Die Rinderhaltung im Ökologischen Landbau - eine tiergerechte ...
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Diagnose und die abiotische Diagnose. <strong>Die</strong> biotischen Ressourcen (Pflanzengesellschaften,<br />
Biotoptypen) werden anhand von fünf Kriterien (Naturnähe, Ersetzbarkeit, Seltenheit/Gefährdung,<br />
Intaktheit und Bedeutung für das Lebensraumgefüge) mit jeweils <strong>eine</strong>r Reihe<br />
von Unterkriterien beurteilt. <strong>Die</strong> abiotischen Ressourcen (z. B. Boden-, Gewässer-, Luftqualität)<br />
werden ebenfalls ressourcenabhängig nach Kriterien untersucht. Beispielsweise wird<br />
die Ressource 'Boden' u. a. hinsichtlich ihres Filterungs- und Puffervermögens untersucht. <strong>Die</strong><br />
Erfüllung der Kriterien, sowohl die der biotischen als auch die der abiotischen Ressourcen,<br />
wird je nach Erfüllungsgrad mit unterschiedlicher Punktzahl belegt. <strong>Die</strong> Summe der erreich-<br />
ten Punktzahl erlaubt die Zuordnung zu <strong>eine</strong>r Kategorie (A�E), wobei Kategorie A für <strong>eine</strong><br />
sehr hohe Bedeutung der biotischen/abiotischen Ressource, Kategorie E für <strong>eine</strong> sehr geringe<br />
Bedeutung spricht (SOLAGRO, 1999).<br />
Neben der Pflege der Kulturlandschaft, Sensibilisierung der Landwirte für Umweltprobleme<br />
und Förderung von umweltverträglichen landwirtschaftlichen Produktionsverfahren, sollen<br />
durch das Regionalprogramm ÖKOPUNKTE ökologische Leistungen bewertet und in direktem<br />
Zuge finanziell belohnt werden. Äcker bzw. Dauerkulturen und Grünland werden nach<br />
unterschiedlichen Kriterien bewertet, wie z. B. Fruchtfolge, Bodenbedeckung, Düngeintensität.<br />
<strong>Die</strong> Einzelmaßnahmen werden eingestuft nach sinnvoll (Pluspunkte), tolerierbar (k<strong>eine</strong>n<br />
Punkt) und landschaftsschädigend (Minuspunkte). <strong>Die</strong> Summe der pro Einzelmaßnahme erhaltenen<br />
Punktzahl wird auf den Hektar bezogen. <strong>Die</strong> Höhe der erreichten Punktzahl korreliert<br />
positiv mit der Höhe der Prämie (SOLAGRO, 1999).<br />
Der Methode KUL – Kriterien umweltverträglicher Landbewirtschaftung liegt das Leitbild<br />
<strong>eine</strong>r nachhaltigen Landbewirtschaftung zugrunde. Sie beurteilt verschiedene Kriterien (z. B.<br />
Stickstoff-Saldo, NH3-Emissionen) innerhalb von festgelegten Kategorien (z. B. Nährstoffhaushalt).<br />
Dabei werden den zu überprüfenden Kriterien <strong>im</strong> Gegensatz zu den oben genannten<br />
Methoden Toleranzbereiche in Form von Einzelwerten (anzustrebendes Opt<strong>im</strong>um/unerwünschte<br />
Situation) zugrunde gelegt. Als tolerabel wird <strong>eine</strong> Wirkung dann bezeichnet,<br />
wenn k<strong>eine</strong> irreversible Verschlechterung <strong>eine</strong>s als opt<strong>im</strong>al angesehenen Zustandes<br />
erfolgt. Der Toleranzbereich gibt die Spanne zwischen <strong>eine</strong>m anzustrebenden Opt<strong>im</strong>um (Note<br />
1) und <strong>eine</strong>r max<strong>im</strong>al tolerablen Belastung (Note 6) an.<br />
Unerwünschte Situationen bzw. <strong>eine</strong> zu hohe Umweltbelastung werden mit der Boniturnote 6<br />
gekennzeichnet.<br />
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