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Sonderuntersuchung „Prüfung möglicher positiver und negativer ...

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<strong>Sonderuntersuchung</strong><br />

<strong>„Prüfung</strong> <strong>möglicher</strong> <strong>positiver</strong> <strong>und</strong> <strong>negativer</strong> Wirkungen auf die touristischen Belange im Kreis Ostholstein“<br />

Schienenhinterlandanbindung der Festen Fehmarnbeltquerung (FBQ)<br />

3.6 Erreichbarkeit des Untersuchungsregion<br />

Laut der Reiseanalyse RA 2011 (FUR FORSCHUNGSGEMEINSCHAFT URLAUB UND REISEN 2011) wurde<br />

bei 77 % der Urlaubsreisen in Schleswig-Holstein (Basis: deutschsprachige Bevölkerung ab 14 Jahre)<br />

im Jahr 2010 der PKW zur Anreise genutzt, bei 17 % die Bahn, bei 4,5 % Wohnwagen/ Wohnmobil/Caravan/Kleinbus,<br />

bei 0,8 % das Flugzeug <strong>und</strong> bei 0,7 % der Bus.<br />

Für den Bereich Fehmarn <strong>und</strong> Großenbrode wurde im Jahr 2009 eine Besucherbefragung durchgeführt.<br />

Demnach reisen „mehr als 90 % der Übernachtungsgäste in der Untersuchungsregion mit dem<br />

Pkw oder Wohnmobil an, 3-4 % mit der Bahn. Für die Wohnortausflügler sind Wohnmobil <strong>und</strong> Motorrad<br />

noch relevante Gruppen, für die Urlaubsortausflügler auch das Fahrrad, aber auf geringem Niveau.<br />

Die Bahn erreicht nur bei den Übernachtungsgästen einen Anteil von 4 %, für Tagesausflügler<br />

spielt sie praktisch keine Rolle. Die Erreichbarkeit auf der Straße ist also für die Tourismusentwicklung<br />

der Region deutlich wichtiger als die Erreichbarkeit per Bahn“ (INSTITUT FÜR TOURISMUS- UND BÄDER-<br />

FORSCHUNG IN NORDEUROPA GMBH 2011, S. 102).<br />

Straßenseitig ist der Untersuchungsraum vor allem über die B<strong>und</strong>esautobahn A 1 <strong>und</strong> die B<strong>und</strong>esstraße<br />

B 207 angeschlossen. Die A 1 endet zurzeit an der Anschlussstelle Heiligenhafen Mitte <strong>und</strong><br />

wird derzeit bis Heiligenhafen Ost weiter gebaut. Dort geht sie in die B<strong>und</strong>esstraße B 207 über. Die<br />

B 207 ist heute vom Autobahnende über die Fehmarns<strong>und</strong>brücke bis kurz vor dem Übergang zur<br />

Fährabfertigung in Puttgarden zweistreifig <strong>und</strong> verläuft meistens parallel zur eingleisigen Bahnstrecke.<br />

Aus westlicher Richtung vermitteln insbesondere die B<strong>und</strong>esstraßen B 76, B 202 <strong>und</strong> B 432 den Zugang<br />

zur Untersuchungsregion.<br />

Beim Eisenbahnverkehr besteht im Nahverkehr eine direkte zweistündliche Verbindung von Lübeck<br />

über Neustadt (Holstein), Großenbrode <strong>und</strong> den neuen Haltepunkt Fehmarn-Burg (seit August 2010)<br />

bis nach Puttgarden. Im Sommer werden zusätzlich an den Wochenenden direkte RE-Verbindungen<br />

zwischen Hamburg Hbf. <strong>und</strong> Fehmarn angeboten.<br />

Puttgarden ist zusätzlich durch Züge des Fernverkehrs erschlossen: Je nach Jahreszeit verkehren je<br />

Richtung drei bis neun Fernverkehrszüge auf der Linie Hamburg – Kopenhagen. In den Sommermonaten<br />

ist die Fernverkehrsfrequenz deutlich höher als im Winter, nur drei Zugpaare verkehren ganzjährig<br />

zwischen Hamburg <strong>und</strong> Kopenhagen, darunter ein ICE-Zugpaar von bzw. nach Berlin. In den<br />

Sommermonaten besteht außerdem eine umsteigefreie Verbindung von Fehmarn-Burg nach Frankfurt/Main<br />

<strong>und</strong> ins Ruhrgebiet.<br />

Die Fahrtzeit zwischen Hamburg Hbf <strong>und</strong> Kopenhagen beträgt in den Zügen des Fernverkehrs r<strong>und</strong><br />

4:45 bis 5:00 St<strong>und</strong>en, zwischen Puttgarden <strong>und</strong> Lübeck knapp 1:00 St<strong>und</strong>e, zwischen Puttgarden<br />

<strong>und</strong> Hamburg ca. 1:40 St<strong>und</strong>en.<br />

Die Strecke von Sierksdorf bis Puttgarden wird von der Landesweiten Verkehrsservicegesellschaft als<br />

Strecke mit Kapazitätsengpass beschrieben: „Streckenabschnitt mit wenig Kreuzungsmöglichkeiten,<br />

Verspätungen im Fernverkehr verursachen z.T. erheblichen Verspätungsaufbau im SPNV“ (LVS<br />

2009).<br />

Die Nahverkehrsstrecke nördlich Lübecks ist relativ gering frequentiert, wird aber als potenzialreich<br />

gesehen (Nachfragesteigerung bis 2025 um mehr als 25 %, LVS 2009). Allerdings werden lt. Nahverkehrsplanung<br />

nicht mehr alle Züge über Burg hinaus nach Puttgarden fahren. Zudem soll die Station<br />

Fehmarn-Burg in ein landesweites Buslinien-Gr<strong>und</strong>netz eingeb<strong>und</strong>en werden (LVS 2009).<br />

Cochet Consult<br />

Institut für Management <strong>und</strong> Tourismus der Fachhochschule Westküste, Heide<br />

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