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stefan m. gergely

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sich aus beabsichtigtem oder unbeabsichtigtem Mißbrauch dieser<br />

Freiheit ergeben. Das bedeutet aber nichts anderes, als daß wir in<br />

Kauf nehmen müssen, daß die zur Lebensorientierung notwendigen<br />

- meist unsensationellen - Informationen durch sensationell<br />

verpackten, kurzlebigen Unsinn verdrängt werden.<br />

Das Auto hat eine Reihe von Möglichkeiten und Annehmlichkeiten<br />

gebracht, gleichzeitig aber auch zur Verschmutzung unserer Umwelt<br />

beigetragen. Die industrielle Landwirtschaft hat Nahrungsmittel<br />

zum erstenmal in der Geschichte der gemäßigten Klimazonen<br />

im Überfluß verfügbar gemacht, gleichzeitig aber das ökologische<br />

Gleichgewicht gestört, das natürliche Landschaftsbild tiefgreifend<br />

beeinflußt und zahllose gesundheitlich bedenkliche Substanzen<br />

über die ganze Erde verstreut. Ähnlich ist es auch mit der Informationsindustrie:<br />

Sie eröffnet eine (schöne?) neue Welt, verursacht<br />

aber gleichzeitig eine neue Form von Umweltverschmutzung.<br />

Fehlinformation und Falschinformation<br />

Versucht man, die menschliche Umwelt zu charakterisieren, kann<br />

man zwischen der physischen Umwelt, gewissermaßen der äußeren<br />

Schale, und der informationeilen Umwelt unterscheiden. Auch letztere,<br />

die innere Schale, kann mit schädlichen Inhalten angereichert<br />

werden. Durch ein Zuviel an Information, das zum Verständnis<br />

eines Zusammenhanges nicht benötigt wird, oder aber durch Fehlinformation.<br />

Ersteres entspricht in der physischen Umwelt dem Abfall,<br />

der uns zwar stört, aber die Umwelt nicht eigentlich vergiftet.<br />

Fehlinformation dagegen entspricht den das ökologische Gleichgewicht<br />

störenden Einflüssen und solchen^ die die physische Gesundheit<br />

des Menschen beeinträchtigen.<br />

Klaus Haefner versteht Fehlinformation als solche, die das Verstehen<br />

behindert oder verhindert: Falschinformation verweise auf unrichtige<br />

Bezüge zwischen existierender Information, auf bewußt<br />

produzierte Nonsensinformation und destruktive Information. Angesichts<br />

einer drastisch zunehmenden Informationsproduktion<br />

sieht Haefner eine künftig steigende Ihformationsverschmutzung<br />

als ernste Konsequenz. Sie betreffe alle Bereiche menschlichen<br />

Handelns.<br />

Durch die Analogie mit der physischen Umweltverschmutzung<br />

scheint zunächst klar, was mit Informationsverschmutzung gemeint<br />

ist. Bei genauerer Betrachtung jedoch zeigt sich, daß die Beurteilung,<br />

was nun eine »saubere« Informationsumwelt sei und was eine<br />

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