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Die Rinderhaltung im Ökologischen Landbau - eine tiergerechte ...

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2.4.10.1 Kontrolle und Überwachung der Vorgaben<br />

Das Kontroll- und Überwachungssystem schafft für alle ökologisch wirtschaftenden Betriebe<br />

innerhalb des Geltungsbereiches (Mitgliedsstaaten der Europäischen Union) gleiche Bedingungen<br />

und trägt dazu bei, die in der VERORDNUNG 2092/91/EWG vorgegebenen Mindeststandards<br />

zu erfüllen. Wünschenswert wäre in diesem Zusammenhang die Erstellung <strong>eine</strong>s<br />

Kataloges mit Sanktionsmaßnahmen, der bei Nichteinhaltung der Best<strong>im</strong>mungen zum Einsatz<br />

kommt. Auf Verbandsebene (BIOLAND-Verband) ist ein solcher Maßnahmenkatalog bereits<br />

<strong>im</strong> Einsatz. Es wird jedoch angeregt, ein solches System für alle Verbände zu etablieren<br />

(SCHUMACHER, 1998).<br />

2.4.10.2 Zucht und Auswahl der Tiere<br />

<strong>Die</strong> Ziele in der Tierzucht des <strong>Ökologischen</strong> <strong>Landbau</strong>s sind klar umrissen. Bei der Zucht steht<br />

die Anpassungsfähigkeit des Tieres an wechselnde Umweltbedingungen und die Tiergesundheit<br />

<strong>im</strong> Vordergrund (VERORDNUNG 2092/91/EWG; AGÖL, 2000).<br />

Angesichts des vielfach belegten, negativen Zusammenhangs zwischen Höhe der Leistung<br />

und Gesundheitsstatus des Tieres (je höher die Einzeltierleistung, desto anfälliger ist das Tier<br />

gegenüber Erkrankungen), ist die Richtungsänderung <strong>im</strong> <strong>Ökologischen</strong> <strong>Landbau</strong> zu begrüßen.<br />

<strong>Die</strong> Zucht auf Lebensleistung, weg von der rein leistungsorientierten Zucht in der konventionellen<br />

Landwirtschaft, verspricht auch für das Tier <strong>eine</strong> Verbesserung. <strong>Die</strong> Grenzen zwischen<br />

gesundheitlicher Beeinträchtigung des Tieres hin zu Schmerzen und/oder Schäden sowie infolgedessen<br />

zu Leiden sind bekanntlich fließend (JAKOB und DISTL, 1998; LOTTHAMMER,<br />

1999; POSTLER, 1999b; STORHAS, 1999).<br />

Wie bedeutsam die Anpassungsfähigkeit der Tiere und die Tiergesundheit als Zuchtziele sind,<br />

wird in späteren Abschnitten noch hervorzuheben sein (s. Abschnitt 2.4.7 und 2.4.9.5).<br />

<strong>Die</strong> Schwierigkeit der Umsetzung dieser Ziele wird in <strong>eine</strong>r Befragung von Beratern des <strong>Ökologischen</strong><br />

<strong>Landbau</strong>s deutlich zum Ausdruck gebracht. Es besteht ein reger Informations- und<br />

Forschungsbedarf hinsichtlich den tierzüchterischen Anforderungen, zumal die Möglichkeiten<br />

der Bio- und Gentechnik <strong>im</strong> <strong>Ökologischen</strong> <strong>Landbau</strong> nicht genutzt werden dürfen<br />

(VERORDNUNG 2092/91/EWG; POSTLER, 1999a; ZERGER, 1999; AGÖL, 2000).<br />

<strong>Die</strong> Entwicklung des <strong>Ökologischen</strong> Gesamtzuchtwertes (ÖZW), als Hilfsmittel für Landwirte,<br />

macht deutlich, daß dieser Informationsbedarf erkannt worden ist (POSTLER, 1999a, 1999b).<br />

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