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stefan m. gergely

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Engpaß Software<br />

Aber auch andere technische Bremsen werden den Siegeszug des<br />

Chip beeinflussen: Die Entwicklung benützerfreundlicher Software<br />

hält nicht mit der Markteinführung neuer Hardware Schritt. Ein<br />

Computer ohne Programm aber ist wie ein Auto ohne Treibstoff.<br />

Zum Erstellen solcher Programme sind eigens geschulte Techniker<br />

erforderlich, die es nicht in genügender Zahl gibt. Schätzungen zufolge<br />

übersteigt die Nachfrage an Programmierern in den USA das<br />

Angebot um mindestens 50 000 Personen. Ähnliches gilt für Westeuropa.<br />

Ein weiteres Problem ist die mangelnde Kompatibilität der Systeme.<br />

Ebenso wie die Systemvielfalt bei Videorecordern den<br />

Markterfolg von Geräten zur Fernsehaufzeichnung insgesamt beinträchtigte,<br />

wird auch in vielen anderen Bereichen das »Nicht-miteinander-reden-Können«<br />

von Computern und Anwendungsprogrammen<br />

die Realisierung von Innovationen behindern. Zwar ist<br />

im Bereich großer Rechenanlagen durch die weltweite Vorrangstellung<br />

von IBM eine spezielle Situation gegeben- IBM ist in der<br />

Lage, das System design zu diktieren, aber bei Heimcomputern<br />

oder Textautomaten ist eine wesentlich größere Vielfalt der Anbieter<br />

gegeben. Verständlich, daß viele Hersteller gar nicht daran interessiert<br />

sind, daß ihre Produkte mit der Konkurrenz kompatibel<br />

sind, wollen sie doch, daß sich ihr Firmenstandard allgemein<br />

durchsetzt. Fraglich ist aber, ob diese Politik langfristig sinnvoll ist.<br />

Die Tatsache, daß die Disketten, auf die dieses Buch »geschrieben«<br />

wurde, nur von solchen Druckereien verarbeitet werden können,<br />

die mit Geräten desselben Herstellers arbeiten, ist durchaus in der<br />

Lage, potentielle Käufer an der Umstellung auf EDV-Systeme zu<br />

hindern. Es ist zwar möglich, durch Übersetzungsprogramme (»interfaces«)<br />

Kompatibilität zu erreichen; aber auch hier ist der Engpaß<br />

der Softwareentwicklung deutlich spürbar.<br />

Ein Lichtblick zeichnet sich allerdings ab: Führende Hersteller mikroelektronischer<br />

Bauelemente in den USA, ATT und mehrere<br />

Computerhersteller entschieden sich, in Zukunft das Betriebssystem<br />

UNIX zu verwenden. Auch IBM scheint interessiert zu sein.<br />

Dadurch könnte die Systemvielfalt eingeschränkt werden.<br />

Auch bei wissenschaftlichen Datenbanken ist die Vielfalt eher ein<br />

Ausbreitungshindernis. Bedenken wir, daß die Abfrage solcher Informationsspeicher<br />

eine genaue Kenntnis ihres Aufbaues erfordert,<br />

daß aber ein in der Forschung tätiger Wissenschaftler kaum in der<br />

Lage ist, diese Systeme in den Griff zu bekommen, so wird ver-<br />

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