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Sonderuntersuchung „Prüfung möglicher positiver und negativer ...

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<strong>Sonderuntersuchung</strong><br />

<strong>„Prüfung</strong> <strong>möglicher</strong> <strong>positiver</strong> <strong>und</strong> <strong>negativer</strong> Wirkungen auf die touristischen Belange im Kreis Ostholstein“<br />

Schienenhinterlandanbindung der Festen Fehmarnbeltquerung (FBQ)<br />

- Verlängerte Schrankenschließzeiten im Bereich von wichtigen Zufahrtstraßen zu den Küstenorten<br />

sind nicht zu erwarten, da an den Straßen, die von der Vorzugsvariante gequert werden, i.d.R. Eisenbahn-<br />

oder Straßenüberführungen vorgesehen sind.<br />

- In Großenbrode kommt es zwar zu einer Zunahme der Schalleinwirkungen im Bereich des aus Sicht<br />

des Tourismus attraktiven Weststrandes; hier liegen allerdings bereits erhebliche Vorbelastungen<br />

durch den Verkehr auf der B 207 vor, so dass die Zunahme des Bahnlärms nicht so deutlich wahrnehmbar<br />

sein wird wie in einer unvorbelasteten Situation. Darüber hinaus wird die Bedeutung des<br />

Tagestourismus im nördlichen Ostholstein als deutlich geringer eingeschätzt als im Süden des Kreises<br />

(vgl. auch Kapitel 3.5.7).<br />

- Aufgr<strong>und</strong> der veränderten Lage der Haltepunkte insbesondere im Bereich Timmendorfer Strand,<br />

Scharbeutz, Haffkrug <strong>und</strong> Sierksdorf sind ebenfalls keine wesentlichen Änderungen der Nachfrage<br />

im Tagestourismus zu erwarten, da die Bahn als Verkehrsmittel für Tagesausflügler im Untersuchungsraum<br />

nur eine untergeordnete Rolle spielt (vgl. auch die Ausführungen zu den Auswirkungen<br />

der veränderten Haltepunktsituation).<br />

• Auswirkungen auf die touristische Wertschöpfung <strong>und</strong> Arbeitsplätze<br />

Unter der touristischen Wertschöpfung wird derjenige Anteil des vom Tourismus generierten Nettoumsatzes<br />

verstanden, der zu Einkommen, d.h. Löhnen, Gehältern <strong>und</strong> Gewinnen wird (vgl. FACHHOCH-<br />

SCHULE WESTKÜSTE 2010, S. 62).<br />

Zu den Auswirkungen der Vorzugsvariante auf die touristische Wertschöpfung im Untersuchungsraum<br />

lässt sich zusammenfassend folgendes festhalten:<br />

Verminderungen der touristischen Wertschöpfung, die aus Einkommensverlusten aufgr<strong>und</strong><br />

zurückgehender Gästezahlen (ausgelöst durch eine zunehmende Verlärmung von Beherberungsbetrieben)<br />

resultieren<br />

• Hotellerie<br />

- Im Vergleich mit dem Planfall 0, der z.T. durch erhebliche Beeinträchtigungen von Beherbergungsbetrieben<br />

durch bahnbedingte Schalleinwirkungen gekennzeichnet ist, sind bei der Vorzugsvariante<br />

aufgr<strong>und</strong> der vorgesehenen aktiven Lärmschutzmaßnahmen <strong>und</strong> der im Vergleich mit der Bestandstrasse<br />

ortsferneren Lage deutliche Verminderungen der Belastungen von Beherbergungsbetrieben<br />

zu verzeichnen. Dies zeigt sich insbesondere in Gemeinden wie Timmendorfer Strand, Scharbeutz,<br />

Sierksdorf <strong>und</strong> Großenbrode, die über große Angebotskapazitäten im Beherbergungssegment verfügen,<br />

aber auch im Bereich Bad Schwartau, Ratekau, Beschendorf, Nienrade, Lensahn, Oldenburg<br />

i.H., Klötzin, Heringsdorf, Neukirchen <strong>und</strong> Ölendorf. Eine Verminderung der touristischen Wertschöpfung,<br />

die aus Einkommensverlusten aufgr<strong>und</strong> zurückgehender Gästezahlen in Folge zusätzlicher<br />

Lärmbelastung resultiert, kann hier ausgeschlossen werden.<br />

- Im Vergleich mit dem Planfall 0 höhere Belastungen von Beherbergungsbetrieben durch Schalleinwirkungen<br />

sind nur an wenigen Stellen zu verzeichnen. Hinzuweisen ist auf die Ortslagen von Pansdorf,<br />

Luschendorf, Damlos, Sipsdorf <strong>und</strong> Lübbersdorf, wo allerdings bereits erhebliche Vorbelastungen<br />

durch den Verkehr auf der A 1 bestehen <strong>und</strong> nur relativ wenige Betriebe betroffen sind; des Weiteren<br />

die Pohnsdorfer Mühle, die durch die Anbindung von Neustadt i.H. betroffen ist sowie die Ortslagen<br />

von Groß Timmendorf, Seegalendorf <strong>und</strong> Lütjenbrode (jeweils ein Betrieb betroffen).<br />

In den genannten Bereichen kann zwar nicht ausgeschlossen werden, dass es zu Einkommensverlusten<br />

aufgr<strong>und</strong> zurückgehender Gästezahlen kommt. Die Anzahl betroffener Betten (insgesamt 130)<br />

ist im Verhältnis zur Gesamtzahl der angebotenen Betten im Untersuchungsraum (> 11.000 vgl.<br />

auch Tabelle 2) jedoch sehr gering (ca. 1,2 %). Inwiefern ein Teil der Gäste, der die stärker belasteten<br />

Betriebe nicht mehr nachfragt, auf andere Beherbergungsangebote im Untersuchungsraum ausweicht,<br />

ist seriös nicht einschätzbar.<br />

Eine relevante Verminderung der touristischen Wertschöpfung im gesamten Untersuchungsraum ist<br />

letztlich in Anbetracht des geringen Anteils, den die wenigen höher belasteten Beherbergungsbetriebe<br />

Cochet Consult<br />

Institut für Management <strong>und</strong> Tourismus der Fachhochschule Westküste, Heide<br />

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