Die Rinderhaltung im Ökologischen Landbau - eine tiergerechte ...
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sen festgestellt wurden. Auch die Zahl atypischer Aufsteh- und Abliegevorgänge war <strong>im</strong><br />
Vollspaltensystem signifikant häufiger. Veränderungen und Verletzungen an der Schwanzspitze<br />
sind vor allem in Vollspaltensystemen häufig und besonders stark ausgeprägt. In eingestreuten<br />
Haltungssystemen werden Veränderungen/Verletzungen selten und schwere Veränderungen<br />
(eitrige/nekrotische Verletzungen) überhaupt nicht festgestellt (s. a. Abschnitt<br />
2.4.7.3).<br />
2.4.9.4 Auslauf/Laufhof<br />
Laufhöfe ermöglichen den Tieren die Befriedigung ihres artgemäßen Bewegungsbedürfnisses<br />
und den Kontakt zum Außenkl<strong>im</strong>a (BOXBERGER u. a., 1995).<br />
Nach MENKE u. a. (2000) ist der Außenkl<strong>im</strong>areiz <strong>im</strong> Hinblick auf St<strong>im</strong>ulation des Immunsystems<br />
und Nutzungsdauer positiv hervorzuheben.<br />
<strong>Die</strong> Nutzung des Laufhofes durch die Tiere wird von vielen Faktoren beeinflußt: Größe des<br />
Laufhofes, Witterung, Witterungsschutz. Je größer das Flächenangebot, desto frequenter wird<br />
der Laufhof genutzt. Windschutz in Form von gestapelten Rundballen wirkt sich allgemein<br />
positiv auf den Aufenthalt und die räumliche Verteilung der Tiere <strong>im</strong> Laufhof aus. Pro Kuh<br />
wird ein Flächenangebot von 7,2 m², opt<strong>im</strong>alerweise von 15 m² pro Tier empfohlen<br />
(BOXBERGER u. a., 1995, MENKE u. a., 2000).<br />
MAVSAR und AMON (1996) betonen den positiven Effekt von Bewegung in Form von Auslauf<br />
auf die Inzidenz haltungssystembedingter Verletzungen.<br />
Zu gleichen Ergebnissen kommen WIEDERKEHR u. a. (1999). Auch hier zeigt sich, daß das<br />
Auftreten von Sprunggelenksschäden durch vermehrten Auslauf reduziert werden kann. Das<br />
Vorhandensein <strong>eine</strong>s Laufhofes kann sich negativ auf die Sauberkeit der Tiere auswirken und<br />
Nachteile für die Tiergesundheit mit sich bringen (HÖRNING und GAIO, 1997).<br />
2.4.9.5 Ganzjährige Weidehaltung/Freilandhaltung (mit Mutter-/Ammenkühen)<br />
<strong>Die</strong> ganzjährige stallose Haltung bietet die Möglichkeit marginale Grünlandflächen zu nutzen<br />
und zu pflegen (GOLZE, 1999; WAßMUTH u. a., 2000).<br />
Als Indikator für die Tiergerechtheit der ganzjährigen Freilandhaltung wird die geringe Anzahl<br />
gesundheitlicher Störungen gewertet. Im Vergleich zur Stallhaltung treten bei Mutterkühen<br />
weniger Erkrankungen des Bewegungsapparates und weniger Eutererkrankungen auf.<br />
Auch Stoffwechselerkrankungen sind seltener, sofern die Fütterung hinsichtlich Mineralstoffund<br />
Spurenelementversorgung den äußeren Umständen angepaßt wird (GOLZE, 1999).<br />
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