Die Rinderhaltung im Ökologischen Landbau - eine tiergerechte ...
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2.4.5 Tierfütterung<br />
Allgem<strong>eine</strong>s zur Situation <strong>im</strong> <strong>Ökologischen</strong> <strong>Landbau</strong><br />
<strong>Die</strong> bedarfsgerechte Energie- und Nährstoffversorgung der Tiere <strong>im</strong> <strong>Ökologischen</strong> <strong>Landbau</strong><br />
stellt erhöhte Anforderungen an den Landwirt. Er muß aus den betriebseigenen Futtermitteln<br />
bedarfsdeckende Rationen herstellen. Auch wenn bewußt auf max<strong>im</strong>ale Leistungen verzichtet<br />
wird, besteht hier das Risiko <strong>eine</strong>r Unterversorgung bzw. Nährstoff<strong>im</strong>balanz. Auch die Abst<strong>im</strong>mung<br />
von Haltungsanforderungen (z. B. Weidegang <strong>im</strong> Sommer) und Ansprüche an die<br />
Fütterung können die kontinuierliche Versorgung mit Nährstoffen erschweren (KAMPHUES,<br />
1998).<br />
Nach Untersuchungen von KRUTZINNA u. a. (1995) werden Grundfutteranalysen nicht regelmäßig<br />
und nicht in allen Betrieben durchgeführt.<br />
Sich nachteilig auf die Tiergesundheit auswirkende Effekte (z. B. infolge Giftpflanzen oder<br />
Clostridien-kontaminierter Silage) werden durch die Best<strong>im</strong>mungen der VERORDNUNG<br />
2092/91/EWG indirekt gefördert (z. B. Verzicht auf Pestizide und dadurch Förderung der<br />
botanischen Vielfalt oder aber eingeschränkte Anwendung von Siliermitteln) (KAMPHUES,<br />
1998). Für KAMPHUES (1998) liegt das Hauptproblem der Fütterung <strong>im</strong> <strong>Ökologischen</strong> <strong>Landbau</strong><br />
darin, daß die Aufstellung der Ernährungsanforderungen unter Ausschluß der Mitarbeit<br />
der Tierernährungswissenschaft erfolgt ist und sieht Handlungsbedarf darin, die tatsächlichen<br />
Effekte der Ernährung auf die Tiere, die Umwelt und den Verbraucher zu untersuchen.<br />
<strong>Die</strong>ses Defizit wird auch von der Institution 'Ökologischer <strong>Landbau</strong>' wahrgenommen. Einer<br />
Befragung von Beratern ökologischer Anbauverbände zufolge, besteht u. a. dringender Forschungsbedarf<br />
was die Tierfütterung in ökologisch wirtschaftenden Betrieben anbelangt<br />
(ZERGER, 1999).<br />
2.4.5.1 Milchkühe<br />
Allgem<strong>eine</strong>s<br />
Energieunterversorgung und Eiweißüberschuß, Defizite in der Mineralstoff- (z. B. Natriummangel),<br />
Vitamin- (z. B. ß-Carotin, Vitamin A, Vitamin E) und Spurenelementversorgung<br />
(z. B. Selen) können sich in ihrer Gesamtheit nachteilig auf die Eutergesundheit auswirken.<br />
Dasselbe gilt für das Vorkommen von Phytöstrogenen in manchen Futterpflanzen (z. B.<br />
Klee). Unter dem Einfluß von Phytöstrogenen kann es zu <strong>eine</strong>r Beeinträchtigung der<br />
Phagozytoseaktivität, zur Ödembildung und zur Störung der Milchsekretion kommen<br />
(LOTTHAMMER, 1996).<br />
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