Die Rinderhaltung im Ökologischen Landbau - eine tiergerechte ...
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Situation <strong>im</strong> <strong>Ökologischen</strong> <strong>Landbau</strong><br />
Vor allem be<strong>im</strong> Wechsel von Winter-Stallhaltung und Sommer-Weidegang kommt es neben<br />
der abrupten Futterumstellung durch Über-/Unterversorgungssituationen mit Eiweiß, Energie<br />
und strukturiertem Futter zu Belastungszuständen für die Tiere (HANSEN u. a., 1999). Eiweißüberversorgung<br />
tritt durch die eiweißreiche Weidefütterung <strong>im</strong> Sommer auf (HANSEN u. a.,<br />
1999). Auf umweltrelevante Konsequenzen der Eiweißüberversorgung wird <strong>im</strong> Rahmen der<br />
Umweltwirkungen eingegangen (s. Abschnitt 2.5.4).<br />
2.4.5.2 Kälber<br />
Allgem<strong>eine</strong>s<br />
Das Auftreten von Eisenmangel-Anämie bei Milchkälbern ist ein häufig zu beobachtendes<br />
Phänomen infolge r<strong>eine</strong>r Milch- bzw. Milchaustauscherfütterung (UNSHELM, 1979, 1980;<br />
BÜNGER u. a., 1981; LINDT und BLUM, 1994; VÖLKER und ROTERMUND, 2000).<br />
<strong>Die</strong> Aufnahme von Eisen (Fe) wird von vielen Faktoren (Gehalt in der Nahrung, Wechselwirkungen<br />
zwischen den einzelnen Nahrungskomponenten, Absorptionsrate etc.) beeinflußt und<br />
ist vor allem in der präruminalen Entwicklungsphase nur eingeschränkt möglich (BÜNGER<br />
u. a., 1981; VÖLKER und ROTERMUND, 2000). Der Eisengehalt bei Rauhfutter und Kraftfutter<br />
liegt über dem Eisengehalt von Milch (LINDT und BLUM, 1994). GROTH u. a. (1979) und<br />
UNSHELM (1979, 1980) empfehlen die Zufütterung von strukturiertem Futter mit dem Hinweis<br />
auf die positiven Effekte bezüglich der Blutparameter (Eisengehalt des Blutes, Hämoglobin),<br />
der Bezoarbildung und des Auftretens von Durchfällen.<br />
Mit beginnender Vormagenaktivität, etwa ab der 10. Lebenswoche, werden steigende Werte<br />
für Eisen, Hämoglobin und Hämatokrit gemessen (STEINHARDT und THIELSCHER, 2000).<br />
Fe-Mangelzustände wirken sich nachteilig auf das Immunsystem und die allgem<strong>eine</strong> Entwicklung<br />
aus (VÖLKER und ROTERMUND, 2000).<br />
Ab welchem Zeitpunkt <strong>eine</strong> Anämie vorliegt, hängt von der Definition des physiologischen<br />
Hämoglobinwertes be<strong>im</strong> Kalb ab. Als Orientierungswert werden 80 g Hämoglobin/l Blut vorgegeben,<br />
Individuen mit darunter liegenden Werten sind als anämisch zu bezeichnen (LINDT<br />
und BLUM, 1994).<br />
STEINHARDT und THIELSCHER (2000) geben für Hämoglobin <strong>eine</strong>n Grenzwert von 97 g Hämoglobin/l<br />
Blut an. <strong>Die</strong>ser Wert charakterisiert nach Ansicht der Autoren <strong>eine</strong> <strong>tiergerechte</strong><br />
Kälberaufzucht.<br />
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