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Die Rinderhaltung im Ökologischen Landbau - eine tiergerechte ...

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<strong>eine</strong>m Drittel aller untersuchten Betriebe angewendet werden und sich v. a. in kl<strong>eine</strong>n Betrieben<br />

durchgesetzt haben, während größere Betriebe konventionelle Behandlungsmethoden<br />

bevorzugten (KRUTZINNA u. a., 1996). Welche Beweggründe (z. B. mangelndes Vertrauen in<br />

die alternativen Behandlungsmethoden oder umgekehrt, Zeitaufwand pro Tier, Verfügbarkeit<br />

von fachkompetenten Tierärzten) dahinter stehen, ist zu untersuchen.<br />

Plausibel ist auch die Notwendigkeit der Ausarbeitung betriebsspezifischer Bekämpfungsmaßnahmen<br />

<strong>im</strong> Hinblick auf die besonderen Haltungsformen und -elemente (eingestreute<br />

Haltungssysteme, ganzjährige Weidehaltung; s. a. Abschnitt 2.4.9.3 und 2.4.9.5).<br />

Milchkühe<br />

Als Gesundheitsprobleme treten, sowohl <strong>im</strong> konventionellen als auch <strong>im</strong> <strong>Ökologischen</strong> <strong>Landbau</strong>,<br />

vor allem Fruchtbarkeitsstörungen, Euter- und Klauenerkrankungen auf. Alle diese Gesundheitsstörungen<br />

sind auf viele Faktoren zurückzuführen, v. a. Leistung, Haltungssystem,<br />

Fütterung und Management, welche in den verschiedenen Wirtschaftssystemen unterschiedlich<br />

stark ins Gewicht fallen.<br />

Während in der konventionellen, leistungsorientierten Landwirtschaft die Fruchtbarkeitsstörungen<br />

dominieren, treten <strong>im</strong> <strong>Ökologischen</strong> <strong>Landbau</strong> die Eutererkrankungen hervor<br />

(KRUTZINNA u. a, 1995; JAKOB und DISTL, 1998; LOTTHAMMER, 1999; ADR, 2000).<br />

Stoffwechselerkrankungen (z. B. Milchfieber, Acetonämie) spielen <strong>im</strong> <strong>Ökologischen</strong> <strong>Landbau</strong><br />

<strong>eine</strong> untergeordnete Rolle (KRUTZINNA u. a., 1995; HANSEN u. a., 1999).<br />

Der Entstehung von Eutererkrankungen wird durch Mängel <strong>im</strong> Management (allgem<strong>eine</strong> Hygiene,<br />

Melktechnik, Klauenpflege), in der Fütterung (hohe Schwankungen in der Energie- und<br />

Eiweißversorgung) und <strong>im</strong> Haltungssystem (Bodenausführung, Einstreu, Liegefläche pro<br />

Tier, Anbinde-/Laufstallhaltung) Vorschub geleistet (SPRANGER ,1998a; TAMM, 1998;<br />

HANSEN u. a., 1999; WALKENHORST u. a., 2001). <strong>Die</strong> angeführten Mängel liefern gleichzeitig<br />

die Ansatzpunkte, um Verbesserungen <strong>im</strong> Bereich Eutererkrankungen zu erzielen. Betriebe,<br />

die mit Euterproblemen zu kämpfen haben, sollten die Relevanz o. g. Faktoren in ihrem Betrieb<br />

überprüfen und gegebenenfalls korrigierend eingreifen.<br />

Was die Fruchtbarkeitsstörungen (v. a. mangelnde Anzeichen von Brunst) angeht, sind diese<br />

nicht <strong>im</strong> Zusammenhang mit der Wirtschaftsweise (konventionell/ökologisch) zu sehen, sondern<br />

stehen pr<strong>im</strong>är in Verbindung mit dem Haltungssystem und -elementen (Anbindehaltung,<br />

Kuhtrainer) sowie der Tierhalterqualifikation (Brunstbeobachtung).<br />

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