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stefan m. gergely

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nach einem System, bei dem die Untertitel nur auf Wunsch eingeblendet<br />

werden konnten. Aus diesen Entwicklungen entstand in der<br />

Folge Videotext.<br />

Kabelfemsehen<br />

Während Bildschirmtext und Videotext in Europa schon relativ<br />

weit verbreitet sind, wurde in den Vereinigten Staaten erst vor kurzem<br />

mit der Einführung solcher Systeme begonnen. Auf der anderen<br />

Seite kennen die US-Amerikaner aber schon seit langem eine<br />

Form der Kommunikation, die für sie schon so alt ist, daß man sich<br />

fragen kann, ob es sich dabei noch um ein »Neues Medium« handelt:<br />

das Kabelfernsehen. Im Jahre 1949 ärgerte sich ein Radiohändler<br />

in einem Dorf in Appalachia im Bundesstaat Pennsylvania,<br />

daß die umliegenden Berge die Empfangsqualität des Fernsehsignals<br />

aus Philadelphia beinträchtigten. Deshalb verzichteten viele<br />

Kunden darauf, einen Fernsehapparat zu kaufen. Eines Tages kam<br />

er auf die Idee, auf einem der Berge eine Antenne zu errichten und<br />

von dort ein Kabel ins Dorf zu verlegen. Die Fernsehbenützer<br />

konnten sich nun gegen eine geringe Gebühr an dieses Kabel anschließen<br />

und hatten fortan vorzüglichen Empfang.<br />

In den fünfziger und sechziger Jahren breitete sich in den Vereinigten<br />

Staaten das Kabelfernsehen zunächst in den ländlichen Gebieten<br />

aus. Die neue Technik rief bald die etablierten Rundfunkund<br />

Fernsehanstalten auf den Plan, die um ihre Vormachtstellung<br />

bangten. Denn sobald eine Kabelgesellschaft eine genügend große<br />

Anzahl von Abnehmern hat, kann sie natürlich auch eigene Programme<br />

anbieten, die sie von anderswo kauft oder sogar selbst produziert.<br />

Jahrelange Rechtsstreitigkeiten waren die Folge. Erst 1968<br />

wurde die Grundsatzentscheidung gefällt, daß das Kabelfernsehen<br />

den Sendeanstalten Konkurrenz machen dürfe.<br />

Heute gibt es Kabelfernsehen in fast 20 Millionen amerikanischen<br />

Haushalten. Kabelbetreiber werben unter anderem mit dem Argument,<br />

daß sie Programme ohne Werbung anbieten (ihre Einkünfte<br />

kommen in erster Linie aus der Vermietung der Kabelanschlüsse).<br />

Wer jemals in den Vereinigten Staaten einen Krimi im Fernsehen<br />

gesehen hat (wo immer dann, wenn es besonders spannend wird,<br />

ein Werbespot folgt), der kann sich vorstellen, daß die Kabelbetreiber<br />

mit ihrem Verkaufsargument Erfolg hatten.<br />

Da ein Kabel Dutzende von Programmen bewältigt, können die<br />

Kabelgesellschaften von vornherein rationell kalkulieren. Dies er-<br />

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