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stefan m. gergely

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Auf diese Weise wurde es möglich, von der Vielzahl der Leitungskabel<br />

wegzukommen. 1846 lernt auch der Leutnant Ernst Werner<br />

Siemens eine derartige Vorrichtung kennen. Er beginnt, verbesserte<br />

Modelle zu entwickeln. Ein Vetter leiht ihm 6 000 Taler zur Einrichtung<br />

der Werkstatt - das ist die Geburtsstunde jenes elektrotechnischen<br />

Weltunternehmens, das den Namen »Siemens AG« trägt.<br />

Ungeachtet der vorerst geringen Übermittlungsgeschwindigkeit des<br />

Zeigertelegraphen, breitet sich dieser rasch über ganz Europa aus.<br />

Hand in Hand mit der Entwicklung der Telegraphenapparate geht<br />

auch der Ausbau der Telegraphennetze. Um 1850 sind in Europa<br />

und den Vereinigten Staaten schon Tausende von Kilometern Telegraphenleitungen<br />

verlegt.<br />

Die weitere Entwicklung der Telegraphie wird in erster Linie von<br />

wirtschaftlichen Gegebenheiten beeinflußt. Inzwischen ist das Telephon<br />

erfunden worden. Es übernimmt besonders im Nahbereich<br />

die Aufgaben der Nachrichtenübermittlung, während die Telegraphie<br />

der Kommunikation über große Entfernungen vorbehalten<br />

bleibt. Man versucht in der Folge, sowohl die Telegraphiegeschwindigkeit<br />

zu erhöhen, als auch die Leitungen mehrfach auszunützen.<br />

Die Entwicklung von Lochstreifen führt zum Schnelltelegraphen:<br />

Er sendet die Buchstabencodes (Morsezeichen) nicht mehr von<br />

Hand mit der Taste, sondern über Lochstreifen und entsprechende<br />

Signalgeber. Die Mehrfachtelegraphie ermöglicht durch eine besondere<br />

Schaltung den gleichzeitigen Nachrichtenverkehr in beiden<br />

Richtungen (Duplexbetrieb). Beide Neuerungen - Lochstreifen und<br />

Duplexbetrieb - münden gemeinsam in die moderne Fernschreibtechnik<br />

(Telex und Teletex).<br />

16. Telephon - Konkurrenz zum Telegraphen<br />

Die Leser der französischen Zeitschrift L'Illustration fanden in der<br />

Ausgabe vom 26. August 1854 einen Artikel mit der Überschrift<br />

»Übertragung der Sprache«, in dem unter anderen die folgenden<br />

Sätze stehen: »Stellen Sie sich vor, daß man nahe bei einer beweglichen<br />

Platte spricht, die genügend biegsam ist, um keine der Schwingungen,<br />

die durch die Sprache hervorgebracht werden, zu verlieren,<br />

daß diese Platte die Verbindung mit einer Batterie wechselweise<br />

herstellt und unterbricht, so können Sie in gewissem Abstand eine<br />

andere Platte haben, die zur gleichen Zeit exakt die gleichen<br />

Schwingungen vollführen wird.«<br />

Was im Jahre 1854 zunächst unglaublich schien, ist heute selbstver-<br />

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