRUTZINNA u. a. (1996) untersuchten Betrieben<br />
durchschnittlich 5,5 %. Bei den Kälberkrankheiten dominieren Durchfall- und Atemwegserkrankungen,<br />
auch Nabelentzündungen werden beobachtet.<br />
2.4.7.3 Mastbullen<br />
Allgem<strong>eine</strong>s<br />
<strong>Die</strong> Haltung von Mastbullen auf Vollspaltenboden ist weit verbreitet. <strong>Die</strong> mit dieser Haltungsform<br />
in Zusammenhang stehende Häufigkeit des Auftretens von Schwanzspitzenveränderungen<br />
und -erkrankungen ist unstrittig (s. Abschnitt 2.4.4.3). Neben der Bodenkonstruktion<br />
haben weitere Faktoren Einfluß auf Schweregrad und Häufigkeit der Veränderungen: Besatzdichte,<br />
Alter der Tiere und jahreszeitliche Einflüsse (ECKERT u. a., 1989; MAYER u. a.,<br />
2000).<br />
Sowohl in intensiven als auch in extensiven Haltungssystemen sind Knochenstoffwechselstörungen<br />
bei Mastbullen verbreitet. <strong>Die</strong>se äußern sich zu Beginn in <strong>eine</strong>m erhöhten Liegebedürfnis,<br />
trippelndem Gang und <strong>eine</strong>r wenig schmerzhaften Anschwellung an den Fersensehnensträngen.<br />
Im weiteren Verlauf kommt es u. a. zu Umfangsvermehrungen an den Fesselund<br />
Karpalgelenken, Deformationen der langen Röhrenknochen und reduzierten Zunahmen.<br />
Eine frühzeitig eingeleitete Labordiagnostik (Alkalische Phosphatase, Kalzium-<br />
/Phosphorkonzentrationen, Vitamin D-Konzentration, Netto-Säuren-Basenausscheidung)<br />
kann Defizite <strong>im</strong> Vitamin- und Mineralstoffhaushalt aufdecken und erlaubt ein regulierendes<br />
Eingreifen (VÖLKER u. a., 1995).<br />
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